26.02.2014 Aufrufe

Raspberry Pi Geek Tuning-Tipps - Overclocking, RAM-Sharing, I/O Optimierung (Vorschau)

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Ras<strong>Pi</strong> als Tor-Router<br />

Server<br />

6 Die korrekten Einstellungen im Firefox.<br />

7 Links Spiegel.de ohne NoScript und aktivierten Privoxy, rechts durch Privoxy gefiltert.<br />

Test kaum, als Falschenhals entpuppten<br />

sich aber die Latenzzeiten: Sie lagen mit<br />

Tor bei etwa 600 Millisekunden, ohne Tor<br />

dagegen selten über 20 Milisekunden.<br />

Ein weiteres Problem tritt im Zusammenhang<br />

mit der Suche im Internet auf:<br />

Verwenden Sie über den Tor-Ras<strong>Pi</strong><br />

Google als Standardsuchmaschine, fordert<br />

Sie diese regelmäßig zur Eingabe eines<br />

Captchas auf oder verweigert sogar<br />

komplett den Dienst. Der Grund dafür ist<br />

ein zum Erkennen von Bots zuständiger<br />

Automatismus, den der Suchmaschinenbetreiber<br />

verwendet. Dieser stuft Ihre<br />

durch Tor verschleierte IP-Adresse als<br />

möglichen Open Proxy oder Skript ein,<br />

da über die Adresse des aktuellen Tor-<br />

Exit-Nodes vermutlich zum gleichen<br />

Zeitpunkt mehrere hundert Menschen<br />

im Internet unterwegs sind.<br />

Abhilfe schafft in diesem Fall das Verwenden<br />

alternativer Suchmaschinen wie<br />

DuckDuckGo û oder Startpage û, die<br />

Suchanfragen unter anderem an Google<br />

weiterleiten und das Ergebnis direkt anzeigen.<br />

(tle/​jlu) n<br />

Weitere Infos und<br />

interessante Links<br />

www. raspi-geek.de/qr/ 30403<br />

Webfilter Privoxy<br />

Möchten Sie für alle Geräte und Browser,<br />

die das Tor-Netzwerk über den Tor-Ras<strong>Pi</strong><br />

nutzen, einen Content-Filter einrichten,<br />

dann sollten Sie das aus naheliegenden<br />

Gründen auch mittels einer zentralen Instanz<br />

erledigen. Ein beliebtes Tool für diesen<br />

Zweck ist Privoxy. Dank fein justierbarer<br />

Regeln blockt die Software zuverlässig<br />

Werbung und Cookies, obendrein erhöht<br />

sie durch das Blockieren von Skripten<br />

die Sicherheit.<br />

Um Privoxy zu installieren, tippen Sie auf<br />

der Konsole des <strong>Raspberry</strong> sudo apt‐get<br />

install privoxy ein. Damit der Filter<br />

im gesamten WLAN bereit steht, öffnen<br />

Sie die Datei /etc/privoxy/config und<br />

setzen die Variable listen‐address auf<br />

den Wert 0.0.0.0:8118.<br />

Ähnlich wie ein Adblocker für Webbrowser<br />

besitzt auch Privoxy die Fähigkeit, eine Liste<br />

an bekannten (Werbe-)Webseiten zu<br />

blockieren. Mit den Befehlen aus Listing 8<br />

laden Sie eine solche Liste herunter und<br />

hinterlegen sie im Content-Filter. Das installierte<br />

Skript lädt automatisch Filterlisten<br />

herunter, konvertiert sie ins Privoxy-<br />

Format und legt sie unter /etc/privoxy<br />

ab. Zudem trägt es die Listen in /etc/<br />

privoxy/config für die künftige Verwendung<br />

ein.<br />

Die Filterlisten aktualisiert der Anbieter<br />

mehrmals im Monat. Deswegen empfiehlt<br />

sich das Einrichten eines Cronjobs, der das<br />

regelmäßige, manuelle Update der Filterlisten<br />

erspart. Tippen Sie dazu als Root<br />

crontab ‐e und fügen Sie folgende Zeile<br />

ans Ende der Datei an:<br />

0 22 * * * root /bin/bash /usr/<br />

local/bin/privoxy‐blocklist.sh<br />

Mit dieser Einstellung startet das Skript jeden<br />

Tag um 22 Uhr. Fügen Sie nun eine<br />

weitere Direktive in den Iptables-Regeln<br />

hinzu, damit die Kommunikation zwischen<br />

Client und Privoxy nicht direkt zum Tor-<br />

Netzwerk weitergeleitet wird, und hinterlegen<br />

Sie diese gleich fest (Listing 9).<br />

Starten Sie anschließend sicherheitshalber<br />

Privoxy über service privoxy restart<br />

neu, um die geänderte Konfiguration zu<br />

übernehmen. Vergessen Sie dabei nicht,<br />

auf den Clients im Browser den Proxy als<br />

Vermittler einzutragen 6 .<br />

In unserem Test filterte Privoxy anschließend<br />

selbst ohne jedes Browser-Addon<br />

zuverlässig die Werbung aus Webseiten<br />

heraus 7 .<br />

Einen Nachteil bringt der Einsatz der Software<br />

Privoxy allerdings mit sich: Es lastet<br />

bei mehreren aktiven Benutzern die CPU<br />

des <strong>Raspberry</strong> <strong>Pi</strong> recht stark aus. Im Test<br />

verlängerten sich aus diesem Grund die<br />

Ladezeiten typischer Websites um bis zu<br />

15 Sekunden.<br />

06.2013 www.raspberry-pi-geek.de<br />

37

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!