Berlin.Friedrichstraße Ausgabe 01/2014 (Vorschau)
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meet & greet<br />
Hochburg der Sterne<br />
<strong>Berlin</strong>s Mitte besticht mit zahlreichen Sterne-Restaurants<br />
E<br />
nde November des letzten Jahres war<br />
es wieder so weit. Der Guide Michelin,<br />
die wohl bedeutendste Auszeichnung<br />
für hohe Kochkunst, veröffentlichte seine<br />
<strong>Ausgabe</strong> von 2<strong>01</strong>4. Insgesamt wurden in<br />
Deutschland 274 Restaurants mit einem bis<br />
drei Sternen geadelt. <strong>Berlin</strong> belegt mit 19 Sternen<br />
den ersten Platz unter den deutschen<br />
Städten, vor Hamburg und München mit je<br />
zwölf Sternen, und ist somit auch die Sterne-<br />
Hauptstadt Deutschlands.<br />
Die 19 <strong>Berlin</strong>er Sterne verteilen sich auf insgesamt<br />
14 Restaurants, wobei fünf von ihnen<br />
mit zwei Sternen und neun mit einem Stern<br />
ausgezeichnet wurden. Vor allem <strong>Berlin</strong>-Mitte<br />
kann sich bei der Sternevergabe sehen lassen.<br />
Alle Zwei-Sterne-Restaurants in <strong>Berlin</strong> befinden<br />
sich in <strong>Berlin</strong>s Mitte: das »FACIL« am<br />
Potsdamer Platz, das »Tim Raue« in der Rudi-<br />
Dutschke-Straße, das »Fischers Fritz« am Gendarmenmarkt,<br />
das »Lorenz Adlon Esszimmer«<br />
am Brandenburger Tor sowie das »Reinstoff«<br />
in der Schlegelstraße. Daniel Achilles, der<br />
Koch des Restaurants »Reinstoff«, wurde vom<br />
Gault Millau sogar zum Koch des Jahres gekürt.<br />
Daneben erhielten zum Beispiel auch die<br />
Restaurants »VAU« in der Jägerstraße, »Rutz«<br />
in der Chausseestraße und »Pauly Saal« in der<br />
Auguststraße – allesamt in Mitte – einen Michelin-Stern,<br />
letzteres zum ersten Mal.<br />
<strong>Berlin</strong> hat in den letzten Jahren viele innovative<br />
Spitzenköche angelockt und sich in eine<br />
Feinschmeckermetropole mit einer vielfältigen,<br />
lebendigen Gastronomieszene und kreativen,<br />
experimentierfreudigen Küchenchefs<br />
verwandelt.<br />
Der »Paulysaal« wurde zum ersten Mal mit einem Stern im<br />
Guide Michelin ausgezeichnet.<br />
Foto: Stefan Korte<br />
Foto: Günter Hamich/pixelio.de<br />
Das besondere Restaurant<br />
Gutbürgerliche deutsche Küche im Herzen von Mitte<br />
Die Weinhändler Christoph Lutter und August<br />
F. Wegner eröffneten 1811 am Gendarmenmarkt<br />
eine Weinhandlung mit Lokal,<br />
damals noch in der Charlottenstraße. Das<br />
Restaurant wurde schnell bekannt und war<br />
Stammkneipe von E.T.A. Hoffmann. Aber<br />
auch Otto von Bismarck und Prinz Friedrich<br />
Wilhelm gehörten zu den Gästen. Aufgrund<br />
der hohen Qualität der Produkte ernannte<br />
Kaiser Wilhelm I. Lutter&Wegner 1851 zum<br />
Hoflieferanten für den preußischen Adel. In<br />
den 20er Jahren war das Lokal ein regelrechter<br />
Treffpunkt von Dichtern und Künstlern.<br />
Große Namen wie Josephine Baker, Marlene<br />
Dietrich und Claire Waldoff sind im Gästebuch<br />
zu finden. Im Zweiten Weltkrieg wurde<br />
das Restaurant komplett zerstört und erst 1997<br />
von Gastronom Josef Laggner an der Charlottenstraße<br />
56 Ecke Taubenstraße wiedereröffnet.<br />
Das traditionsreiche Lokal bietet Sitzplätze<br />
für bis zu 120 Personen und verfügt über einen<br />
begrünten Innenhof mit Terrasse. Serviert<br />
wird gutbürgerliche, regionale Küche mit<br />
österreichischer Akzentuierung – natürlich<br />
ausgezeichnet: Die New York Times pries das<br />
Wiener Schnitzel des Restaurants als »bestes<br />
Schnitzel außerhalb Wiens« und der Sauerbraten<br />
nach <strong>Berlin</strong>er Art gewann beim Deutschen<br />
Sauerbratenwettbewerb den 1. Preis. Traditio-<br />
Fotos: Langener Gruppe<br />
26 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 1 2<strong>01</strong>4