Berlin.Friedrichstraße Ausgabe 01/2014 (Vorschau)
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people | interview<br />
Die Sanierungsziele<br />
Das 63 ha große Sanierungsgebiet hat aufgrund seiner<br />
historischen Entwicklung ein sehr unterschiedliches Erscheinungsbild.<br />
Das Gebiet beherbergt kulturelle und wirtschaftliche<br />
Nutzungen und ist zugleich ein wichtiges Wohngebiet im<br />
westlichen Teil des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg. Potenziale<br />
des Gebietes liegen in seiner Nähe zur historischen<br />
Mitte, der guten Erreichbarkeit und einem hohen Anteil an<br />
öffentlichen Grünflächen. Dennoch kennzeichnen das Gebiet<br />
städtebauliche, funktionale und soziale Schwächen.<br />
Die städtebaulichen Ziele für das Sanierungsgebiet sind<br />
folgenden Zielfeldern zuzuordnen:<br />
1. Die städtebauliche/funktionale Aufwertung soll unter<br />
Berücksichtigung der historischen Bedeutung des Ortes<br />
erfolgen.<br />
2. Ziele und Maßnahmen für die Entwicklung des Gebiets sollen<br />
seiner Bedeutung als Wohn-, Wirtschafts- und Kulturort<br />
Rechnung tragen und den gesellschaftlichen Zusammenhalt<br />
stärken.<br />
3. Der öffentliche Raum ist unter Einbeziehung historischer<br />
Verbindungselemente für die Entwicklung des Gebietes zu<br />
stärken.<br />
Die Zielfelder beinhalten folgende Hauptziele:<br />
- Der Zugang zur Stadtmitte soll räumlich und gestalterischfunktional<br />
wiederhergestellt werden.<br />
- Die öffentlichen Spielflächen sind zu sichern und bei Bedarf<br />
umzugestalten.<br />
- Die vorhandenen Freiräume sind zu qualifizieren, Grünund<br />
Wegeverbindungen unter Beachtung historischer<br />
Bezüge zu stärken und die Situation für Fußgänger und<br />
Radfahrer an der Halleschen Tor-Brücke zu verbessern.<br />
- Die Wohnfunktion des Gebietes ist zu erhalten.<br />
- Die erforderliche energetische Modernisierung der Wohngebäude<br />
muss die Bedürfnisse der Bewohner und ihre<br />
finanziellen Möglichkeiten berücksichtigen.<br />
- Die baulichen Ergänzungspotenziale sollen unter Respektierung<br />
bestehender Bauten genutzt werden.<br />
- Die soziale Infrastrukturversorgung ist quantitativ und<br />
qualitativ sicherzustellen und im Hinblick auf die integrative<br />
Funktion des Kultur- und Freizeitangebots auszubauen.<br />
- Die kulturelle Ausstrahlungskraft des Gebietes ist unter<br />
Einbeziehung lokaler Akteure zu verbessern.<br />
- Für das Gebäude der Amerika-Gedenkbibliothek ist eine<br />
öffentlichkeitswirksame Nutzung zu sichern.<br />
- Für die Südliche Friedrichstadt soll im Rahmen eines<br />
Standortmarketings eine eigene Marke entwickelt werden.<br />
- Der öffentliche Personennahverkehr hat bei der Verbesserung<br />
des Straßenraums Vorrang.<br />
Folgende Kernmaßnahmen sollen die Ziele sichern:<br />
- Wiederherstellung des räumlichen Zusammenhanges der<br />
Bereiche nördlich und südlich des Halleschen Tors<br />
- Neugestaltung der Freiflächen des Mehringplatzes<br />
- Umgestaltung der Fläche auf der Halleschen Tor-Brücke<br />
- Herstellung eines städtischen Platzes vor der AGB<br />
- Durchführung einzelner Gestaltungsmaßnahmen in der<br />
<strong>Friedrichstraße</strong><br />
- Fortführung der Entwicklung am Standort der Jüdischen<br />
Akademie durch Überarbeitung des Besselparkes, der<br />
Enckestraße und der nördlich angrenzenden Freiflächen<br />
- Ausbau der Infrastruktureinrichtungen durch Neubau der<br />
Freiflächen und Sanierung der Sporthalle am Familienzentrum<br />
tam<br />
- Erneuerung der Spielbereiche im Theodor-Wolff-Park<br />
- Durchführung von Brandschutzmaßnahmen und der Hüllensanierung<br />
an der Kurt-Schumacher-Grundschule<br />
- Sanierung der Kita Kochstraße 8<br />
Weiterführende Informationen zu den Maßnahmen finden Sie auf der<br />
Internetseite www.sanierung-südliche-friedrichstadt.de.<br />
Sanierungsgebiet<br />
Südliche Friedrichstadt<br />
AGB<br />
Blücherplatz<br />
MEHRINGPLATZ<br />
Besselpark<br />
© Bonger Voges<br />
<strong>Friedrichstraße</strong><br />
Dr. Peter Beckers im Gespräch.<br />
Flyer Sanierungsgebiet.<br />
Vorlieben der Kunden besser kennenzulernen<br />
und künftig zielgenauere Marketingaktionen<br />
durchzuführen.<br />
Insgesamt geht es darum, mehr Aufmerksamkeit<br />
und ein eigenständiges Profil für<br />
den Einkaufsstandort Südliche Friedrichstadt<br />
zu schaffen. Zu einer solchen Profilierung<br />
können auch kulturelle Veranstaltungen,<br />
beispielsweise Konzerte auf den zukünftigen<br />
Baufeldern rund um den ehemaligen Blumengroßmarkt,<br />
oder temporäre Einkaufsmöglichkeiten<br />
in Form von Themenmärkten<br />
oder Pop-Up-Shops beitragen.<br />
→ Wer kann durch eine Unterstützung des<br />
Aktionsfonds profitieren? Welche Voraussetzungen<br />
müssen erfüllt werden?<br />
Projektideen für den Aktionsfonds können<br />
von allen Gewerbetreibenden und Freiberuflern,<br />
Zusammenschlüssen von Gewerbetreibenden<br />
sowie ansässigen Akteuren, Ein-<br />
richtungen und Verbänden in Kooperation<br />
mit Gewerbetreibenden, die in der Südlichen<br />
Friedrichstadt ansässig sind, eingereicht<br />
werden. Wichtig dabei ist, dass die Maßnahmen<br />
dem gesamten Standort und nicht einzelnen<br />
Gewerbetreibenden zugute kommen.<br />
Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.<br />
Die Hürden zur Bewerbung sind bewusst<br />
niedrig gehalten. Die Kooperative steht<br />
jederzeit für Beratungen zur Verfügung und<br />
unterstützt die Interessenten bei der Antragstellung<br />
und Projektumsetzung.<br />
→ Können alle Projekte umgesetzt werden und<br />
in welchem Zeitrahmen?<br />
Der Fonds ist mit 25.000 Euro aufgelegt. Solange<br />
Mittel zur Verfügung stehen, werden<br />
diese an erfolgversprechende Projekte ausgeschüttet.<br />
Die Umsetzung der Projekte muss<br />
bis Ende Juli dieses Jahres erfolgen.<br />
→ Wer prüft die Durchführbarkeit bzw. den<br />
Erfolg?<br />
Alle Projekte werden von der KOOPERA-<br />
TIVE und dem Bezirksamt aktiv begleitet, so<br />
dass eine öffentliche Wirksamkeit und Vernetzung<br />
im Quartier gesichert ist.<br />
→ Herr Dr. Beckers, vielen Dank für das<br />
Gespräch.<br />
Das Interview führte Anja Strebe.<br />
Kontakt zum Projektteam<br />
KOOPERATIVE Südliche Friedrichstadt<br />
Tel.: 030 49905180<br />
Mobil: <strong>01</strong>78 3061447<br />
E-Mail: post@kooperative-sf.de<br />
Internet: www.kooperative-sf.de<br />
16 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 1 2<strong>01</strong>4