PC Games Hardware Magazin Grafikkarten (Vorschau)
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grafikkarten | Effizienz-Analyse<br />
Tuning mal anders: Große Grafikchips auf Effizienz getrimmt<br />
Effizienz-Optimierung<br />
„High-End-<strong>Grafikkarten</strong> sind Stromschleudern“ – ob an diesem Vorurteil immer etwas dran ist,<br />
das wollen wir in diesem Artikel klären und machen uns auf die Suche nach optimaler Effizienz.<br />
Fette Grafikkarte – fette Stromrechnung.<br />
Dieses Vorurteil war<br />
lange Zeit zutreffend und besonders<br />
Nvidia-Karten haben sich in<br />
Sachen Leistungsaufnahme in der<br />
einen oder anderen Generation unrühmlich<br />
hervorgetan. Doch eine<br />
hohe Grafikleistung erzeugt meist<br />
auch viele Fps. Wir schauen genauer<br />
hin und analysieren Leistungsfähigkeit<br />
und Tuning-Potenzial in<br />
einer etwas anderen Weise.<br />
Große und kleine GPUs<br />
Zunächst ein kurzer Rückblick in<br />
die Zeit der ersten DX10-Karten.<br />
Hier tastete sich Nvidias im damals<br />
schon alten (man könnte auch sagen:<br />
bewährten) 90-nm-Verfahren<br />
gefertigter G80 zum ersten Mal<br />
an die Größenbeschränkung für<br />
herkömmliche Grafikchips heran.<br />
Diese liegt aufgrund von Belichtungsmasken,<br />
-abständen und -verfahren<br />
bei rund 600 mm². Auch<br />
der Nachfolger GT200 war ähnlich<br />
riesig, während AMD nach den<br />
schlechten Erfahrungen mit dem<br />
R600 auf die von ihnen sogenannte<br />
„Sweet-Spot“-Strategie wechselte:<br />
Eine für die obere Mittelklasse optimierte<br />
Leistungsklasse und Chipgröße.<br />
Nvidia stieß auf die harte<br />
Tour spätestens mit ihren ersten<br />
DX11-Karten der Fermi-Generation<br />
an die Grenzen der Leistungsaufnahme.<br />
Das Vollstopfen der verfügbaren<br />
Chipfläche ohne Rücksicht<br />
auf Stromverbrauch sprengte die<br />
300-Watt-Barriere der <strong>PC</strong>I-Express-<br />
Spezifikation. Ein Umdenken musste<br />
her. Und obwohl bei AMD schon<br />
länger und bei Nvidia seit den beschriebenen<br />
Fermi-Erfahrungen<br />
etliche Funktionseinheiten mit<br />
Rücksicht auf den Energiedurst<br />
gestaltet wurden, setzt man große<br />
Grafikchips nach wie vor mit hohem<br />
Stromverbrauch gleich – doch<br />
das stimmt nur bedingt.<br />
Effizienz – was ist das?<br />
Bei <strong>Grafikkarten</strong> geht es in erster<br />
Linie um eine hohe Fps-Leistung<br />
bei guter Bildqualität. Es gibt prinzipiell<br />
zwei Wege, diese zu erreichen:<br />
durch ein „breites“ Design<br />
oder durch einen hohen Takt –<br />
meist versuchen die Hersteller, hier<br />
einen optimalen Kompromiss zu<br />
finden. Ein breites Design erreicht<br />
die gewünschte Leistung durch<br />
viele parallel arbeitende Funktionseinheiten<br />
wie Shader oder TMUs.<br />
Ein hoher Takt ist eigentlich selbsterklärend:<br />
Hier wird die Leistung<br />
über weniger Einheiten, aber mehr<br />
Megahertz erzeugt. Beide Ansätze<br />
gelten sowohl für die Recheneinheiten<br />
als auch für die Speichercontroller<br />
und haben ihre jeweils<br />
eigenen Vor- und Nachteile. Einer<br />
der Nachteile eines hohen Taktes<br />
ist der erhöhte Stromverbrauch,<br />
denn je mehr Takt, desto mehr<br />
Spannung muss üblicherweise<br />
anliegen und die Spannung beeinflusst<br />
die Verlustleistung nicht nur<br />
linear, sondern sogar quadratisch.<br />
<strong>Grafikkarten</strong> haben daher seit Jahren<br />
eine Stromsparfunktion für den<br />
Leerlaufbetrieb, welche den Takt<br />
und auch die Versorgungsspannung<br />
drastisch absenkt. Ein breites<br />
Design hingegen muss viel mehr<br />
Transistoren gleichzeitig schalten<br />
lassen, was natürlich auch Strom<br />
kostet. Solange der Takt dabei aber<br />
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<strong>PC</strong> <strong>Games</strong> <strong>Hardware</strong> | 09/13<br />
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