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Lautsprecher › KOMPAKTBOXEN<br />
DOPPELSTÖCKIG: Die zahlreichen Bauteile filtern auch die verschiedenen<br />
Pegelsteller-Varianten, entspreched opulent fällt die Weiche aus.<br />
Trotzdem muss der Konus bis 2,5 kHz<br />
linear und verzerrungsfrei übertragen,<br />
was bei einem Langhubtieftöner – er<br />
kann sich stolze drei Zentimeter bewegen<br />
– gar nicht so einfach zu bauen ist.<br />
Gar nicht so einfach konstruiert ist auch<br />
das Gehäuse – auf der Rückseite war neben<br />
Hochtöner, verrundetem Reflexrohr<br />
und Schalterbank kein Platz mehr für ein<br />
würdiges Bi-Wiring-Terminal. Das wanderte<br />
denn auf die Unterseite der Box,<br />
was Bananas fragwürdig erscheinen<br />
STECKBRIEF<br />
Vertrieb<br />
www.<br />
Listenpreis<br />
Garantiezeit<br />
Maße B x H x T<br />
Gewicht<br />
Furnier/Folie/Lack<br />
Farben<br />
Arbeitsprinzipien<br />
Raumanpassung<br />
Besonderheiten<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
NUBERT<br />
NUVERO 3<br />
Nubert<br />
07171 / 92690-0<br />
nubert.de<br />
1090 Euro<br />
10 Jahre<br />
20,5 x 31 x 30 cm<br />
9 kg<br />
– / – / •<br />
Mocca, perlweiss, anthrazit<br />
2-Wege-Bassreflex, zuschaltbarer<br />
Dipol<br />
Bassschalter, 3-fach Höhenschalter,<br />
Dipol an/aus<br />
Zusatzhochtöner hinten<br />
ÅSehr neutral und detailgenau<br />
mit erstaunlicher Bandbreite<br />
und präzisem Timing,<br />
raumakustisch flexibel.<br />
Í Bass nicht so mächtig,<br />
Bühne wahlweise klein oder<br />
etwas diffus.<br />
Neutralität (2x) 95<br />
Detailtreue (2x) 100<br />
Ortbarkeit 80<br />
Räumlichkeit 100<br />
Feindynamik 80<br />
Maximalpegel 55<br />
Bassqualität 60<br />
Basstiefe 60<br />
Verarbeitung<br />
sehr gut<br />
KLANGURTEIL<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
82 PUNKTE<br />
ÜBERRAGEND<br />
lässt, aber eine elegante<br />
Kabelzuführung ermöglicht.<br />
Elegant war auch der<br />
erste Klangeindruck der<br />
NuVero mit Schaltern in<br />
Standard-Stellung: Tori<br />
Amos’ grazile Stimme<br />
stellte sie bei „Little<br />
Earthquakes“ in voller<br />
Schönheit, doch schlanken<br />
Maßen und voll feiner<br />
Tonalität in den Raum und<br />
pflegte sogar liebevoll<br />
sanft die S-Laute. Die<br />
Band spielte konzentriert<br />
und hochmusikalisch, der<br />
Bass wundervoll konturiert<br />
und präzise, doch alles auch eine Spur zu<br />
intim, zu wenig enthusiastisch.<br />
Das änderte sich mit dem Zuschalten<br />
des Dipols – alles wurde räumlicher, viel<br />
größer und schwelgerischer. Auf einmal<br />
spielte die zierliche Tori nicht mehr im<br />
Proberaum, sondern auf einer Stadionbühne<br />
– grandios und mitreißend, doch<br />
auch etwas zu wenig fokussiert. Wer<br />
den Dipol einsetzen will, muss Aufstellungsoptimierung<br />
leisten, kann dann<br />
aber gerade in bedämpften Räumen<br />
wunderbar ausgewogen hören. Sogar<br />
bei eher trockenen Orchesteraufnahmen<br />
wie Beethovens 5. Sinfonie (Barenboim)<br />
produzierte die NuVero plötzlich<br />
weiten Raum und schaffte wohlige Atmosphäre.<br />
Hier kauft man zwei Boxen in<br />
einer: einen intimen Nahfeldmonitor und<br />
eine Box zum Wohlfühlen für den romantischen<br />
Abend.<br />
HOCHTÖNER HINTEN: Unter dem<br />
Reflexrohr sitzt der Dipol-Tweeter. Unten die<br />
Pegelschalter für Bässe, Höhen und Dipol.<br />
FAZIT<br />
Malte Ruhnke<br />
<strong>AUDIO</strong>-Redakteur<br />
Zuerst musste ich stutzen, dass<br />
ausgerechnet der Perfektionist<br />
Günther Nubert einen Dipol auf<br />
den Markt bringt. Die NuVero 3<br />
wird nicht mit jedem Geschmack<br />
und jedem Raum harmonieren.<br />
Doch nach dem Hörtest stand<br />
fest: Wenn sie funktioniert, spielt<br />
sie neutral und grandios. Nur eine<br />
mittlere Dipol-Stellung hätte ich<br />
mir noch gewünscht.<br />
www.audio.de ›03 /2012<br />
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