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Raspberry Pi Geek Tuning-Tipps - Overclocking, RAM-Sharing, I/O Optimierung (Vorschau)

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Ras<strong>Pi</strong> als Tor-Router<br />

Server<br />

In einem solchen Szenario ergibt es wesentlich<br />

mehr Sinn, Tor auf einem zentralen<br />

Punkt im Heimnetzwerk zu betreiben.<br />

Arbeitet dieser noch als WLAN-Access-Point,<br />

vereinfacht das die Nutzung<br />

weiter: Sie können dann das Tor-Netzwerk<br />

mit sämtlichen Geräten mühelos<br />

nutzen, vom Smartphone bis hin zum<br />

Smart-TV und PC. Als Basis für den eigenen<br />

Tor-Router bietet sich wegen seines<br />

geringen Stromverbrauchs und Platzbedarfs<br />

der <strong>Raspberry</strong> <strong>Pi</strong> an.<br />

Adafruit û bietet eine solche Ras<strong>Pi</strong>-<br />

Tor-Kombination in seinem Shop für<br />

rund 90 US-Dollar als Produkt namens<br />

„Onion <strong>Pi</strong>“ an 2 . Wer Geld sparen will<br />

und zudem keine Berührungsängste mit<br />

Linux hat, der baut sich seinen Onion <strong>Pi</strong><br />

selbst Schritt für Schritt zusammen.<br />

Vorbereitungen<br />

Für den selbst gebauten Onion <strong>Pi</strong> benötigen<br />

Sie an Hardware-Komponenten einen<br />

<strong>Raspberry</strong> <strong>Pi</strong> Modell B (am besten<br />

Rev.2), einen mit dem verwendeten Betriebssystem<br />

(hier: Raspbian) kompatiblen<br />

WLAN-Adapter, ein LAN-Kabel, eine<br />

SD-Karte mit mindestens 4 GByte Speicherplatz<br />

sowie ein Netzteil mit Micro-<br />

USB-Anschluss und einer Leistung von<br />

mindestens 700 mAh.<br />

Ein Gehäuse für den Ras<strong>Pi</strong> gehört zwar<br />

nicht zur notwendigen Ausstattung, steigert<br />

aber die Wohnzimmerkompatibili-<br />

tät. Möchten Sie das System über den<br />

Desktop einrichten, benötigen Sie ferner<br />

einen aktiven USB-Hub. Die Anleitung<br />

geht davon aus, dass Sie zu Hause einen<br />

Router mit aktiviertem DHCP-Server betreiben,<br />

etwa eine Fritzbox, mit der sich<br />

der Tor-Ras<strong>Pi</strong> später verbindet.<br />

An dieser Stelle gilt es zu entscheiden,<br />

welches Betriebssystem Sie für den Tor-<br />

Ras<strong>Pi</strong> verwenden möchten. Während das<br />

Onion-<strong>Pi</strong>-Projekt mit Occidentalis [2] ihre<br />

eigene Distribution speziell für Hardware-Bastler<br />

empfiehlt, verwenden wir<br />

mit Raspbian die einsteigerfreundlichere<br />

Variante. Laden Sie das System-Image<br />

zunächst auf einen Rechner herunter<br />

und entpacken es dort.<br />

Stellen Sie sicher, dass der Computer<br />

die SD-Karte korrekt erkennt und einbindet.<br />

Den zugehörigen Gerätebezeichner<br />

finden Sie via fdisk ‐l oder dmesg heraus.<br />

Vor dem Überspielen des Images<br />

hängen Sie eventuell gemountete Partitionen<br />

der SD-Karte mit sudo umount<br />

/ dev/Device aus. Nun wechseln Sie in<br />

das Verzeichnis mit dem entpackten<br />

Image und schreiben von dort die<br />

Image-Datei auf die SD-Karte.<br />

# dd if=/Pfad/zum/Image/2013‐07‐2U<br />

6‐wheezy‐Raspbian.img of=/dev/ZieU<br />

l bs=4M<br />

Achten Sie darauf, dass Sie als Ausgabeziel<br />

(of) ein Gerät (etwa /dev/sdd) und<br />

Raspbian „Wheezy“ 2013-07-26<br />

RPG/Raspbian/<br />

Was ist Tor?<br />

Tor stammt ursprünglich von der Cambridge-Universität,<br />

wo es wegen der Ähnlichkeit<br />

der mehrschichtigen Paketvermittlung<br />

mit den Schalen einer Zwiebel „The<br />

Onion Routing“ getauft und als TOR abgekürzt<br />

wurde. Schon bald griff das Forschungslabor<br />

der US-Navy, das sich bereits<br />

mit ähnlichen Verfahren beschäftigt hatte,<br />

Tor auf und förderte das Projekt. Seit Dezember<br />

2006 treibt die gemeinnützige<br />

Stiftung „Tor Project“ die Entwicklung der<br />

inzwischen in „Tor“ umbenannten Software<br />

voran.<br />

In Abbildung 1 sehen Sie, wie Tor prinzipiell<br />

funktioniert: Beim Start fragt der Client<br />

bei einem Directory-Server des Tor-<br />

Netzwerks eine Liste von Tor-Nodes an<br />

und lädt sie herunter. Aus dieser sucht er<br />

sich einen sogenannten Entry Guard für<br />

den Einstieg ins Netzwerk aus.<br />

Die weitere Verbindung verläuft dann über<br />

sogenannte Middle- und Exit-Nodes zum<br />

Ziel-Server, wobei die Daten auf der Strecke<br />

vom Client bis hin zum Tor-Exit-Node<br />

verschlüsselt bleiben.<br />

Sowohl der Exit-Node als auch der Ziel-<br />

Server können den Urheber der Anfrage<br />

nicht identifizieren: Den kennt nur der<br />

Entry Guard, der jedoch wiederum das Ziel<br />

nicht weiß.<br />

2 Ein fertig zusammengebauter und<br />

vorkonfigurierter Onion <strong>Pi</strong>, wie ihn Adafruit<br />

bereitstellt. (Bild: Adafruit.com)<br />

06.2013 www.raspberry-pi-geek.de<br />

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