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ArkOS<br />
Server<br />
das grafische Konfigurieren der Ketten<br />
und Regeln der im Kernel implementierten<br />
Firewall. Hierzu brauchen Sie zumindest<br />
gute grundlegende Kenntnisse<br />
über Iptables.<br />
Das Plugin Packages dient dem Nachziehen<br />
von Paketen aus dem ArkOS-Repository<br />
und dient als Frontend für den<br />
unter Arch verwendeten Paketmanager<br />
Pacman 6 . Die Applikation System<br />
Users erlaubt das Bearbeiten aller auf<br />
dem System vorhandenen Nutzer – inklusive<br />
Root – und deren Passwörter.<br />
Über das normale Users-Plugin hinaus<br />
erlaubt es das Setzen von UID und GID,<br />
das Erstellen von und Zuweisen zu Gruppen<br />
sowie die Definition einer Standard-<br />
Shell pro Anwender.<br />
Der Task Monitor bietet eine Ansicht<br />
des Zustandes aller Prozesse inklusive<br />
PID, CPU-Last und <strong>RAM</strong>-Verbrauch. Er<br />
gestattet auch das Beenden der Prozesse<br />
per Kill-Befehl oder über andere Interrupts.<br />
Schließlich gibt es noch das Terminal,<br />
einen VT-100-Terminal-Emulator û.<br />
Er verhält sich wie ein normales Linux-<br />
Terminal, es lassen sich mehrere Instanzen<br />
gleichzeitig öffnen.<br />
Systemd-Befehle<br />
Da ArkOS auf das relativ neue Init-System<br />
Systemd setzt, unterscheidet sich der Befehlssatz<br />
zur Dienstesteuerung vom bisher<br />
Gewohnten. Um beispielsweise Befehle<br />
an einen Service abzusetzen, lautet das<br />
Schema:<br />
# systemctl Operation Dienst<br />
Die Operationen start und stop lassen<br />
den angegebenen Dienst anlaufen beziehungsweise<br />
halten ihn wieder an. Um<br />
eine Anwendung automatisch zu starten,<br />
wenn der Ras<strong>Pi</strong> hochfährt, verwenden Sie<br />
enable, wohingegen disable den Start<br />
unterdrückt. Über status prüfen Sie den<br />
Zustand des Dienstes und sehen eventuelle<br />
Fehlermeldungen ein.<br />
Als sehr nützlich erweist sich auch der Befehl<br />
journalctl (ohne Parameter): Er<br />
zeigt den kompletten Ablauf des letzten<br />
Bootvorganges. Weitere Informationen zu<br />
Systemd finden Sie im Systemd-Wiki û.<br />
Wenn Sie diesen Artikel lesen, dürfte bereits<br />
Genesis 0.4 erschienen sein – zumindest<br />
hat der Entwickler das Anfang<br />
September gegenüber der Redaktion<br />
bestätigt. Neben Sicherheitsaktualisierungen<br />
wird die neue Version auch zusätzliche<br />
Funktionen mitbringen. Dazu<br />
gehört, wie bereits erwähnt, ein Zertifikatsmanager,<br />
mit dessen Hilfe Sie selbst<br />
signierte Zertifikate erstellen und einbinden<br />
oder vorhandene SSL-Zertifikate<br />
importieren. Der File Manager wird die<br />
Fähigkeit erhalten, Dateien zwischen<br />
dem Client-Computer, auf dem Genesis<br />
läuft, und der ArkOS-Instanz auszutauschen.<br />
Darüber hinaus soll das Netzwerk-Plugin<br />
komplettiert werden.<br />
Sicherheit<br />
In Sachen Sicherheit meldet in Genesis<br />
0.4 jede installierte Applikation die<br />
benötigten Ressourcen, etwa offene<br />
Ports, an ein kleines Programm, das diese<br />
gesammelt anzeigt. So können Sie<br />
schnell entscheiden, ob etwa eine Applikation<br />
nur im LAN agieren darf oder der<br />
Dienst im gesamten Internet zur Verfügung<br />
steht. In der Rubrik Server kommt<br />
die Möglichkeit hinzu, einen Mailserver<br />
mittels Postfix und Dovecot aufzusetzen.<br />
Ein Webapp-Plugin für Jekyll û gestattet,<br />
einfachen Text, Markup oder Textile<br />
in statischen Webseiten und Blogs umzusetzen<br />
und mithilfe des Webservers<br />
Nginx auszuliefern. Für die stabile Version<br />
Genesis 1.0, die im Verlauf des Spätherbstes<br />
erscheinen soll, ist zudem die<br />
Integration von Plugins für Tent û,<br />
XMPP û und Pump.io û vorgesehen.<br />
Nach dem Erscheinen von Genesis 1.0<br />
steht die Lokalisierung der Anwendung<br />
in andere Sprachen im Vordergrund. Wer<br />
hier beitragen möchte, Genesis ins Deutsche<br />
oder in andere Sprachen zu übersetzen,<br />
wendet sich direkt an Jakob<br />
Cook û. Bugreports sind auf Github û<br />
willkommen, wo ArkOS gehostet ist.<br />
Fazit<br />
ArkOS gefällt sowohl von der Idee als<br />
auch von der Umsetzung her. Die aktiv<br />
entwickelte Distribution soll noch in die-<br />
sem Jahr die stabile Version 1.0 erreichen.<br />
Sie lässt sich nicht nur über viele<br />
vorhandene Erweiterungen ausbauen,<br />
sondern auch mit eigenen Pythonbasierten<br />
Plugins individuell anreichern.<br />
Auch Webapp-Konfigurationen kann<br />
man selbst erstellen oder bereits vorhandene<br />
an die eigenen Bedürfnisse anpassen.<br />
Der Entwickler zeigt sich offen<br />
für Ideen, ArkOS weiter auszubauen und<br />
zu verbessern.<br />
Der <strong>Raspberry</strong> <strong>Pi</strong> zeigte während unserer<br />
Tests unter ArkOS keinerlei Lastprobleme,<br />
sowohl ein installiertes Owncloud<br />
als auch Wordpress liefen ausreichend<br />
flott. Der derzeitige Projektstand<br />
reicht zum Testen innerhalb des eigenen<br />
Netzwerkes vollkommen aus und erlaubt<br />
bereits eine fundierte Entscheidung<br />
darüber, ob ArkOS zukünftig das<br />
Mittel der Wahl für die eigene Datenhaltung<br />
sein kann. (jlu) n<br />
Weitere Infos und<br />
interessante Links<br />
www. raspi-geek.de/qr/ 28513<br />
06.2013 www.raspberry-pi-geek.de<br />
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