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Speed-Magazin Sachsenring 2012 (Vorschau)

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SBK IN BRÜNN<br />

Canepa-Ersatz Alessandro Polita.<br />

mit der alpha Technik-BMW bei Halbzeit die WM<br />

anführt und Max Neukirchner mit der S 1000 RR<br />

auf dem guten 3. Platz liegt.<br />

Man darf doch mal träumen.<br />

Jetzt aber zurück zu den Tatsachen der Gegenwart,<br />

welche in die Zukunft zeigen. Gefahren wird<br />

in 2013 wieder mit 17 Zoll Reifen, die erstmals<br />

nach Aragon getestet wurden und mit denen fast<br />

alle Piloten am Testtag schneller waren als im<br />

Rennen zuvor. Vermutlich wird mit dem wachsenden<br />

Reifenumfang das Chattering zurückgehen<br />

und auch Bridgestone wird sich dann für die MotoGP<br />

ähnliche Gedanken machen. Vielleicht kommen<br />

dann als nächstes wieder 18 Zöller und ein<br />

befreundeter Zweirad-Manager („Früher mit den<br />

18 Zoll Reifen hatten wir kein Chattering“) erhält<br />

damit Recht.<br />

Die Gegenwart in Brünn bedeutete aber noch<br />

16,5 Zoll vorne und hinten. Und mit Davide Giugliano<br />

einen Rookie, der in den ersten Trainings<br />

richtig gut aufdrehte und Bestzeiten lieferte. Der<br />

Ducati Pilot fuhr die schnellsten Runden im freien<br />

Training und konnte sich in der ersten Qualifikation<br />

auf 1:59.452 verbessern. Einsetzender Regen<br />

sicherte seine erste Qualifikations-Bestzeit. Marco<br />

Melandri lieferte BMW vorerst Rang zwei, Eugene<br />

Laverty war Drittschnellster vor Tom Sykes<br />

mit der Kawasaki. Der fünfte Platz ging an Carlos<br />

Checa vor Lokalmatador Jakub Smrz aus dem gebeutelten<br />

Liberty Racing-Team Effenbert. Haslam<br />

haderte mit der Abstimmung und wurde danach<br />

ein Opfer des Regens. Mehr als der zehnte Rang<br />

war deshalb nicht möglich. Damit rangierte der<br />

Werkspilot hinter Badovini und Fabrizio auf den<br />

Plätzen Sieben und Acht. Melandri zeigte sich am<br />

Freitagabend noch nicht restlos zufrieden: „Wir<br />

haben an der Abstimmung gearbeitet und einige<br />

gute Setup-Lösungen gefunden. Insgesamt funktioniert<br />

das Bike gut, aber wir haben wieder mit<br />

Chattering zu kämpfen“, berichtet er. „Es ist nicht<br />

einfach, denn wir wissen noch nicht genau, was<br />

die Ursache für diese Schwierigkeiten ist. Doch<br />

wir werden morgen daran feilen und versuchen,<br />

diese Probleme zu reduzieren. Zudem werden wir<br />

auch mit den Reifen arbeiten. Dann werden wir<br />

sehen.“ Für Haslam gab es wenige Gelegenheiten<br />

auf Zeitenjagd zu gehen. „Heute Vormittag war es<br />

ein bisschen stressig, denn wir mussten viele verschiedene<br />

Reifen testen und sahen, dass es heute<br />

und morgen jederzeit regnen kann“, erklärt der<br />

Brite. „Doch wir haben alle Reifen getestet und<br />

die Punkte auf unserer Aufgabenliste abgearbeitet.<br />

Im ersten Qualifikationstraining hat es beide<br />

Male, als ich auf einer guten Runde war, begonnen<br />

zu regnen. Das war nicht gut. Aber wir sind nicht<br />

so weit weg von der Spitze.“ Haslam zeigte sich<br />

als Analytiker: „Die heutigen Zeiten waren ohnehin<br />

etwas ungewöhnlich, denn manche Fahrer, die<br />

hier sonst immer schnell sind, sind nur im Mittelfeld<br />

gelandet. Doch ich denke, dass heute jeder in<br />

den Bereichen Rennreifen und Rennabstimmung<br />

gearbeitet hat. Jetzt<br />

warten wir ab, wie das<br />

Wetter morgen wird“.<br />

Der Samstag brachte<br />

für Giugliano und fast<br />

alle BMW-Piloten keine<br />

Verbesserung. Melandri<br />

flog in den ersten<br />

Minuten in Kurve Fünf<br />

aus dem Sattel der S<br />

1000 RR und konnte<br />

anschließend nicht<br />

mehr fahren. In der<br />

Addition der Zeiten erreichte<br />

er den dritten<br />

Platz hinter Sykes und<br />

dem Althea-Rookie.<br />

Vor Laverty und Checa.<br />

Schnellster BMW-Angestellter<br />

im zweiten<br />

Qualifikationstraining<br />

war Michel Fabrizio als<br />

Dritter, was Rang 6 kombiniert bedeutete. Auch<br />

sein römischer Landsmann und WM-Spitzenreiter<br />

Max Biaggi (Aprilia) verbesserte sich und rangierte<br />

hinter Lokalmatador Jakub Smrz. Für eine<br />

positive Überraschung sorgte Pedercini-Kawasaki-Fahrer<br />

David Salom,<br />

der sich an die siebte<br />

Position schob. Auch<br />

Kawa-Rookie Loris Baz<br />

kam bestens mit der<br />

Berg-und-Talbahn von<br />

Brünn zurecht und belegte<br />

Platz acht. Leon<br />

Camier (Crescent-Suzuki)<br />

und Chaz Davies<br />

(ParkinGO-Aprilia) rundeten<br />

die Top 10 ab.<br />

Das Ten Kate-Team fand<br />

über Nacht keine große<br />

Verbesserung. Rea fehlte<br />

im zweiten Qualifying<br />

fast eine Sekunde auf<br />

Sykes Bestzeit, was nur<br />

Rang Zwölf bedeutete.<br />

Hiroshi Aoyama, der in<br />

Brünn schon auf dem<br />

Podest stand, verbesserte<br />

sich um über drei<br />

Zehntelsekunden und schob sich auf Rang 15,<br />

was aber nicht zur Superpole reichte. Die aber<br />

John Hopkins als 16. gerade noch schaffte. Was<br />

Canepa-Ersatz Alessandro Polita nicht erreichte.<br />

Durch einen Virus, den er sich in Aragon holte,<br />

leidet Canepa an einer einseitigen Gesichtslähmung,<br />

der sogenannten «Bell-Lähmung». Dadurch<br />

kommt es auch zu Problemen mit dem Sehvermögen.<br />

«Zwischen den beiden Rennen in Aragon<br />

fing es an, und seit zehn Tagen habe ich das jetzt.<br />

Die Saison ist noch lang, jetzt will ich mich zuerst<br />

behandeln lassen und mit einem Lächeln zurückkehren.»,<br />

erklärte Canepa.<br />

Foto: André Birkenkampf<br />

Superpole<br />

In der ersten Sitzung wurden dann mit Camier,<br />

Biaggi, Baz und Hopkins beide Suzukis und zwei<br />

Werkspiloten aussortiert. Besonders unverständlich<br />

im Fall Biaggi, der als Hausherr von Brünn<br />

gilt. In der Folge sorgte dann Guigliano mit einer<br />

riesigen Ölspur für Aufregung.<br />

Das restliche<br />

Superpole Training<br />

wurde dann kurzerhand<br />

zu einem „nassen“<br />

erklärt, womit es<br />

nur noch einen Block<br />

gab. Badovini wurde in<br />

diesem Letzter, da er<br />

genau wie Salom keine<br />

Runde schaffte. Die 7.<br />

Pole der Saison holte<br />

sich Tom Sykes, vor einem starken Checa, dem<br />

bisweilen 20 km/h Top-<strong>Speed</strong> fehlten. Startplatz<br />

Drei geht an Laverty, vor dem Rookie Guigliano.<br />

Den besten Startplatz in der Reihe Zwei sicherte<br />

sich Melandri vor Rea und zwei weiteren BMWs<br />

mit Haslam und Fabrizio.<br />

Rennen Eins<br />

Bei noch leicht feuchter Strecke entschieden sich<br />

alle Favoriten für den Einsatz von reinen Slicks.<br />

Lediglich ab der dritten Reihe war der eine oder<br />

andere nachgeschnittene Reifen zu sehen. Der<br />

nun schon fast traditionell von der Pole startende<br />

Tom Sykes kam am besten von der Linie weg und<br />

führte zunächst vor Melandri und Rea. Dahinter<br />

folgte Checa vor seinem jungen Teamkollegen und<br />

Haslam. Dann besann sich Davide Guigliano seines<br />

Images und griff sofort Checa und Melandri<br />

an, um überraschend Platz 2 zu übernehmen.<br />

Honda-Pilot Rea hatte einen wilden Schlenker<br />

und fiel zurück, womit nach der ersten Runde die<br />

Reihenfolge Sykes vor Giugliano, Checa, Berger<br />

(!), Baz, Melandri, Rea, Smrz, Haslam und Davies<br />

lautete. Doch schnell wurde deutlich, dass<br />

die Jungs bei der problematischen Streckenbeschaffenheit<br />

die trockenen Linien suchten. Am<br />

Das gewohnte Bild in der Superpole, der Gewinner heißt Tom Sykes.<br />

mutigsten zeigte sich dabei Guigliano, der in<br />

der zweiten Runde Sykes kurz von der Spitze<br />

verdrängte. Der Brite konterte zwar umgehend,<br />

wurde dabei aber von Berger überrumpelt, der<br />

damit erstmals einen WM-Lauf anführte. Ganz<br />

nach dem Geschmack des lokalen Teams, das<br />

im Vorfeld für Schlagzeilen gesorgt hatte. Ein anderer<br />

junger Franzose klopfte dann bei Sykes an:<br />

Loris Baz. Er witterte vermutlich hier die Chance<br />

auf ein Topresultat. Ähnlich sah es in der dritten<br />

Runde auch Smrz, der frech an Checa vorbei<br />

ging und damit das Kawasaki-Duo direkt vor sich<br />

hatte. In der fünften Runde war Rea wieder weiter<br />

vorne unterwegs und hatte den Lascorz-Ersatz<br />

Loris Baz schon direkt vor sich. Vorne fuhr Berger<br />

vor den beiden Kawasakis, Fünfter war Smrz vor<br />

Melandri und Checa. Zu diesem Zeitpunkt beendete<br />

Guigliano das Rennen, weil er durch zu<br />

viel Durchdrehen auf nasser Piste seine Reifen<br />

ruiniert hatte. Haslam fährt als Achter vor den<br />

beiden Werks-Aprilias. Auf der Geraden überholt<br />

Foto: André Birkenkampf<br />

08 - <strong>2012</strong> <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

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