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Speed-Magazin Sachsenring 2012 (Vorschau)

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SIX DAYS TEIL 7 1970-1990<br />

Foto: Archiv Fritzsch<br />

viele Hürden in Kauf, um vor Ort zu sein. Wegen<br />

der eingeschränkten Reisefreiheit seinerzeit gelangten<br />

sie teils über Umwege nach Polen. Die<br />

Fanschar im Rücken beflügelte die ostdeutschen<br />

Geländesportler auf Simson und MZ: Hoch konzentriert<br />

und motiviert waren sie vom ersten Tag<br />

an tonangebend. Am Ende stand ein klarer Sieg<br />

der Trophy und Junior-Trophy zu Buche. Dieser<br />

Triumph, den alle Beteiligte wohl für immer im<br />

Gedächtnis behalten werden, sollte jedoch bis in<br />

die Gegenwart der letzte sein, den eine deutsche<br />

Mannschaft erringt.<br />

63. ISDE 1988 in Mende (F)<br />

Frankreich als Gastgeberland beanspruchte bei<br />

der 63. Auflage nach 6 Tagen die Sieger-Trophäe,<br />

während die Italiener die Junior-Trophy dominierten.<br />

Das DDR-Quartett aus Andreas Cyffka, Reinhard Klädtke (beide MZ), Bernd Lämmel und Jens<br />

Thalmann (beide Simson) unter der Leitung von Horst Schmerze, holten sich im niederländischen<br />

Assen die Silbervase.<br />

54. ISDT 1979 in Neunkirchen<br />

(BRD)<br />

Nach einem Jahrzehnt wieder auf westdeutschem<br />

Boden waren 388 Fahrer aus 18 Nationen<br />

im westfälischen Neunkirchen am Start im<br />

Kampf unter anderem um Trophy und Silbervase.<br />

Die Endergebnisse in beiden Wettbewerben<br />

mit jeweils 17 Mannschaften standen auf Grund<br />

überraschender Wendungen über sechs Tage<br />

und 1545 Kilometer erst am letzten Tag fest. So<br />

knapp im Kampf um Trophy und Vase ging es<br />

zuvor noch nie zu. Erstere holten sich die Italiener,<br />

die das entscheidende Quäntchen Glück zum<br />

Sieg hatten. Damit war eine lange Durststrecke<br />

- seit 1931 hatten sie den höchsten Wettbewerb<br />

nicht mehr gewonnen - überwunden. Die Silbervase<br />

hingegen wurde von den Tschechoslowaken<br />

aus den Händen jenes Vorjahressiegers entrissen.<br />

119 Fahrer fielen aus.<br />

55. ISDT 1980 in Brioude (F)<br />

Die Olympiade des Geländesports trug im französischen<br />

Brioude in jenem Jahr letztmalig in seiner<br />

Kurzform ISDT den Begriff Trial im Namen, der<br />

ein Jahr später durch „Enduro“ ersetzt wurde. In<br />

der Trophy drückte Vorjahressieger Italien dem<br />

Wettbewerb den Stempel auf. In der Silbervase<br />

kam Westdeutschland wieder zum Zuge, das hier<br />

zum letzten Mal 1969 als Sieger hervorgegangen<br />

war.<br />

56. ISDE 1981 auf der Insel Elba (I)<br />

Von nun an bezeichnete man den Wettbewerb der<br />

Geländesportler als International Six Days Enduro<br />

(ISDE). Trophy-Vorjahressieger Italien konnte<br />

sich auf der Insel Elba vor der toskanischen Küste<br />

die Krone in beiden Wettbewerben aufsetzen.<br />

57. ISDE 1982 in Povazska Bystrica<br />

(CSSR)<br />

58. ISDE 1983 in Builth Wells<br />

(Wales)<br />

Im walisischen Builth Wells schlugen die Skandinavier<br />

zu. Die Schweden, die 1923 in ihrer Heimat<br />

Stockholm die Trophy gewannen und seitdem<br />

schier in der Bedeutungslosigkeit versunken<br />

waren, gingen gleich als Doppelsieger in die Wertung<br />

ein, denn es war ihnen auch vergönnt, die<br />

Silbervase ein erstes Mal zu holen.<br />

59. ISDE 1984 in Assen (NL)<br />

Für die 59. Auflage wurden mit Assen erstmals die<br />

Niederlande mit der Ausrichtung beauftragt. Die<br />

motivierten Gastgeber beflügelte das zu Höchstleistungen,<br />

auf Anhieb erkämpften sie sich die<br />

Trophäe. Leider sollte es bis in die Gegenwart bei<br />

dem einen Sieg bleiben. Die Silbervase ging an<br />

die DDR-Fahrer auf Simson und MZ-Maschinen.<br />

60. ISDE 1985 in La Molina (SPA)<br />

Hier trumpften die Schweden wieder auf und gewannen<br />

die Welt - Trophäe, wogegen sich die DDR<br />

auf MZ-Maschinen die Silbervase, die fortan Junior<br />

Trophy genannt wurde, sicherte.<br />

61. ISDE 1986 in San Pellegrino<br />

Terme (I)<br />

In San Pellegrino Terme dominierten die Italiener<br />

in der Heimat beide Wettbewerbe.<br />

62. ISDE 1987 in Jelenia Gora (PL)<br />

Das polnische Jelenia Gora war für die DDR-Nationalmannschaft<br />

ein exzellentes Pflaster. Zahlreiche<br />

Wettkämpfe hatten die Ostdeutschen auf<br />

dem bestens bekannten Terrain schon gewonnen.<br />

Entsprechend groß war ihre Zuversicht bei<br />

der 62. Auflage. Die ostdeutschen Fans nahmen<br />

65. ISDE 1989 in Walldürn (BRD)<br />

In Walldürn fand im Herbst 1989 der letzte Wettkampf<br />

im noch getrennten Deutschland kurz vor<br />

der Wiedervereinigung beider deutscher Staaten<br />

statt. Das Bundesland Sachsen, wo der Endurosport<br />

lebendig und tradiert ist wie in keiner<br />

anderen Region des Landes, ist <strong>2012</strong> erstmals<br />

gesamtdeutscher Ausrichter der Sportveranstaltung<br />

auf Weltniveau, Ende September am <strong>Sachsenring</strong><br />

und im Erzgebirge. Doch zurück zu den<br />

Geschehnissen von 1989. Hier hatte das Sextett<br />

aus Italien den Rest der Nationen fest im Griff.<br />

Erstmals reichten auch die Finnen, die noch nie<br />

richtig in Fahrt gekommen waren, ihre Visitenkarte<br />

aus. Das Quartett aus Skandinavien war Sieger<br />

der Junior-Trophy. Die Mannschaft war damit<br />

bahnbrechend für weitere finnische Erfolge in der<br />

Folgezeit.<br />

65. ISDE 1990 in Västeras (S)<br />

Die 90er Jahre begannen mit der 65. Ausgabe im<br />

schwedischen Västeras. Allen Beteiligten war vorab<br />

klar, dass die heimische Mannschaft das Gelände<br />

am besten kennt und entsprechend schwer<br />

zu schlagen sein wird. Wie vorherzusehen, gelang<br />

den schwedischen Sportlern ein Doppelsieg, der<br />

zweite innerhalb von 7 Jahren. Ganz besonders<br />

genossen sie ihn aber auf heimischen Boden.<br />

Über den verbliebenen Zeitraum bis in die Gegenwart<br />

und Aktuelles zu den bevorstehenden<br />

Six Days im September lesen Sie im 8. und letzten<br />

Teil über die legendäre Geländefahrt.<br />

Foto: Thomas Fritzsch<br />

Nach einem halben Jahrzehnt machten die Six<br />

Days wieder im tschechischen Povazska Bystrica<br />

Station. Doch der 15. Sieg der einheimischen<br />

Trophymannschaft sollte bis in die Gegenwart<br />

der letzte bleiben. Trotzdem ist das Land hier die<br />

zweiterfolgreichste Geländesport-Nation überhaupt<br />

gegenüber Großbritannien mit 16 Siegen.<br />

Den Kampf um die Silbervase entschied das<br />

Quartett aus der DDR seit 1965 erstmals wieder<br />

für sich. In dieser Wertung ist das Land an der<br />

Moldau bis heute mit 17 Siegen vor Italien mit 12<br />

unangefochtene Spitzenreiter-Nation.<br />

Foto: Archiv Fritzsch<br />

Der fünffache tschechische Trophysieger<br />

Frantisek Mrazek in Zschopau im Rahmen der<br />

Enduro-WM 2004 beim Race of Champions.<br />

10 08 - <strong>2012</strong> <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin

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