Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
An die Existenz von außerirdischem<br />
Leben glauben viele. Dabei wird aber<br />
zwischen den Aliens „irgendwo da<br />
draußen“ und uns Erdenbürgern<br />
stets sauber unterschieden. Vielleicht<br />
sind uns diese Außerirdischen<br />
aber viel näher als wir vermuten.<br />
Vielleicht finden wir ihre Spuren in<br />
den Götter- und Heldensagen unserer<br />
Vorfahren und in den „überirdischen“<br />
Klängen und Dichtungen unserer<br />
Künstler. Vielleicht begegnen<br />
wir sogar jeden Tag einem – wenn wir<br />
in den Spiegel schauen. Wir könnten<br />
frühere Inkarnationen nämlich nicht<br />
nur in Indien und China absolviert haben,<br />
sondern auf anderen Planeten.<br />
Absurd? Diese und viele andere Behauptungen<br />
stellt eine Serie von gechannelten<br />
Schriften auf. Der angebliche<br />
Autor: ein extraterrestrisches<br />
Geistwesen namens Ahastar. Alles<br />
nur Humbug oder die Geburt eines<br />
neuen Weltbilds?<br />
„Ich spüre, er ist jetzt da“, sagte das<br />
Medium, und im Raum lag eine eigentümliche<br />
Spannung. Der Raum,<br />
das war ein ziemlich normales Wohnzimmer,<br />
irgendwo in Berlin. Nur das<br />
Kerzenlicht verlieh der abendlichen<br />
Atmosphäre etwas Mystisches. Das<br />
Medium trat unter dem Namen Ntosi<br />
Marna auf. Klienten aus Afrika hatten<br />
ihr den verliehen: „Die Frau die<br />
hört“. Ihr richtiger Name soll geheim<br />
bleiben. Er, das war Ahastar, der Venusier,<br />
eine außerirdische Wesenheit.<br />
Über das Aussehen des späten<br />
Besuchers kann ich keine Auskunft<br />
geben. Ahastar ist für irdische Augen<br />
unsichtbar. Aber er spricht: durch den<br />
Mund der Frau, die hört. Und Ahastar<br />
sprach auch zu mir, dem skeptischen<br />
und doch aufs äußerste gespannten<br />
Erdling.<br />
Zum ersten Mal hatte Ahastar<br />
zu mir aus einem Manuskript<br />
gesprochen, das ich als Lektor<br />
eines esoterischen Kleinverlags aus<br />
einem Haufen von Zusendungen herausfischte.<br />
Rational betrachtet, war<br />
das Ahastar-Material vollkommen<br />
unglaubwürdig. Und doch hatte ich<br />
selten zuvor einen so spannenden<br />
Text gelesen. Auf mein Betreiben hin<br />
wurde ein Buch daraus: „Ahastar –<br />
Botschaften vom Rand der Galaxie“.<br />
Nach mäßigen Verkaufserfolgen ist<br />
das Werk heute vergriffen, nur noch<br />
antiquarisch erhältlich. Vermittler<br />
zwischen dem Himmlischen und der<br />
Erde war Winfried Paarmann, Lehrer<br />
und Buchautor. Er war der „Sekretär“<br />
des Mediums, zeichnete alle Durchsagen<br />
getreulich auf, ordnete und kommentierte<br />
das Material. Mit Winfried<br />
Paarmann also begann ich einen regen<br />
Telefon- und Briefkontakt. Eines<br />
Tages lud er mich ein, nach Berlin zu<br />
kommen, um Ahastar einmal selbst<br />
kennenzulernen. Ich könne auch Fragen<br />
über mich stellen, z.B. über meine<br />
früheren Inkarnationen.<br />
Channeling – keine neues Phänomen<br />
Da war ich nun, mitten in meiner<br />
ersten Sitzung mit einem Channel-<br />
Medium. Ahastar war im Raum und<br />
sprach zu mir. Jedenfalls glaubten<br />
das Ntosi Marna und Herr Paarmann,<br />
und ich war auch geneigt es zu glauben.<br />
Das Phänomen „Channeling“ ist<br />
unter Esoterikern längst ein Begriff:<br />
Ein medial begabter Mensch gibt<br />
Worte von sich, die nicht von ihm, sondern<br />
von einem unsichtbaren „Einflüsterer“<br />
stammen, der mit dem Geist<br />
des Mediums auf rätselhafte Weise in<br />
Kontakt tritt. Vielen ist die Amerikanerin<br />
Jane Roberts und ihre „Zweitpersönlichkeit“<br />
Seth ein Begriff,<br />
die in den siebziger Jahren Furore<br />
machten. Channeling an sich ist aber<br />
viel älter. Joseph Smith (Begründer<br />
der Mormonen), Helena Blavatsky,<br />
Carl Gustav Jung, Edgar Cayce und<br />
viele andere beriefen sich auf kosmische<br />
Wesenheiten, von denen sie<br />
Informationen erhalten haben wollen.<br />
Viele mehr oder minder glaubwürdige<br />
Channeling-Bücher sind seither<br />
entstanden. Die meisten begnügen<br />
sich mit unverbindlichen „Licht-und-<br />
Liebe“-Phrasen.<br />
Ahastar ist anders: Er gibt sehr<br />
detailliert Auskunft, ist dabei ein<br />
Mythenerzähler und Philosoph<br />
von beträchtlicher geistiger Potenz.<br />
Das Vorwort von „Ahastar – Botschaften<br />
vom Rand der Galaxie“ beginnt<br />
mit einem denkbar weit gespannten<br />
Panorama: „Wir sind nicht allein im<br />
All. (...) Wollen wir es zulassen: das<br />
Wissen von einer Vielzahl anderen<br />
intelligenten Lebens und anderer<br />
Planetenmenschheiten in menschenähnlichen<br />
– und menschenunähnlichen<br />
– Körperformen, viele von ihnen<br />
fortgeschritten weit über unser kosmisches<br />
Lebensalter hinaus?“ Mir<br />
erging es bei der Lektüre wie dem<br />
Journalisten C. Crosson mit den Seth-<br />
Büchern: „Ob Sie nun Seths Theorien<br />
(...) billigen oder nicht, Sie können sicher<br />
sein, dass Sie von diesem neuen<br />
und herausfordernden Gesichtspunkt<br />
gefesselt sein werden.“<br />
Ein unsichtbarer Besucher<br />
Wie kam Ntosi Marna zu ihrem Hausgeist?<br />
Schon seit ihrer Kindheit medial<br />
begabt, träumte sie vor Jahren<br />
von einem Mann, den sie nie zuvor<br />
gesehen hatte. Er löste in ihr jedoch<br />
eine unbestimmte Erinnerung aus,<br />
eine Art Heimatgefühl. Sie spürte,<br />
dass der „Traummann“ auf einer anderen<br />
Ebene real war und für ihr Leben<br />
Bedeutung haben könnte. Daher<br />
bat sie in der Meditation darum, dass<br />
er Kontakt mit ihr aufnehmen möge.<br />
Eines Tages geschah dies tatsächlich:<br />
Ahastar war gleichsam in ihrem Kopf<br />
und sprach zu ihr. Er gab sich als „Venusier“<br />
zu erkennen – Abkömmling<br />
einer hoch entwickelten „Planetenmenschheit“,<br />
der der „Schritt in die<br />
Feinstofflichkeit“ gelungen sei. Somit<br />
wäre erklärt, warum Ahastar für irdische<br />
Augen unsichtbar ist.<br />
Bald lernte das Medium das innerlich<br />
Gehörte auch laut in<br />
Worte zu fassen und gleichsam<br />
an Ahastars Stelle zu sprechen. Dadurch<br />
wurden seine Aussagen auch<br />
anderen Zuhörern zugänglich. Dies<br />
war der Beginn einer wunderbaren<br />
Freundschaft, zu der sich als unermüdlich<br />
Fragender bald ein Bekannter<br />
des Mediums, Winfried Paarmann,<br />
gesellte. Was aber fragt man so einen<br />
Außerirdischen, der einen unvergleichlich<br />
größeren „Überblick“ über<br />
die Vorgänge im Universum besitzt<br />
als wir? Es stellte sich heraus, dass<br />
Ahastar nicht nur über seinen Heimatplaneten<br />
Auskunft geben konnte,<br />
sondern buchstäblich darüber, „was<br />
die Welt im Innersten zusammenhält“.<br />
Ahastars Blick drang in die unendlichen<br />
Weiten des Weltalls vor. Er<br />
schaute weit zurück in die Vergangenheit<br />
unserer Erdgeschichte und in die<br />
Tiefen der Seele des Fragenden.<br />
Inspirierendes „Ghostwriting“<br />
Ist diese fantastische Geschichte des<br />
Berliner Mediums glaubwürdig? Ntosi<br />
Marna ist sich bewusst, dass sie mit<br />
ihrem unsichtbaren Freund in einer<br />
ähnlich prekären Lage steckt wie<br />
einst Meister Eder, an dessen „Pu-<br />
<strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong> 2012 MATRIX 3000 39