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Berlin.Friedrichstraße Ausgabe 01/2014 (Vorschau)

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people | interview<br />

→ Was hat es mit dem bunten Fahrrad im<br />

Vorraum auf sich?<br />

Wir haben das Fahrrad sozusagen geerbt. Das<br />

ist das Fahrrad der jeweiligen EU-Ratspräsidentschaft.<br />

Ich habe es von meinem litauischen<br />

Kollegen Deividas Matulionis Anfang<br />

Januar erhalten und werde es Anfang Juli an<br />

den italienischen Botschafter weitergeben.<br />

Das hat sich hier als Brauch etabliert. Ich kann<br />

es Ihnen auch gern vorführen.<br />

→ Herr Botschafter, das Angebot nehme ich<br />

gern an. Vielen Dank für das Gespräch.<br />

Botschafter Panayotis Zografos im Gespräch mit Chefredakteur Frank Nehring.<br />

Das Interview führte Frank Nehring.<br />

Griechenland ein »normales« Land ist und<br />

nicht nur ein Land, das Probleme hat. Ein<br />

Land, das einiges erreichen kann und auch<br />

dazu beitragen kann, will und möchte, dass<br />

Probleme, die auf der gesamteuropäischen<br />

Tagesordnung stehen, in Angriff genommen<br />

werden.<br />

→ Sind Sie mit Ihrer Familie nach <strong>Berlin</strong><br />

gekommen?<br />

Jein. Teils, teils – übers Wochenende. Meine<br />

Frau ist Botschafterin von Griechenland in<br />

Kopenhagen. Das bedeutet, wir treffen uns<br />

regelmäßig übers Wochenende, entweder<br />

hier oder in Kopenhagen. Wir verpassen<br />

kein Wochenende und sehen uns in der Regel<br />

zwischen Freitag Nachmittag und Sonntag<br />

Abend oder Montag in der Früh. Aber<br />

wir verbringen mehr Wochenenden in <strong>Berlin</strong><br />

als in Kopenhagen. Hier gibt es viel zu tun<br />

und ich möchte nicht so oft außer Landes<br />

sein.<br />

Wir haben natürlich Kinder, die leben im Ausland.<br />

Beide haben das Studium vor Kurzem<br />

abgeschlossen. Der jüngere Sohn macht jetzt<br />

sein Aufbaustudium der Rechtswissenschaften<br />

in England und der Ältere hat in Schottland<br />

studiert und leistet gerade in Athen den<br />

Militärdienst ab. Ich wohne also von Montag<br />

bis Freitag allein – begleitet von zwei<br />

Katzen.<br />

→ Wenn Sie mit Ihrer Frau in <strong>Berlin</strong> unterwegs<br />

sind, wo gehen Sie dann am liebsten<br />

essen?<br />

Ehrlich gesagt essen wir am liebsten zu Hause,<br />

denn meine Frau kann sehr gut griechisch<br />

kochen. Oft sind wir auch bei Bekannten oder<br />

Freunden eingeladen. Wir versuchen auch,<br />

übers Wochenende andere Bundesländer zu<br />

bereisen, die nicht allzu weit weg sind, wie<br />

zum Beispiel Sachsen oder Sachsen-Anhalt.<br />

Wenn wir essen gehen, ziehe ich Restaurants<br />

vor, die in unmittelbarer Nähe sind, am<br />

Gendarmenmarkt zum Beispiel. Dort gibt<br />

es einige gute Restaurants mit einer gutbürgerlichen,<br />

deutschen Küche. Ich mag diese<br />

Küche besonders gern. Eigentlich gehe ich in<br />

Deutschland nur deutsch essen, diese Küche<br />

liegt mir wirklich sehr.<br />

→ Wohnen Sie in Mitte?<br />

Ja, ich wohne am Leipziger Platz. Aber ich<br />

gehe davon aus, dass wir – also die Botschaft –<br />

in den nächsten Monaten umziehen werden.<br />

In die neue Kanzlei und Residenz auf dem alten<br />

Botschaftsgelände an der Hiroshimastraße.<br />

Dann sind alle Abteilungen, die jetzt auf<br />

die Standorte Jägerstraße und Leipziger Platz<br />

aufgeteilt sind, wieder unter einem Dach versammelt.<br />

Ich denke, dass wir noch innerhalb<br />

der EU-Ratspräsidentschaft dorthin umziehen<br />

werden.<br />

→ Wenn man in Griechenland Urlaub machen<br />

möchte, wo sollte man Ihrer Meinung nach<br />

auf jeden Fall hinreisen?<br />

Kreta und auch Santorini haben viel zu bieten<br />

– touristisch, archäologisch, geschichtlich,<br />

kulinarisch. Kreta ist auch eine Insel für alle<br />

Portemonnaies, würde ich sagen. Außerdem<br />

würde ich Ihnen Athen empfehlen. Das Problem<br />

ist, dass viele Touristen nicht in Athen<br />

übernachten, sich nur die Akropolis anschauen,<br />

aber die Stadt nicht entdecken. Ich finde,<br />

sie ist schon eine Reise wert. Athen hat sehr<br />

viele hochkarätige Museen, gute Geschäfte<br />

und tolle Restaurants. Ich würde raten, dass<br />

man mindestens drei oder vier Tage dort verbringt.<br />

Steckbrief<br />

Panayotis Zografos<br />

• 1954 geboren in Athen, Griechenland<br />

• verheiratet, zwei Kinder<br />

• Studium der Rechtswissenschaften an der<br />

Universität Athen<br />

• 1977–1979 Botschaftsattaché, Griechisches<br />

Außenministerium in Athen<br />

• 1979 –1983 Griechische Botschaft in Wien,<br />

Österreich<br />

• 1983 –1985 Griechische Botschaft in<br />

Beirut, Libanon<br />

• 1985–1988 Generalkonsul in Hannover<br />

• 1988 –1990 Geschäftsträger, Griechische<br />

Botschaft in Caracas, Venezuela<br />

• 1990 –1994 Griechische Botschaft in<br />

Madrid, Spanien<br />

• 1994 –1997 Griechisches Außenministerium<br />

in Athen<br />

• 1998 –20<strong>01</strong> Botschafter, Griechische<br />

Botschaft in Eriwan, Armenien<br />

• 20<strong>01</strong>–2005 Botschafter, Griechische<br />

Botschaft in Tel Aviv, Israel<br />

• 2005 –2007 Direktor Abteilung<br />

NATO-WEU, Griechisches Außenministerium<br />

in Athen<br />

• 2007–2<strong>01</strong>1 Botschafter Griechenlands in<br />

Österreich und Ständiger Vertreter bei<br />

den Internationalen Organisationen in<br />

Wien<br />

• 20<strong>01</strong>–2<strong>01</strong>3 Generaldirektor für politische<br />

Angelegenheiten, Griechisches Außenministerium<br />

in Athen<br />

• seit Mai 2<strong>01</strong>3: Botschafter Griechenlands<br />

in der Bundesrepublik Deutschland<br />

• Fremdsprachen: Deutsch, Englisch,<br />

Französisch, Spanisch<br />

12 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 1 2<strong>01</strong>4

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