PC Games Hardware Magazin Grafikkarten (Vorschau)
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special | Der perfekte <strong>PC</strong><br />
Zusammenbau und Belüftung<br />
Kühlungskonzepte: Was lohnt sich?<br />
Das standardmäßige Belüftungskonzept …<br />
… ist lange erprobt und praktisch alle Gehäuse sind auf dieses System<br />
ausgelegt. Sämtliche Komponenten werden ausreichend gekühlt.<br />
… funktioniert auch für (semi-)passiv gekühlte Teile wie Spannungswandler<br />
oder vielleicht sogar passiv gekühlte CPUs.<br />
Der Kamineffekt …<br />
… ist in gängigen <strong>PC</strong>-Gehäusen als Mythos ohne reelle Auswirkungen<br />
anzusehen. Verwechseln Sie den Kamineffekt jedoch nicht mit der<br />
Konvektion. Letztere wirkt auch schwach in <strong>PC</strong>-Gehäusen.<br />
Reinrassige Wasserkühlungen …<br />
… kombinieren geringe Lautheit mit sehr guter Kühlung. Auch bei starker<br />
Übertaktung ist eine Wasserkühlung kaum zu hören.<br />
… haben eigentlich nur wenige Nachteile. Dazu gehören der Preis, der<br />
Montageaufwand und die mangelnde Kühlung für die Spannungswandler.<br />
Diese müssen Sie mit einem Lüfter ausgleichen.<br />
Kompaktwasserkühlungen …<br />
… bieten eine gute Kühlung, welche die Leistung vieler High-End-Kühler<br />
übersteigt. Außerdem lassen sie sich schnell montieren.<br />
… sind im Betrieb oftmals sehr laut. Als Nutzer eines normalen Gaming-<strong>PC</strong>s<br />
sind Sie mit einer guten Luftkühlung meist besser beraten. Außerdem<br />
haben Sie auch hier das Problem mit den heißen Spannungswandlern.<br />
Moderne Gehäuse bieten Kanäle, um die Kabel möglichst unsichtbar zu verlegen. So<br />
sieht das Gehäuse nicht nur ordentlicher aus, auch der Luftstrom verbessert sich.<br />
Gehäusehersteller montieren die Lüfter meist mit Schrauben (rechts). Eine Entkopplung<br />
erreichen Sie durch Gummidübel (Mitte, hier: Nanoxia) oder Bolzen (Be Quiet).<br />
Ein perfekter <strong>PC</strong> ist mehr als die<br />
Summe seiner Bestandteile.<br />
Damit ein Rechenknecht als perfekt<br />
gelten kann, müssen auch der<br />
Zusammenbau und die Belüftung<br />
passen. Nachdem wir Ihnen bereits<br />
eine Auswahl von Komponenten<br />
vorgeschlagen haben, kümmern<br />
wir uns nun um den Zusammenbau<br />
und zeigen Ihnen, worauf Sie<br />
achten müssen.<br />
Tipps für den<br />
Zusammenbau<br />
Bei einem <strong>PC</strong> geht die fachgerechte<br />
Montage Hand in Hand mit der<br />
Kühlung und der Lautheit im Betrieb.<br />
Das beginnt schon bei den<br />
ersten Schritten: Um gute Temperaturen<br />
zu erreichen, ist es notwendig,<br />
dass Sie die Wärmeleitpaste<br />
richtig auftragen. In früheren Messungen<br />
zeigte sich die Auftrageform<br />
des dünnen Verstreichens als<br />
gute Vorgehensweise. Aber auch<br />
das Aufbringen eines Kleckses Wärmeleitpaste<br />
auf die CPU funktioniert<br />
gut: Die Bodenplatte des Kühlers<br />
übernimmt das Verteilen der<br />
Paste. Die den Kühlern beigelegte<br />
Paste ist meist nicht besonders gut.<br />
Mit einer Wärmeleitpaste wie der<br />
Prolimatech PK3 holen Sie nochmals<br />
bessere Temperaturen heraus.<br />
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die<br />
Verkabelung. Moderne Gehäuse<br />
bieten Kanäle an, in denen Sie die<br />
Kabel verstecken. Aber auch die<br />
Rückseite bietet einigen Stauraum.<br />
Dort lassen sich etwa das ATX-Kabel<br />
oder die Versorgungsstrippen<br />
für die Grafikkarte verlegen. Müssen<br />
Sie einige Kabel dennoch frei<br />
durch das Gehäuse führen, fassen<br />
Sie diese mit Kabelbindern möglichst<br />
gut zusammen. Je besser Sie<br />
die Verkabelung vornehmen, desto<br />
leichter kann die Luft zirkulieren<br />
und desto weniger Staub bleibt im<br />
Gehäuse hängen. Staubfilter an den<br />
Montage-Plätzen der Lüfter fördern<br />
die Sauberkeit zusätzlich. Des Weiteren<br />
unterstützt ein Netzteil mit<br />
Kabelmanagement die Ordnung im<br />
Gehäuse, da Sie ungenutzte Kabelstränge<br />
einfach abklemmen.<br />
Falls Sie mehrere Festplatten einsetzen,<br />
etwa ein Datengrab und eine<br />
Backup-Platte, achten Sie darauf,<br />
zwischen den Festplatten einen<br />
Einschub freizulassen. Das erleichtert<br />
der Luft den Durchfluss und<br />
sorgt dafür, dass beide Seiten der<br />
Festplatten mit dem kühleren Luftzug<br />
in Berührung kommen. Die<br />
Festplatten werden Ihnen die niedrigeren<br />
Temperaturen mit einer<br />
im Schnitt längeren Lebensdauer<br />
danken. Da die persönlichen Daten<br />
im Verlustfall nicht durch einen<br />
simplen Neukauf ersetzt werden<br />
können, sollten Sie diesem Punkt<br />
große Bedeutung beimessen. SSDs<br />
dagegen sind temperaturunempfindlich,<br />
zumindest bei Temperaturen,<br />
wie sie in einem Gehäuse<br />
üblicherweise herrschen.<br />
Die optimale Belüftung<br />
Der Luftstrom in aktuellen Gehäusen<br />
ist hochoptimiert. Auch wenn<br />
sich neue Formfaktoren wie BTX,<br />
der den Lufstrom in Gehäusen verbessern<br />
sollte, nicht durchsetzen<br />
konnten, wurden ATX-Gehäuse<br />
vorsichtig, aber bestimmt weiterentwickelt.<br />
Der letzte größere<br />
Umbau war das Netzteil, das von<br />
oben nach unten in das Gehäuse<br />
wanderte. Das Netzteil saugt die<br />
Luft von unten an und bläst sie hinten<br />
wieder aus dem Gehäuse. Das<br />
Netzteil hat so stets kühle Luft zur<br />
Verfügung und wird dadurch selbst<br />
unter Last selten laut. Da es seinen<br />
eigenen Kreislauf besitzt, heizt die<br />
warme Luft aus der Stromversorgung<br />
auch nicht die anderen Komponenten<br />
unnötig auf.<br />
Bei der restlichen Belüftung zeigt<br />
sich das Standardkonzept als insgesamt<br />
am effektivsten. Bei einem<br />
normalen Midi-Gehäuse reicht es,<br />
Lüfter unten an der Gehäusevorderseite<br />
sowie oben hinter dem<br />
CPU-Kühler zu platzieren. Der<br />
vordere Lüfter saugt dabei Luft in<br />
das Gehäuse, während der hintere<br />
Lüfter Warmluft hinausbefördert.<br />
Blasen alle Lüfter in oder aus dem<br />
Chassis, sinkt die Effizienz, da die<br />
Ventilatoren gegeneinander arbeiten.<br />
Besonders gravierend ist das<br />
beim Lüfter hinter dem CPU-Kühler.<br />
Arbeitet dieser nicht in die gleiche<br />
Richtung wie der CPU-Kühler,<br />
sinkt der Luftdurchsatz in seinem<br />
Radiator enorm und die Prozessor-<br />
Temperatur steigt. Achten Sie also<br />
12<br />
<strong>PC</strong> <strong>Games</strong> <strong>Hardware</strong> | 09/13<br />
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