26.02.2014 Aufrufe

Raspberry Pi Geek Tuning-Tipps - Overclocking, RAM-Sharing, I/O Optimierung (Vorschau)

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Ras<strong>Pi</strong>-<strong>Tuning</strong><br />

Know-how<br />

Benötigen Sie keine grafische Analyse,<br />

installieren Sie statt Ganglia das Paket<br />

sysstat. Auch hier sammelt eine Komponente<br />

die Messwerte im Hintergrund.<br />

Das Kommando sar zeigt die Ergebnisse<br />

im Terminal an. Das Sysstat-Paket enthält<br />

darüber hinaus auch iostat, mit dem<br />

Sie die Schreib- und Leseleistung von<br />

Massenspeichern messen.<br />

Zusätzlich benötigen Sie noch Programme,<br />

die für Tests entsprechende<br />

Lasten auf dem System erzeugen. Idealerweise<br />

handelt es sich hier um solche,<br />

die Ihrem Anwendungsfall nahekommen.<br />

Alternativ dazu gibt es in der freien<br />

Wildbahn diverse Benchmark-Programme,<br />

die einzelne Komponenten wie die<br />

CPU oder den Massenspeicher gezielt<br />

belasten, aber für sich genommen realitätsfremd<br />

sind. Diese Programme (etwa<br />

der berühmte Linpack-Benchmark für<br />

Floating-Point-Leistung oder Bonnie++<br />

für die I/​O-Leistung) geben zusätzlich für<br />

einen Vorher/​Nachher-Vergleich relevante<br />

Messwerte aus.<br />

USB verleiht Flüüügel ...<br />

1 Gewusst, wo: Bei hohen Werten für die CPU-Last könnte ein schnellerer Prozessor<br />

möglicherweise das Problem beseitigen, doch …<br />

2 … bei einem hohen Wert für „Waits“ hilft das rein gar nichts: Hier wartet selbst eine<br />

leistungsfähigere CPU einfach nur genauso lange auf Daten zum Verarbeiten.<br />

beim Schreiben auf die SD-Karte auf<br />

eine mangelhafte Stromversorgung hin.<br />

<strong>Overclocking</strong><br />

Als Wurzel allen Übels beim Betrieb des<br />

Ras<strong>Pi</strong> entpuppt sich überraschenderweise<br />

die Stromversorgung. Das Gerät bezieht<br />

den Strom über einen Micro-USB-<br />

Anschluss und benötigt relativ konstante<br />

5 Volt bei mindestens 700 mAh. Manche<br />

USB-Steckernetzteile liefern jedoch<br />

stur 500 mAh und simulieren damit einen<br />

PC-Anschluss. Andere besitzen zwei<br />

Buchsen, die vorgeblich je 2100 mAh liefern,<br />

obwohl die Gesamtstromstärke des<br />

Netzteils nur 3600 mAh beträgt. Solche<br />

Ladenetzteile reduzieren die Spannung<br />

bei sinkender Stromabnahme – für (fast)<br />

aufgeladene Tablets oder Smartphones<br />

durchaus sinnvoll, für den <strong>Raspberry</strong> <strong>Pi</strong><br />

ein Problem.<br />

Der per Micro-USB aufgenommene<br />

Strom versorgt CPU, GPU sowie alle per<br />

USB angeschlossenen Komponenten,<br />

insbesondere auch den Netzwerkchip.<br />

Die maximale Stromaufnahme des Ras<strong>Pi</strong><br />

beträgt circa 1100 mAh. Das gilt es bei<br />

allen folgenden <strong>Tuning</strong>-Schritte stets zu<br />

berücksichtigen. Aber auch im Normalbetrieb<br />

deuten Instabilitäten oder Fehler<br />

Es ist immer problematisch, empfindliche<br />

Hardware außerhalb der Spezifikation<br />

zu betreiben. In der ersten Revision<br />

des <strong>Pi</strong> änderte ein einziger <strong>Overclocking</strong>-<br />

Versuch irreversibel ein Bit im Prozessor<br />

– die Garantie war damit verwirkt. Inzwischen<br />

erlauben die Macher ein <strong>Overclocking</strong><br />

innerhalb gewisser Grenzen.<br />

Außerhalb dieser verlieren Sie aber wie<br />

früher den Garantieanspruch.<br />

Owncloud-<strong>Tuning</strong><br />

Es war das träge Verhalten von Owncloud<br />

auf dem Ras<strong>Pi</strong>, das den Autor ursprünglich<br />

zur Arbeit an diesem Artikel animierte. Dabei<br />

bot die Privat-Cloud auch abseits der<br />

Hardware Anlass zu weitergehenden Performance-Untersuchungen.<br />

Tatsächlich<br />

steigerten schon Maßnahmen innerhalb<br />

der Anwendung deren Geschwindigkeit.<br />

Eine Analyse mit Firebug ergab zum Beispiel,<br />

dass jeder Seitenabruf sehr viel Zeit<br />

im Skript cron.php vertrödelte, über das<br />

Owncloud regelmäßige interne Aufräumarbeiten<br />

anstößt. Als Vorgabe erfolgt eine<br />

Aktivität pro Seitenabruf. Stellen Sie, wie in<br />

der Owncloud-Dokumentation beschrieben,<br />

direkt auf cron um, dann erfolgt das<br />

Ausmisten im Hintergrund, die Benutzer<br />

bekommen die abgerufenen Seiten deutlich<br />

schneller zu sehen.<br />

Die Installation des PHP-Caches APC mit<br />

apt‐get install php‐apc bringt<br />

ebenfalls zusätzliche Leistung, genauso<br />

wie die direkte Auslieferung von statischen<br />

Seiten ohne den Umweg über PHP.<br />

06.2013 www.raspberry-pi-geek.de<br />

69

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!