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Dissertation_M_Fischer.pdf - OPUS - Universität Augsburg

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5.3.2 Strukturuntersuchungen mittels Synchrotronstrahlung 101<br />

Ein wichtiger Unterschied zwischen den beiden Messungen liegt in der Wellenlänge der Röntgenstrahlung<br />

(Cu K α : λ = 1.5406 Å; Synchrotron λ=1 Å). Die kurzwelligere Strahlung (Synchrotronmessung)<br />

dringt weiter in die Probe ein (Halbwertsdicke: 1400 µm) als die Strahlung der Röntgenröhre<br />

(Halbwertsdicke: 428 µm), legt man die wellenlängenabhängige Absorption für Röntgenstrahlung<br />

zugrunde (Abb. 5.56). Bei einer Probendicke von 1 mm liefert die Cu K α -Strahlung im<br />

Wesentlichen Informationen von oberflächennahen Schichten und die Synchrotronmessung Information<br />

von der gesamten Probe. Damit sollte eigentlich die Synchrotronmessung den höheren Wert<br />

für die Halbwertsbreite liefern, da die Mosaikbreite erfahrungsgemäß mit zunehmender Schichtdicke,<br />

wie in Kapitel 5.2.2.3.1 gezeigt, abnimmt. Wäre die Probe nun bzgl. ihrer Mosaikverteilung in<br />

die Tiefe umgekehrt aufgebaut, sodass sie zur Oberfläche hin zunimmt, ergäbe sich eine Erklärung<br />

für die oben beschriebenen Messergebnisse. Tiefenaufgelöste Messungen sollten hier die tatsächliche<br />

Beschaffenheit klären.<br />

5.3.2.2 Tiefenaufgelöste Rockingkurven<br />

Der Messaufbau für diese Untersuchungen wurde in Kapital 3.2 beschrieben (zusätzliche Skizze in<br />

Abb. 5.58). Diese Messungen ermöglichen Aussagen über die Homogenität der Mosaikstruktur der<br />

Proben in die Tiefe. Auch kann die Mosaikblockgröße und die gegenseitige Verkippung der einzelnen<br />

Blöcke gegeneinander abgeschätzt werden.<br />

Probe A Über die Blenden wurde ein Streuvolumen V von 0.0019 mm 3 (Blenden: 36 µm/2000 µm<br />

/24 µm; Zusammenhang bzw. Notation zwischen Blenden und Streuvolumen V in 5.58 a) beschrieben)<br />

eingestellt. Die z-Position definiert, in welcher Tiefe der Probe gemessen wird. Die Schrittweite<br />

in z-Richtung betrug für die nachfolgenden Messungen 50 µm. Abbildung 5.57 a) zeigt die Rockingkurven<br />

in unterschiedlicher Tiefe. In Abbildung 5.57 b) sind zum einen der Verlauf der Intensität,<br />

gemessen bei festem ω, und zum anderen die integrierte Intensität der in a) gezeigten Rockingkurven<br />

dargestellt. Die Position der Oberfläche der Probe ist so definiert, dass sich gerade die Hälfte des<br />

Streuvolumens im Kristall befindet. Beginnend von der Probenrückseite ergibt sich für die Probe<br />

ein Anstieg der Intensität bis zur Oberfläche. Danach fällt die Intensität ab, da das Streuvolumen<br />

V die Probe verlässt. Der Abfall der Intensität zur Rückseite hin ergibt sich durch Absorption und<br />

sekundäre Extinktion der Röntgenstrahlung.<br />

Abbildung 5.57 c) zeigt die Auswertung der Rockingkurven aus 5.57 a). In schwarz ist die Halbwertsbreite,<br />

in rot die Peakposition der Rockingkurven eingezeichnet. Die Mosaikbreite nimmt von<br />

der Rückseite beginnend mit einem Wert von ca. 0.31 ◦ über die folgenden 300 µm ab auf einen<br />

Wert von ca. 0.15 ◦ . Bis zur Oberfläche bleibt dieser Wert dann nahezu konstant. Die Position der<br />

Rockingkurve verändert sich nur geringfügig (0.02 ◦ ) über die gesamte Schichtdicke. Dies zeigt, dass<br />

die Vorzugsorientierung des Kristallgitters während des gesamten Dickenwachstums unverändert<br />

bleibt.<br />

Die Verringerung der Mosaikbreite der Diamantschicht mit steigender Schichtdicke wurde in Kapitel<br />

5.26 bereits gezeigt. Dabei wurde die Probe sukzessiv dicker gewachsen und nach jedem Abscheideschritt<br />

gemessen. Im Gegensatz dazu wurde bei den vorliegenden Messungen eine 1 mm dicke<br />

Probe tiefenaufgelöst in 50 µm Schritten vermessen, wobei über eine Tiefe von ca. 50 µm integriert<br />

wurde. Diese tiefenaufgelösten Messungen zeigen an der Nukleationseite für die Mosaikbreite einen<br />

Wert von 0.31 ◦ , der deutlich niedriger ist als der Wert für eine 1 µm dicke Diamantschicht mit<br />

1 ◦ aus Abbildung 5.26. Dies lässt sich sehr einfach auf die Tatsache zurückführen, dass über ca.<br />

50 µm Dicke an der Nukleationseite integriert wird. Der Grund, warum die Mosaikbreite bei dieser<br />

Probe A nur auf 0.15 ◦ zurückgeht, liegt an unterschiedlichen Prozessparametern (Temperatur und<br />

Stickstoffgehalt), die gewählt wurden, um eine Mosaikbreitenverringerung unter 0.1 ◦ zu verhindern.<br />

Bei den bisherigen Experimenten wurden keine asymmetrischen oder mehrkomponentigen Rockingkurven<br />

gemessen, welche auf einzeln auflösbare Mosaikblöcke im untersuchten Streuvolumen

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