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Ras<strong>Pi</strong>-<strong>Tuning</strong><br />
Know-how<br />
Benötigen Sie keine grafische Analyse,<br />
installieren Sie statt Ganglia das Paket<br />
sysstat. Auch hier sammelt eine Komponente<br />
die Messwerte im Hintergrund.<br />
Das Kommando sar zeigt die Ergebnisse<br />
im Terminal an. Das Sysstat-Paket enthält<br />
darüber hinaus auch iostat, mit dem<br />
Sie die Schreib- und Leseleistung von<br />
Massenspeichern messen.<br />
Zusätzlich benötigen Sie noch Programme,<br />
die für Tests entsprechende<br />
Lasten auf dem System erzeugen. Idealerweise<br />
handelt es sich hier um solche,<br />
die Ihrem Anwendungsfall nahekommen.<br />
Alternativ dazu gibt es in der freien<br />
Wildbahn diverse Benchmark-Programme,<br />
die einzelne Komponenten wie die<br />
CPU oder den Massenspeicher gezielt<br />
belasten, aber für sich genommen realitätsfremd<br />
sind. Diese Programme (etwa<br />
der berühmte Linpack-Benchmark für<br />
Floating-Point-Leistung oder Bonnie++<br />
für die I/O-Leistung) geben zusätzlich für<br />
einen Vorher/Nachher-Vergleich relevante<br />
Messwerte aus.<br />
USB verleiht Flüüügel ...<br />
1 Gewusst, wo: Bei hohen Werten für die CPU-Last könnte ein schnellerer Prozessor<br />
möglicherweise das Problem beseitigen, doch …<br />
2 … bei einem hohen Wert für „Waits“ hilft das rein gar nichts: Hier wartet selbst eine<br />
leistungsfähigere CPU einfach nur genauso lange auf Daten zum Verarbeiten.<br />
beim Schreiben auf die SD-Karte auf<br />
eine mangelhafte Stromversorgung hin.<br />
<strong>Overclocking</strong><br />
Als Wurzel allen Übels beim Betrieb des<br />
Ras<strong>Pi</strong> entpuppt sich überraschenderweise<br />
die Stromversorgung. Das Gerät bezieht<br />
den Strom über einen Micro-USB-<br />
Anschluss und benötigt relativ konstante<br />
5 Volt bei mindestens 700 mAh. Manche<br />
USB-Steckernetzteile liefern jedoch<br />
stur 500 mAh und simulieren damit einen<br />
PC-Anschluss. Andere besitzen zwei<br />
Buchsen, die vorgeblich je 2100 mAh liefern,<br />
obwohl die Gesamtstromstärke des<br />
Netzteils nur 3600 mAh beträgt. Solche<br />
Ladenetzteile reduzieren die Spannung<br />
bei sinkender Stromabnahme – für (fast)<br />
aufgeladene Tablets oder Smartphones<br />
durchaus sinnvoll, für den <strong>Raspberry</strong> <strong>Pi</strong><br />
ein Problem.<br />
Der per Micro-USB aufgenommene<br />
Strom versorgt CPU, GPU sowie alle per<br />
USB angeschlossenen Komponenten,<br />
insbesondere auch den Netzwerkchip.<br />
Die maximale Stromaufnahme des Ras<strong>Pi</strong><br />
beträgt circa 1100 mAh. Das gilt es bei<br />
allen folgenden <strong>Tuning</strong>-Schritte stets zu<br />
berücksichtigen. Aber auch im Normalbetrieb<br />
deuten Instabilitäten oder Fehler<br />
Es ist immer problematisch, empfindliche<br />
Hardware außerhalb der Spezifikation<br />
zu betreiben. In der ersten Revision<br />
des <strong>Pi</strong> änderte ein einziger <strong>Overclocking</strong>-<br />
Versuch irreversibel ein Bit im Prozessor<br />
– die Garantie war damit verwirkt. Inzwischen<br />
erlauben die Macher ein <strong>Overclocking</strong><br />
innerhalb gewisser Grenzen.<br />
Außerhalb dieser verlieren Sie aber wie<br />
früher den Garantieanspruch.<br />
Owncloud-<strong>Tuning</strong><br />
Es war das träge Verhalten von Owncloud<br />
auf dem Ras<strong>Pi</strong>, das den Autor ursprünglich<br />
zur Arbeit an diesem Artikel animierte. Dabei<br />
bot die Privat-Cloud auch abseits der<br />
Hardware Anlass zu weitergehenden Performance-Untersuchungen.<br />
Tatsächlich<br />
steigerten schon Maßnahmen innerhalb<br />
der Anwendung deren Geschwindigkeit.<br />
Eine Analyse mit Firebug ergab zum Beispiel,<br />
dass jeder Seitenabruf sehr viel Zeit<br />
im Skript cron.php vertrödelte, über das<br />
Owncloud regelmäßige interne Aufräumarbeiten<br />
anstößt. Als Vorgabe erfolgt eine<br />
Aktivität pro Seitenabruf. Stellen Sie, wie in<br />
der Owncloud-Dokumentation beschrieben,<br />
direkt auf cron um, dann erfolgt das<br />
Ausmisten im Hintergrund, die Benutzer<br />
bekommen die abgerufenen Seiten deutlich<br />
schneller zu sehen.<br />
Die Installation des PHP-Caches APC mit<br />
apt‐get install php‐apc bringt<br />
ebenfalls zusätzliche Leistung, genauso<br />
wie die direkte Auslieferung von statischen<br />
Seiten ohne den Umweg über PHP.<br />
06.2013 www.raspberry-pi-geek.de<br />
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