Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>EMPFANG</strong> + <strong>TECHNIK</strong><br />
1.2012<br />
gut<br />
AB IP 55HD<br />
Auch die vom Distributor Satking vertriebene<br />
Marke AB IP bietet einen Linux-Einstiegsreceiver<br />
an. An der verspiegelten Front mit<br />
Blumendesign befindet sich eine Viersegmentanzeige,<br />
darunter liegen die Notbedienelemente.<br />
Auf der rechten Seite finden wir<br />
zudem eine Frontklappe, hinter der sich ein<br />
Kartenleser verbirgt, der im Auslieferungszustand<br />
mit Conax-Karten umgehen kann. Ein<br />
Front-USB-Anschluss oder eine CI-Schnittstelle<br />
besitzt der erste Testkandidat allerdings nicht.<br />
Die Rückseite weist eine spärliche Anzahl<br />
an Schnittstellen auf. HDTV-Signale werden<br />
ausschließlich über HDMI ausgegeben, eine<br />
Scartschnittstelle ermöglicht den Anschluss<br />
eines Röhren-TVs.<br />
Inbetriebnahme<br />
Bereits auf dem Karton signalisiert der Hersteller<br />
dem Kunden, dass die Box mit dem<br />
beliebten Enigma-Betriebssystem ausgeliefert<br />
wird. Deshalb war es für die Testredaktion keine<br />
Überraschung, von dem beliebten und gut<br />
strukturierten Enigma-2-Installationsmenü<br />
begrüßt zu werden. Nach knapp 5 Minuten<br />
(min) sind bei dem AB IP 55HD die wichtigsten<br />
Grundeinstellungen getätigt und es<br />
kann zum TV-Betrieb übergegangen werden.<br />
Da der Signalgeber nicht<br />
multifunktional ist, muss der<br />
TV separat geschaltet werden<br />
werden<br />
Das mittige Steuerkreuz dient<br />
zur Kanalumschaltung und<br />
Navigation durch die Menüs<br />
Im unteren Abschnitt steht<br />
auch die Bild-in-Bild-Funktionstaste<br />
bereit<br />
Der Menüaufbau, im Linux-Jargon auch<br />
Skin genannt, passt sich dem Design der<br />
Box an und besitzt eine Blumenverzierung.<br />
Wer dies als zu verspielt empfindet, kann<br />
eine Änderung des Skins einfach im Systemmenü<br />
vornehmen.<br />
Im Alltagsbetrieb wird die geringere Prozessorleistung<br />
gegenüber den Testkandidaten von VU+<br />
und Gigablue bei den Umschaltzeiten deutlich.<br />
Mit rund 1,75 Sekunden (s) bei freien HDTV-<br />
Sendern liegt die Box mit ST-Prozessor doch<br />
spürbar über den Zeiten der beiden anderen,<br />
ebenfalls mit E2-Betriebssys tem versehenen<br />
Testkandidaten. Der elektronische Programmführer<br />
(EPG) ist wie bei Linux-Geräten gewohnt<br />
sehr übersichtlich. Leider sind derzeit nur wenige<br />
Plug-ins in der Einstiegsbox nutzbar –<br />
hier sind die Entwicklerteams gefragt. Auch<br />
wenn das EPG-Such-Plug-in noch fehlt, können<br />
Timer problemlos und komfortabel programmiert<br />
und mit einer automatischen Vor- und<br />
Nachlaufzeit versehen werden.<br />
Aufnahme und mehr<br />
Bevor die Box für Aufnahmen bereit ist, muss<br />
eine USB-Festplatte angeschlossen und im Menü<br />
„Systemeinstellungen“ initialisiert werden. Als<br />
Alternative kann die Box mit einem anderen<br />
Linux-E2-Gerät mit integrierter Festplatte im<br />
Netzwerk verbunden werden. Im Aufnahmemodus<br />
werden erneut schnell die Schwächen<br />
des ST-Prozessors deutlich. Zwar lässt die Box<br />
Mehrfachaufnahmen zu, sobald allerdings zwei<br />
HDTV-Programmme mitgeschnitten werden,<br />
kommt es zu extremen Störungen, die nicht nur<br />
das eigentliche Anschauen zur Qual werden lassen,<br />
sondern auch die Aufnahmen vernichten.<br />
Tuner<br />
Die beiden Empfangstuner punkten mit einer<br />
sehr guten Empfindlichkeit von rund –89 Dezibel<br />
Milliwatt (dBm). Auch bei der DiSEqC-<br />
Protokollunterstützung wurde nicht gespart:<br />
Alle Protokolle inklusive des Drehanlagenprotokolls<br />
USALS werden unterstützt. Außen<br />
vor bleibt hingegen Unicable. Einkabelanlagen<br />
nach dem neuen Standard können mit dem<br />
Gerät leider noch nicht genutzt werden.<br />
Bildverarbeitung<br />
Der Receiver kann bei der Bildprüfung am<br />
HDMI-Ausgang überzeugen. Anhand der eingespielten<br />
Testsequenzen werden keine Fehler<br />
sichtbar. Auch der HDMI-Analyzer von<br />
Astro-Design zeigt keine Fehler auf.<br />
Wärmebild<br />
Screenshots<br />
www.satdigital.de<br />
Die Hauptwärmentwicklung tritt oberhalb des Netzteils<br />
auf, rund 45 Grad Celsius werden dabei gemessen<br />
Der EPG-Einzelkanalmodus wird wie bei jeder E2-Box<br />
über die grüne Farbtaste aktiviert<br />
Übersichtlich und leicht navigierbar präsentiert sich das<br />
Hauptmenü des preiswerten Linux-Empfängers<br />
Bilder: Auerbach Verlag<br />
Eher schlicht ausgestattet: die Rückseite. Der Stromfresser kann mit dem separaten Netzschalter am Heck ausgeschaltet werden<br />
Vor-/Nachteile<br />
einfache Installation<br />
erweiterbar durch<br />
Plug-ins<br />
empfindlicher Tuner<br />
Mehrfachaufnahme mit<br />
Schwächen<br />
Prozessor schnell<br />
überlastet<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft www.satdigital.de 47