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SIX DAYS TEIL 7 1970-1990<br />
sollte sich das Wetter von seiner besten Seite präsentieren,<br />
war Sonne der ständige Begleiter. Kein<br />
plötzlicher Wetterumschwung mit Sturm und<br />
heftigen Niederschlägen machte den Beteiligten<br />
das Leben schwer. Entsprechend kamen von den<br />
297 Fahrern aus 19 Staaten immerhin 203 durch.<br />
Und wieder war es das tschechoslowakische Sextett<br />
mit denselben Startern wie ein Jahr zuvor,<br />
die die Welttrophäe in Händen hielten. Auch in<br />
der Silbervase setzten sich die Tschechoslowaken<br />
durch. Den „Besten Fahrer des gesamten Feldes“<br />
jedoch stellte mit Fred Willamowski die DDR-Nationalmannschaft,<br />
die in der Trophy den 3. Platz<br />
einfuhr. Der MZ-Fahrer dominierte die 500er-Klasse<br />
nach Belieben.<br />
47. ISDT 1972 in Spindler Mühle<br />
(CSSR)<br />
Die 47. Auflage fand im Land der Siegermannschaften,<br />
in Spindler Mühle in der Tschechoslowakei<br />
statt, dort, wo an gleicher Stelle 1963 der<br />
historische Siegeszug der DDR-Trophymannschaft<br />
begann. Die Strecke führte über 1632 Kilometer<br />
durch das Riesengebirge. Von den 379 Fahrern<br />
erreichten gerade einmal 220 das Ziel, der Rest<br />
musste dem nahezu undurchdringbar bewaldeten<br />
Gebirgsmassiv seinen Tribut zollen. Nicht so das<br />
einheimische Jawa-Sextett: Der Formation gelang<br />
es, sich die Krone des Wettbewerbes, die FIM-Trophäe<br />
zum dritten Mal in Folge trotz der starken<br />
ostdeutschen MZ-Konkurrenz in nahezu gleicher<br />
Aufstellung, nur Josef Cisar ersetzte Kvetoslav<br />
Masita, aufzusetzen. Und auch das Silbervasen-<br />
Quartett vermochte die Vorjahres-Leistung zu<br />
bestätigen.<br />
48. ISDT 1973 in Dalton (USA)<br />
Zum ersten Mal in der Geschichte der Sechstagefahrt<br />
ging es über den Großen Teich in die<br />
USA nach Dalton im Bundesstaat Massachusetts.<br />
Auch in den Vereinigten Staaten erwies sich die<br />
tschechoslowakische Trophy-Mannschaft in fast<br />
identischer Formation, nur Kvetoslav Masita<br />
war zurück und ersetzte Jaroslav Briza, als unbezwingbar.<br />
Sie machte in Nordamerika ihren<br />
vierten Gesamtsieg perfekt. Doch diesmal war der<br />
Nation ein Triumph in beiden Wettbewerben nicht<br />
vergönnt, stattdessen gewann die Mannschaft<br />
des Gastgebers die Silbervase nach sechs harten<br />
Tagen. Innerhalb der DDR-Auswahl erreichte<br />
nicht ein einziger Fahrer das Ziel. Ohne Ausnahme<br />
bremsten die Ostdeutschen Motorschäden<br />
an ihren Motorrädern aus. Die merkwürdigen<br />
Umstände, die zu dem flächendeckenden Ausfall<br />
der Technik führten, blieben auch danach immer<br />
unklar. Nahe liegt jedoch die Vermutung, dass der<br />
Kraftstoff vor Ort verunreinigt war.<br />
49. ISDT 1974 in Camerino (I)<br />
Nach den USA war europäischer Schauplatz der<br />
49. Sechstagefahrt das italienische Camerino.<br />
Wieder erwies sich, dass die tschechoslowakischen<br />
Fahrer einschließlich ihres neuen Mannes<br />
Jiri Stodulka, der für Frantisek Mrazek einsprang,<br />
mit ihrem fünften Trophy-Sieg in Folge ihre Hausaufgaben<br />
gemacht hatten und zudem auch in der<br />
Silbervase tonangebend waren.<br />
50. ISDT 1975 Isle of Man (GB)<br />
Foto: Archiv Fritzsch<br />
Über 300 Fahrer aus 16 Nationen waren zur 50.<br />
Jubiläumsveranstaltung im Mutterland Großbritannien<br />
auf der Isle of Man vertreten. Darunter<br />
die Tschechoslowaken, deren Trophy-Auswahl in<br />
den letzten Jahren von Sieg zu Sieg eilte. Nicht<br />
zuletzt durch den Umstand, dass sie diesmal auf<br />
den Routinier Josef Fojtik verzichten mussten,<br />
der seinen Helm in der Zwischenzeit an den Nagel<br />
gehängt hatte, reichte es für die Jawa-Fahrer nur<br />
für Platz 3. Die Weltrophäe indes ging nach sieben<br />
Jahren wieder in die BRD. Zum ersten Mal errangen<br />
damit Josef Wolfgruber, Peter Neumann,<br />
Eberhard Weber, Jürgen Grisse, Rolf Witthöft und<br />
Eddy Hau gleichzeitig den Weltmeistertitel, der<br />
seit 1970 ausgeschrieben wird. Die DDR war zum<br />
zweiten Mal nach 1958 nicht mit einer Trophymannschaft<br />
vertreten. Die Silbervase, in deren<br />
Wertung fortan laut Reglementänderung jede<br />
Nation nur mit einer Mannschaft zugelassen war,<br />
angelten sich die Italiener.<br />
51. ISDT 1976 in Zeltweg (A)<br />
Im österreichischen Zeltweg geriet das Ringen um<br />
den Trophy-Sieg erneut zu einem Zweikampf zwischen<br />
BRD und Tschechoslowakei, deren Fahrer<br />
abwechselnd Führungsarbeit leisteten. Die Oberhand<br />
behielten am Ende die Westdeutschen in<br />
identischer Formation wie ein Jahr zuvor und verteidigten<br />
den Titel, während das wieder erstarkte<br />
DDD-Sextett mit MZ- und zusätzlich Simson-Maschinen<br />
auf Platz 3 kam. Jener bundesdeutsche<br />
Erfolg war der letzte bis in die Gegenwart einer<br />
Trophy-Mannschaft. In der Silbervase behauptete<br />
sich das Quartett der Tschechoslowakei gegen die<br />
Westdeutschen.<br />
52. ISDT 1977 in Povazska Bystrica<br />
(CSSR)<br />
1977 kehrte die Sechstagefahrt in jenes Land zurück,<br />
dessen Fahrer in den 70er Jahren wie keine<br />
Nation sonst den Wettbewerb dominierten: in<br />
die CSSR. Im malerischen Ort Povazska Bystrica<br />
trugen die ambitionierten einheimischen Sportler<br />
dem Rechnung und gewannen. Wenngleich die<br />
Ostdeutschen Uwe Köthe, Frank Schubert, Jürgen<br />
Meusel, Manfred Jäger, Harald Sturm und Ulrich<br />
Fabke wie auch die Westdeutschen dagegen<br />
hielten. Auch in der Silbervase nutzten sie ihren<br />
Heimvorteil..<br />
53. ISDT 1978 in Värnamo (S)<br />
Vizeweltmeister wurde bei der 53. ISDE in Schweden die auf MZ startende DDR-Mannschaft mit<br />
den Fahrern Harald Sturm, Jens Scheffler, Uwe Köthe, Frank Schubert, Jürgen Meusel und Manfred<br />
Jäger (v.l.), gemeinsam mit Mannschaftsleiter Walter Winkler.<br />
Mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung verteidigte<br />
die Tschechoslowakei in Schweden den<br />
Titel vor der DDR, deren Aufgebot nahezu identisch<br />
zum Vorjahr war, lediglich Jens Scheffler<br />
rückte für Ulrich Fabke auf. Die Silbervase holte<br />
sich Italien<br />
8 08 - <strong>2012</strong> <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin