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Speed-Magazin Sachsenring 2012 (Vorschau)

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SIX DAYS TEIL 7 1970-1990<br />

sollte sich das Wetter von seiner besten Seite präsentieren,<br />

war Sonne der ständige Begleiter. Kein<br />

plötzlicher Wetterumschwung mit Sturm und<br />

heftigen Niederschlägen machte den Beteiligten<br />

das Leben schwer. Entsprechend kamen von den<br />

297 Fahrern aus 19 Staaten immerhin 203 durch.<br />

Und wieder war es das tschechoslowakische Sextett<br />

mit denselben Startern wie ein Jahr zuvor,<br />

die die Welttrophäe in Händen hielten. Auch in<br />

der Silbervase setzten sich die Tschechoslowaken<br />

durch. Den „Besten Fahrer des gesamten Feldes“<br />

jedoch stellte mit Fred Willamowski die DDR-Nationalmannschaft,<br />

die in der Trophy den 3. Platz<br />

einfuhr. Der MZ-Fahrer dominierte die 500er-Klasse<br />

nach Belieben.<br />

47. ISDT 1972 in Spindler Mühle<br />

(CSSR)<br />

Die 47. Auflage fand im Land der Siegermannschaften,<br />

in Spindler Mühle in der Tschechoslowakei<br />

statt, dort, wo an gleicher Stelle 1963 der<br />

historische Siegeszug der DDR-Trophymannschaft<br />

begann. Die Strecke führte über 1632 Kilometer<br />

durch das Riesengebirge. Von den 379 Fahrern<br />

erreichten gerade einmal 220 das Ziel, der Rest<br />

musste dem nahezu undurchdringbar bewaldeten<br />

Gebirgsmassiv seinen Tribut zollen. Nicht so das<br />

einheimische Jawa-Sextett: Der Formation gelang<br />

es, sich die Krone des Wettbewerbes, die FIM-Trophäe<br />

zum dritten Mal in Folge trotz der starken<br />

ostdeutschen MZ-Konkurrenz in nahezu gleicher<br />

Aufstellung, nur Josef Cisar ersetzte Kvetoslav<br />

Masita, aufzusetzen. Und auch das Silbervasen-<br />

Quartett vermochte die Vorjahres-Leistung zu<br />

bestätigen.<br />

48. ISDT 1973 in Dalton (USA)<br />

Zum ersten Mal in der Geschichte der Sechstagefahrt<br />

ging es über den Großen Teich in die<br />

USA nach Dalton im Bundesstaat Massachusetts.<br />

Auch in den Vereinigten Staaten erwies sich die<br />

tschechoslowakische Trophy-Mannschaft in fast<br />

identischer Formation, nur Kvetoslav Masita<br />

war zurück und ersetzte Jaroslav Briza, als unbezwingbar.<br />

Sie machte in Nordamerika ihren<br />

vierten Gesamtsieg perfekt. Doch diesmal war der<br />

Nation ein Triumph in beiden Wettbewerben nicht<br />

vergönnt, stattdessen gewann die Mannschaft<br />

des Gastgebers die Silbervase nach sechs harten<br />

Tagen. Innerhalb der DDR-Auswahl erreichte<br />

nicht ein einziger Fahrer das Ziel. Ohne Ausnahme<br />

bremsten die Ostdeutschen Motorschäden<br />

an ihren Motorrädern aus. Die merkwürdigen<br />

Umstände, die zu dem flächendeckenden Ausfall<br />

der Technik führten, blieben auch danach immer<br />

unklar. Nahe liegt jedoch die Vermutung, dass der<br />

Kraftstoff vor Ort verunreinigt war.<br />

49. ISDT 1974 in Camerino (I)<br />

Nach den USA war europäischer Schauplatz der<br />

49. Sechstagefahrt das italienische Camerino.<br />

Wieder erwies sich, dass die tschechoslowakischen<br />

Fahrer einschließlich ihres neuen Mannes<br />

Jiri Stodulka, der für Frantisek Mrazek einsprang,<br />

mit ihrem fünften Trophy-Sieg in Folge ihre Hausaufgaben<br />

gemacht hatten und zudem auch in der<br />

Silbervase tonangebend waren.<br />

50. ISDT 1975 Isle of Man (GB)<br />

Foto: Archiv Fritzsch<br />

Über 300 Fahrer aus 16 Nationen waren zur 50.<br />

Jubiläumsveranstaltung im Mutterland Großbritannien<br />

auf der Isle of Man vertreten. Darunter<br />

die Tschechoslowaken, deren Trophy-Auswahl in<br />

den letzten Jahren von Sieg zu Sieg eilte. Nicht<br />

zuletzt durch den Umstand, dass sie diesmal auf<br />

den Routinier Josef Fojtik verzichten mussten,<br />

der seinen Helm in der Zwischenzeit an den Nagel<br />

gehängt hatte, reichte es für die Jawa-Fahrer nur<br />

für Platz 3. Die Weltrophäe indes ging nach sieben<br />

Jahren wieder in die BRD. Zum ersten Mal errangen<br />

damit Josef Wolfgruber, Peter Neumann,<br />

Eberhard Weber, Jürgen Grisse, Rolf Witthöft und<br />

Eddy Hau gleichzeitig den Weltmeistertitel, der<br />

seit 1970 ausgeschrieben wird. Die DDR war zum<br />

zweiten Mal nach 1958 nicht mit einer Trophymannschaft<br />

vertreten. Die Silbervase, in deren<br />

Wertung fortan laut Reglementänderung jede<br />

Nation nur mit einer Mannschaft zugelassen war,<br />

angelten sich die Italiener.<br />

51. ISDT 1976 in Zeltweg (A)<br />

Im österreichischen Zeltweg geriet das Ringen um<br />

den Trophy-Sieg erneut zu einem Zweikampf zwischen<br />

BRD und Tschechoslowakei, deren Fahrer<br />

abwechselnd Führungsarbeit leisteten. Die Oberhand<br />

behielten am Ende die Westdeutschen in<br />

identischer Formation wie ein Jahr zuvor und verteidigten<br />

den Titel, während das wieder erstarkte<br />

DDD-Sextett mit MZ- und zusätzlich Simson-Maschinen<br />

auf Platz 3 kam. Jener bundesdeutsche<br />

Erfolg war der letzte bis in die Gegenwart einer<br />

Trophy-Mannschaft. In der Silbervase behauptete<br />

sich das Quartett der Tschechoslowakei gegen die<br />

Westdeutschen.<br />

52. ISDT 1977 in Povazska Bystrica<br />

(CSSR)<br />

1977 kehrte die Sechstagefahrt in jenes Land zurück,<br />

dessen Fahrer in den 70er Jahren wie keine<br />

Nation sonst den Wettbewerb dominierten: in<br />

die CSSR. Im malerischen Ort Povazska Bystrica<br />

trugen die ambitionierten einheimischen Sportler<br />

dem Rechnung und gewannen. Wenngleich die<br />

Ostdeutschen Uwe Köthe, Frank Schubert, Jürgen<br />

Meusel, Manfred Jäger, Harald Sturm und Ulrich<br />

Fabke wie auch die Westdeutschen dagegen<br />

hielten. Auch in der Silbervase nutzten sie ihren<br />

Heimvorteil..<br />

53. ISDT 1978 in Värnamo (S)<br />

Vizeweltmeister wurde bei der 53. ISDE in Schweden die auf MZ startende DDR-Mannschaft mit<br />

den Fahrern Harald Sturm, Jens Scheffler, Uwe Köthe, Frank Schubert, Jürgen Meusel und Manfred<br />

Jäger (v.l.), gemeinsam mit Mannschaftsleiter Walter Winkler.<br />

Mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung verteidigte<br />

die Tschechoslowakei in Schweden den<br />

Titel vor der DDR, deren Aufgebot nahezu identisch<br />

zum Vorjahr war, lediglich Jens Scheffler<br />

rückte für Ulrich Fabke auf. Die Silbervase holte<br />

sich Italien<br />

8 08 - <strong>2012</strong> <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin

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