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Fortbildungen VHS-Verband BW 2/2013 (application/pdf) - Stadt Lahr

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Interkulturelle Trainings für Kommunen<br />

Erfolgreicher Start des vom Europäischen Integrationsfonds und dem<br />

Ministerium für Integration geförderten Projektes<br />

03 > Informationen >> Interkulturelle Öffnung<br />

In Baden-Würt temberg leben etwa 2,6 Millionen<br />

Menschen mit Migrationshintergrund,<br />

d.h. jede/r vierte Einwohner/in hat ausländische<br />

Wurzeln. Interkulturelle Begegnungen<br />

gehören damit zum Alltag – in Kindergarten<br />

und Schule, in Alltag und Berufsleben, in<br />

Verwaltungen, Behörden und Vereinen. Verwaltungsmitarbeiterinnen<br />

und<br />

-mitarbeiter in Städten und Gemeinden sind<br />

durch die interkulturelle Einwanderungsgesellschaft<br />

besonders gefordert: Für viele neu Zugewanderte<br />

ist die öffentliche Verwaltung einer<br />

der ersten Kontakte mit dem neuen Wohnort.<br />

Gleichzeitig birgt dieser Kontakt Konfliktpotential:<br />

Migrantinnen und Migranten haben häufig<br />

andere Erfahrungen mit Verwaltungen gemacht<br />

und bringen diese Erfahrungen und Vorstellungen<br />

mit – der Umgang mit Hierarchien und Macht ist jedoch<br />

kulturell sehr unterschiedlich. Auch die Deutschkenntnisse<br />

der Zugewanderten einerseits und die Fachtermini der Verwaltung<br />

andererseits können zu Schwierigkeiten führen.<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von kommunalen Verwaltungen<br />

und anderen lokalen Einrichtungen wie z. B. Job-<br />

Centern, Schulen oder Kindergärten, sind daher die Haupt-<br />

Zielgruppe des Projekts „Kulturen integrieren“, das der Volkshochschulverband<br />

Baden-Württemberg in Kooperation mit<br />

den Volkshochschulen durchführt. Interkulturelle Kompetenz<br />

ist eine Schlüsselqualifikation für Verwaltungskräfte. Eine<br />

Verbesserung dieser Kompetenz, die professionellere Bewältigung<br />

von interkulturellen Begegnungen, reduziert nicht nur<br />

Stress und Belastung bei Mitarbeiter/innen und Kund/innen,<br />

sondern führt auch dazu, dass die Verwaltung besser als bürgernahe<br />

Dienstleistungseinrichtung wahrgenommen wird.<br />

Definitionen von Interkultureller Kompetenz<br />

und Interkultureller Öffnung<br />

Interkulturelle Kompetenz ist eine individuelle<br />

Fähigkeit, die z. B. Empathie, Ambiguitätstoleranz,<br />

Konfl iktfähigkeit, aktives Zuhören und Beobachtungsgabe<br />

umfasst. Interkulturelle Öffnung dagegen ist<br />

ein Prozess der Organisationsentwicklung, der zum<br />

Ziel hat, die Zugangsbarrieren zu einer Organisation<br />

für Migrantinnen und Migranten zu bezeichnen.<br />

Interkulturelle Öffnung setzt interkulturelle Kompetenz<br />

voraus.<br />

In interkulturellen Trainings werden kommunale Mitarbeiter/<br />

innen auf die Herausforderungen der interkulturellen Öffnung<br />

vorbereitet.<br />

Denn nicht nur für neu Zugewanderte ist es wichtig, auf<br />

interkulturell geschulte Verwaltungsmitarbeiter/innen zu<br />

stoßen: Durch den demografischen Wandel wird die künftige<br />

Klientel grundsätzlich kulturell vielfältiger, so dass Migrantinnen<br />

und Migranten „ganz normale“ Nutzerinnen und<br />

Nutzer von Verwaltungen sind. Vielfalt bedeutet, dass<br />

Menschen unterschiedlich sind – etwa in Bezug auf den<br />

Umgang mit Zeit, das Leben in der Gemeinschaft, das<br />

Verständnis von Macht oder die Wertvorstellungen. Interkulturelle<br />

Kompetenz heißt auch, mit diesen Unterschieden<br />

professionell umgehen zu können. Mittel- und langfristig<br />

sollen die Trainings aber nicht nur interkulturelle Kompetenz<br />

von Verwaltungsmitarbeiterinnen und -mitarbeitern verbessern,<br />

sondern die interkulturelle Öffnung der Verwaltung<br />

insgesamt voranbringen. Auch dazu werden in den Trainings<br />

Ansätze erarbeitet.<br />

Zur interkulturellen Öffnung gehört auch, noch eine weitere<br />

Komponente des demografischen Wandels zu berücksichtigen:<br />

Migrantinnen und Migranten sind nicht nur Kundinnen<br />

und Kunden von Verwaltungen – sie sind auch potentielle<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Interkulturelle Öffnung<br />

kann auch bedeuten, Migrantinnen und Migranten auszubilden<br />

und zu beschäftigen. Im öffentlichen Dienst ist dies besonders<br />

wichtig, da er häufig eine Vorbildfunktion für andere<br />

Einrichtungen hat.

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