Interview Heidi! (Vorschau)

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RETROMANIA.
DINGE
VON GESTERN
FÜR HEUTE
HINTEN IM BUS SITZEN
Warum wollte man eigentlich
früher immer hinten im Bus sitzen?
Weil man mit den anderen nichts zu tun
haben wollte. Weil es cooler war. Weil
hinten aussteigen viel besser war. Weil
man Quatsch machen konnte. Weil der
strenge Busfahrer so weit wie möglich
entfernt saß. Zwischenzeitlich dachten wir,
dass sei gar nicht so wichtig. Ganz großer
Irrtum.
TOLL:
SOMMER-
PELZ
WOW!
KOMPRESSIONSSTRÜMPFE
Außen knackig, innen pulsierend. Haben Sie
die mal probiert? Man hat das Gefühl, es
kommt endlich wieder Blut in den Kopf, und
dass man die Beine nicht mehr selbstständig
tragen muss. Somit besser als jede Droge.
WOHNLANDSCHAFTEN
Faszination Sofakauf: Braucht man einen
Zweisitzer oder einen Dreisitzer? Wie viele
Leute müssen darauf Platz haben? Und was
ist, wenn mal mehr Besuch kommt? Die
Wohnlandschaft, deren Erfindung wir in den
70er-Jahren vermuten, liefert die passende
Antwort für alle Leute, die keine Antwort
haben, und ist insofern im Zeitalter der
Unentschlossenheit und Unwägbarkeiten
das perfekte Möbelstück. Schatz, schiebst du
mir mal den Quader rüber? Ich würd’ so
gern die Beine hochlegen.
FLANELLHEMDEN
Sie sind bunt, sie sind weich, man kann sie
auch ungebügelt tragen. Man könnte sagen,
dass sie das flamboyanteste Kleidungsstück
sind, das unter der Grundvoraussetzung
von Bodenständigkeit denkbar ist. Und
John Irving, seit 70 Jahren ganz weit vorn,
trägt es auch.
ZIRKELTRAINING
In diesem Jahr feiert das Zirkeltraining 60.
Geburtstag. Herzlichen Glückwunsch,
denn in Zeiten von EMS, Speed-Fit und
anderen Schaufenstersportarten erfreuen
sich diese 24 im Kreis angelegten Übungen
bleibender Beliebtheit. Kein Wunder, Liegestütz,
Kniebeuge, Strecksprung oder
Durchstützeln am Barren werden für immer
cooler sein als Spinning!
RECYCLING
Die kalte Jahreszeit ist vorbei, das Recyceln
kann wieder beginnen. Wir wissen nicht,
wie es Ihnen geht, aber wir trennen im
Winter nie den Müll.
MUSICALS
Seit wir Anne Hathaway in Les Miserables
als singenden Tod (so kam es uns jedenfalls
vor) auf der Leinwand gesehen haben,
wissen wir: Das Genre lebt.
PRALINEN
Noch mal schnell,
bevor’s warm wird.
FENDI
Eines der ältesten Schönheitsideale
der Welt: der Kubus. Fendi hat ihn
diese Saison durch diverse Farben
und Stoffe dekliniert, hier als Nerz-
Taschenanhänger.
Prada
Ob schwarz oder weiß, die mit
stili sierten Sonnenblümchen
verzierten Taschen sind auch aus
Nerz gefertigt.
60
JAPANISCHER PELZ? DIE NEUE KOLLEKTION VON PRADA
WAR EIN MASH-UP, DEN MAN SEHEN MUSSTE, UM IHN ZU VERSTEHEN
Wie ein Powerlunch zwischen Peta-
Funktionär (kontra) und Anna Wintour (pro):
Birkenstock-Sandalen mit Nerzsohle. Der High Heel
wiederum, es gibt ihn auch in anderen Farbvarianten, ist
ein zärtliches Meret-Oppenheim-Zitat. Über
Alltags- und Straßentauglichkeit reden wir
ein andermal.
So unverzichtbar wie
die eigene PERÜCKE
CÉLINE
Wahnsinn: eine Kamera, die das Ergebnis des Auslöserdrucks relativ unmittelbar
danach ausspuckt! Jeder nach 1980 Geborene muss sich in die
Faszination, die Polaroidkameras einmal ausgeübt haben, wohl erst mal
reindenken. Dass die Schnelligkeit meist mit dürftiger Optik erkauft
werden musste, machte das Ergebnis nur interessanter. From Polaroid to
Impossible. Masterpieces of Instant Photography – The WestLicht Collection
(Hatje Cantz) zeigt Bilder aus der Sammlung des Wiener WestLicht
Museums. Vertreten sind Großmeister der klassischen Fotografie wie
Ansel Adams oder Aaron Siskind, aber auch Künstler, deren Werk
ohne Polaroidkamera ein ganz anderes gewesen wäre: Oliviero Toscani,
Robert Mapplethorpe und natürlich Andy Warhol, für den die
Sofortbildkamera jahrelang genauso unverzichtbar war wie die eigene
Perücke. Wie man die Technik optimal nutzte, zeigt zum Beispiel
die wunderbar-ökonomische, nachträglich kolorierte Aktstudie
von Sahin Kaygun (links).
Fotos: Fendi; Prada(3); Céline (2); Sahin Kaygun, Nude, 1983, Polaroid 600 HS, Hand-colored, © Burçak Kaygun
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USM Möbelbausysteme sind das flexible Programm
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