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Raspberry Pi Geek Tuning-Tipps - Overclocking, RAM-Sharing, I/O Optimierung (Vorschau)

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Ras<strong>Pi</strong>-<strong>Tuning</strong><br />

Know-how<br />

config) dauert die Berechnung nur noch<br />

85 Sekunden, die Temperatur steigt aber<br />

kurzzeitig um fast fünf Grad an.<br />

Erscheint Ihnen der Temperaturanstieg<br />

als zu kritisch, können Sie den Ras-<br />

<strong>Pi</strong> mit kleinen Kühlkörpern ausrüsten.<br />

Ein Satz aus drei Stück für CPU, Spannungsregler<br />

und LAN/​USB-Controller<br />

kostet rund 10 Euro. Ein längerer Belastungstest<br />

zeigte aber, dass die Ausrichtung<br />

des Ras<strong>Pi</strong>-Gehäuses viel mehr Auswirkung<br />

auf die Temperatur hat. Ärgerlicherweise<br />

zeigen die Belüftungsöffnungen<br />

in den Standardgehäusen nach unten,<br />

sodass sich die Hitze darunter staut.<br />

Als wir im Test das Gehäuse schlicht auf<br />

die Schmalseite stellten, sank die Temperatur<br />

schlagartig um fast zehn Grad.<br />

Ein Test mit Linpack ergab eine Steigerung<br />

von 44 MFlops ohne <strong>Overclocking</strong><br />

auf 66 MFlops bei arm_freq=1000 und<br />

core_freq=400. Stellten wir in Raspiconfig<br />

core_freq=500 ein, hängte sich<br />

der Rechner auf.<br />

Sowohl die <strong>Pi</strong>-Berechnung als auch<br />

Linpack testen die Floating-Point-Rechenleistung,<br />

die im Normalbetrieb allerdings<br />

nur eine eher untergeordnete<br />

Rolle spielt. Die Relation der Zahlen<br />

dürfte aber auch für die Integer-Performance<br />

gelten, was bedeutet, dass bei<br />

günstigen Bedingungen eine Leistungssteigerung<br />

von bis zu 50 Prozent möglich<br />

sein dürfte.<br />

Wie stabil die Hardware und Software<br />

bei dauerhaft hochgetakteter CPU läuft,<br />

muss jeder selbst testen. Eine Wiki-Seite<br />

von Elinux.org û weist jedoch darauf<br />

hin, dass der SD-Kartentreiber Probleme<br />

mit übertakteten CPUs bekommt – nach<br />

Tagen oder Wochen soll es zur Korruption<br />

des Dateisystems kommen. Allerdings<br />

taucht das Problem scheinbar nur<br />

bei neueren Kerneln auf, Version 3.6.11<br />

aus aktuellen Raspbian-Distributionen<br />

ist davon nicht betroffen. Sie können<br />

den <strong>Raspberry</strong> so konfigurieren, dass er<br />

von der SD-Karte nur bootet und ansonsten<br />

einen USB-Speicher nutzt û.<br />

Der Overclock stability test aus dem<br />

oben genannten Elinux.org-Wiki ist übrigens<br />

nicht wirklich geeignet: Das Programm<br />

triggert selbst ohne <strong>Overclocking</strong><br />

Speicherallokationsfehler, die<br />

dann im Systemlog /var/log/messages<br />

auftauchen. Hier scheint ein Problem im<br />

Raspbian-Kernel vorzuliegen – im Normalbetrieb<br />

oder bei Tests mit bonnie++<br />

trat der Fehler nie auf.<br />

Auf dem Rechner des Autors bewährt<br />

sich <strong>Overclocking</strong> im Übrigen bestens,<br />

das System reagiert merklich schneller.<br />

Da der Takt nur jeweils kurzzeitig hochgeht,<br />

entsteht auch kein dauerhaftes<br />

thermisches Problem.<br />

Hauptspeicher-<strong>Tuning</strong><br />

In Zeiten, in denen sogar Einsteiger-PCs<br />

von der Rampe mehrere GByte an<br />

Hauptspeicher mitbringen, muten die<br />

256 beziehungsweise 512 MByte des<br />

<strong>Raspberry</strong> <strong>Pi</strong> anachronistisch an. Hauptspeicher-<strong>Tuning</strong><br />

bedeutet hier vor allem,<br />

genügsame Programme einzusetzen.<br />

Zwar lässt sich auch der Hauptspeicher<br />

übertakten, allerdings ohne spürbare<br />

Verbesserungen. Wichtiger ist es,<br />

den Speicher sinnvoll zwischen Betriebssystem<br />

(normaler Nutzung) und GPU<br />

aufzuteilen. Sie ordnen das <strong>RAM</strong> in<br />

Schritten von 16 MByte mit dem Konfigurationsparameter<br />

gpu_mem der GPU zu.<br />

Das erledigen Sie entweder mit Raspiconfig<br />

oder in / boot/config.txt. Für<br />

Server ohne angeschlossenen Monitor<br />

stellen Sie den Wert logischerweise auf<br />

das Minimum von 16M. Die aktuelle Firmware<br />

unterstützt das dynamische Aufteilen<br />

des Speichers û.<br />

Gut vernetzt?<br />

Das Modell B des <strong>Raspberry</strong> <strong>Pi</strong> enthält<br />

einen Fast-Ethernet-Port mit einer nominellen<br />

Übertragungsgeschwindigkeit<br />

von 100 Mbit/​s, was den Durchsatz auf<br />

etwa 10 MByte/​s limitiert. Da der Chip<br />

am USB-Bus hängt, muss er sich dessen<br />

Durchsatz mit anderen Geräten teilen,<br />

etwa mit USB-Festplatten. Zudem verursacht<br />

der einfach gestrickte Baustein<br />

eine höhere CPU-Last als seine Genossen<br />

auf typischen Desktop-Boards.<br />

Den Netzwerkdurchsatz testen Sie mit<br />

dem Tool iperf, das Sie mit administrativen<br />

Rechten via apt‐get install iperf<br />

auf dem <strong>Raspberry</strong> sowie einem weiteheadless:<br />

Betriebsmodus ohne Tastatur und<br />

Monitor. Der Zugriff erfolgt beim Headless-<br />

Betrieb via SSH aus der Ferne û.<br />

Listing 2<br />

#!/bin/sh<br />

TEMP_FILE="/sys/class/thermal/<br />

thermal_zone0/temp"<br />

FREQ_FILE="/sys/devices/system/<br />

cpu/cpu0/cpufreq/cpuinfo_cur_<br />

freq"<br />

INTERVAL="60"<br />

( while true; do<br />

gmetric ‐n temp \<br />

‐v `sed ‐e "s/\<br />

(^..\)/\1\./" "$TEMP_FILE"`\<br />

‐t float \<br />

‐u Celsius \<br />

‐x "$INTERVAL" \<br />

‐g other \<br />

‐D "Temperature of<br />

`hostname`" \<br />

‐T "Temperature"<br />

gmetric ‐n freq \<br />

‐v `sed ‐e "s/\<br />

(^...\)/\1\./" "$FREQ_FILE"`\<br />

‐t float \<br />

‐u MHz \<br />

‐x "$INTERVAL" \<br />

‐g other \<br />

‐D "CPU frequency of<br />

`hostname`" \<br />

‐T "CPU Frequency"<br />

sleep "$INTERVAL"<br />

done ) &<br />

06.2013 www.raspberry-pi-geek.de<br />

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