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Matrix3000 Mystery-Welten (Sonderheft 16) (Vorschau)

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Die Hieroglyphen in Abydos scheinen<br />

moderne technische Gerätschaften zu zeigen.<br />

als automatisches Schreiben, und sie<br />

konnte den Zustand, in dem sie dies tat,<br />

relativ präzise beschreiben.<br />

Sie sagte: „Es ist so, als ob ich unter<br />

einem merkwürdigen Bann stehen<br />

würde. Ich bin nicht im Traum, aber<br />

auch nicht wach.“ Sie hatte auch ein<br />

Gefühl, jemand würde ihr diese Texte<br />

diktieren.<br />

Diese nächtlichen Eskapaden<br />

dauerten fast ein ganzes Jahr,<br />

und sie schrieb in dieser Zeit nahezu<br />

70 Seiten mit Hieroglyphenschrift<br />

voll. Den Text habe ihr ein „Geist“ mit<br />

Namen Hor-Ra diktiert, so sagte sie.<br />

Der Inhalt betraf ihr früheres Leben in<br />

Ägypten. Omm Seti hat diese Schriften<br />

stets für Wahrheit gehalten.<br />

Die geheimnisvollen Texte erzählten,<br />

sie sei ein Mädchen mit Namen<br />

Bentreshyt gewesen. Schon frühzeitig<br />

gaben sie ihre Eltern in den Tempel<br />

Kom El Sultan. Er befand sich etwas<br />

nördlich vom Tempel Setis I., der damals<br />

gerade im Bau war. Bentreshyt<br />

sollte dort zu einer Priesterin erzogen<br />

werden.<br />

Mit zwölf Jahren legte sie ein<br />

Keuschheitsgelübde ab. Sie lernte<br />

auch komplizierte Regeln und Rituale<br />

des Tempels, die mit Tod und Auferstehung<br />

von Osiris zu tun hatten. In jenem<br />

früheren Leben in Ägypten hatte sie als<br />

Bentreshyt auch den Pharao Seti I. im<br />

Garten seines Tempels getroffen.<br />

In Dorothys heutiger Familie waren<br />

inzwischen Abenteuer und merkwürdige<br />

Ereignisse an der Tagesordnung.<br />

Zum Beispiel rannte ihr Schwiegervater<br />

eines Nachts schreiend auf die<br />

Straße. Er behauptete, er habe die Gestalt<br />

eines Pharaos auf Dorothys Bett<br />

sitzen sehen.<br />

Dorothy wird Archäologin<br />

Nach drei Jahren war die Ehe von Dorothy<br />

und Imam am Ende. Dorothy zog<br />

mit dem Sohn um nach Giza, in die<br />

Nähe der Pyramiden. In den nächsten<br />

zwanzig Jahren arbeitete sie als Assistentin<br />

zweier berühmter Ägyptologen,<br />

Selim Hassan und Achmed Fakhry.<br />

Ihnen half sie bei Ausgrabungen und<br />

beim Katalogisieren der Fundstücke<br />

auf dem Giza-<br />

Plateau und<br />

in Dashur.<br />

Sie leistete<br />

damals einen<br />

bedeutsamen<br />

Beitrag zur<br />

Ägyptologie,<br />

besonders wenn es um Expertisen<br />

ging. Speziell Dr. William Kelly Simpson,<br />

Dozent an der Yale-Universität,<br />

war von Dorothy Eadys Wissen und<br />

Kenntnissen sehr beeindruckt. Er sagte,<br />

kein anderer Spezialist jener Zeit<br />

hätte so gut ägyptische Sprache und<br />

ägyptische Kunst miteinander verbinden<br />

können wie sie.<br />

Es dauerte aber noch weitere 19<br />

Jahre, bis Dorothy tatsächlich<br />

nach Abydos kam. Sie behauptete<br />

immer, einen starken inneren Wunsch<br />

gehabt zu haben, dorthin zu fahren,<br />

aber – wie sie sagte – etwas von ihr Unabhängiges<br />

und Stärkeres hatte ihr nie<br />

erlaubt, diesen Platz zu besuchen.<br />

Im Jahre 1956 erlaubte ihr die Abteilung<br />

für ägyptische Altertümer endlich,<br />

in Abydos zu arbeiten. Sie spielte eine<br />

wichtige Rolle bei den archäologischen<br />

Forschungsarbeiten. Vor allem wollte<br />

man damals die ursprüngliche Größe<br />

des Tempels genau bestimmen.<br />

Diese Ausgrabungen führten letztendlich<br />

dazu, dass man die Überreste<br />

des Gartens von Seti I. tatsächlich fand<br />

– genau den Garten, den sie immer in<br />

ihren Träumen gesehen hatte.<br />

Omm Seti \t "Siehe Eady, Dorothy"<br />

tat nie etwas dazu, um sich herum einen<br />

Mythos aufzubauen, und sie gründete<br />

auch keine Glaubensgemeinschaft<br />

o. ä. Sie versuchte niemals jemanden<br />

davon zu überzeugen, dass ihre Visionen<br />

echt seien. Sie galt als anerkannte<br />

Expertin für Abydos und kannte Details<br />

aus der Geschichte des Tempels, die<br />

sonst überhaupt nicht bekannt waren.<br />

In Wirklichkeit war Omm Seti im tiefsten<br />

Innern felsenfest von der ägyptischen<br />

Magie überzeugt. Sie glaubte,<br />

dass die Macht der ägyptischen Götter<br />

an manchen Orten der Kraft in Ägypten<br />

bis heute wirken würde.<br />

Von allen ihren Bekannten und<br />

den Wissenschaftlern, mit denen<br />

sie auf der rationalen Ebene eng<br />

verbunden war und zusammenarbeitete,<br />

hat niemand je ein negatives Wort<br />

über sie geäußert oder ihr in irgendeinem<br />

Punkt widersprochen. Nie konnte<br />

man ihr nachweisen, dass sie etwas<br />

über das alte Ägypten gesagt hätte,<br />

was sich im Nachhinein als falsch herausgestellt<br />

hatte. Dr. Hanny El Zeini ,<br />

ein Chemiker, begleitete Dorothy in<br />

den nächsten zwölf Jahren und wurde<br />

zu ihrem engsten Freund. Gerade diesem<br />

Mann hatte sie ihre tiefsten ägyptischen<br />

Reinkarnationserinnerungen<br />

anvertraut. Vom Anfang ihres Kennenlernens<br />

an entschied sich El Zeini, die<br />

Aussagen von Dorothy über den Garten<br />

des Tempels zu verifizieren. Mehrmals<br />

sprach er mit dem Leiter der Ausgrabungen,<br />

und man zeigte ihm schließlich<br />

den Platz, wo man den Garten entdeckt<br />

hatte. Es waren dort Bewässerungskanäle<br />

zu sehen, aber die Überreste von<br />

Baumstämmen und Wurzeln waren<br />

schon vom Sand der Wüste zugeschüttet.<br />

Der Ausgrabungsleiter beschrieb<br />

die Rolle von Omm Seti bei den Ausgrabungen<br />

folgendermaßen: „Sie war es,<br />

die die Wurzeln der Bäume entdeckt<br />

hat. Sie hat auch immens geholfen,<br />

einen Tunnel zu finden, der unter dem<br />

nördlichen Teil des Tempels verläuft.<br />

Sie scheint einen geheimnisvollen<br />

Sinn für das Terrain zu besitzen, über<br />

das sie läuft. Ich bin erstaunt über ihre<br />

tiefen Kenntnisse, was diesen Tempel<br />

und seine Umgebung betrifft. Ich wage<br />

zu behaupten, dass die Anwesenheit<br />

dieser Frau absolut unentbehrlich ist,<br />

während jeglicher archäologischer Expeditionen<br />

in der Region Abydos.“<br />

Kurze Zeit später erzählte Dorothy<br />

ihrem Freund El Zeini die wohl unglaublichste<br />

Geschichte im Zusammenhang<br />

mit ihren ägyptischen Wurzeln.<br />

Laut Aussage von Dorothy hatte<br />

sich Pharao Seti I. in das Mädchen<br />

Bentreshyt verliebt, als er sie im<br />

Garten des Tempels getroffen hatte.<br />

Sie war damals vierzehn Jahre alt. Ihre<br />

Verbindung war gefährlich, weil die<br />

Gesetze des Tempels verlangten, dass<br />

das Mädchen eine Jungfrau bleiben<br />

musste. Leider wurde Bentreshyt doch<br />

schwanger, und die Priester des Tempels<br />

zwangen sie zur Aussage, dass<br />

sie einen Liebhaber hatte. Sie sagten<br />

ihr auch, dass sie für dieses Vergehen<br />

die Todesstrafe erhalten würde. Da<br />

sie Angst hatte, dass während eines<br />

Prozesses die Identität ihres Liebhabers<br />

herauskommen könnte, tötete sie<br />

sich selbst. Der Pharao Seti I. soll geschworen<br />

haben, dass er sie niemals<br />

vergessen würde.<br />

<strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong> 2012 MATRIX 3000 27

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