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Dissertation_M_Fischer.pdf - OPUS - Universität Augsburg

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58 5 Ergebnisse<br />

• Von technologisch großer Bedeutung ist das Resultat, dass die Schichten zwillingsfrei sind. Es<br />

zeigte sich weder nach der Nukleation (XPD-Messungen) noch bei Schichtdicken von 23 µm<br />

ein nennenswerter Anteil von Kontaktzwillingen.<br />

• Die Mosaikbreite der 23 µm dicken (111)-orientierten Schichten liegt mit 0.74 ◦ für die Halbwertsbreite<br />

vom Tilt und 0.52 ◦ vom Twist bereits unter 1 ◦ . Dies ist nach früheren Arbeiten<br />

[Sch02] eine wesentliche Voraussetzung dafür, dass eine weitere Reduzierung der Mosaikbreite<br />

durch Wachstum dickerer Schichten erwartet werden kann.<br />

5.2.2 Röntgentexturuntersuchungen zum heteroepitaktischen Wachstum<br />

(001)-orientierter Diamantschichten auf Ir/YSZ/Si(001)<br />

Die Mehrzahl der im Rahmen dieser Arbeit hergestellten Diamantschichten wurden auf (001)-<br />

orientierten Ir/YSZ/Si-Substraten abgeschieden. Dies hat folgende Gründe:<br />

• Auf (001)-Flächen ist das Diamantwachstum unkritischer als auf allen anderen Flächen. Es<br />

können Parameter für ein stabiles Wachstum gefunden werden, die die Synthese von Schichten<br />

mit niedriger Defektkonzentration ermöglichen [Wil93].<br />

• In der Literatur sind Wachstumsraten für homoepitaktische Schichten auf (001)-orientierten<br />

Substraten von einigen 10 µm/h berichtet worden [Lia09]. Dies legt nahe, dass Kristalle mit<br />

Schichtdicken im Bereich von 1 mm in akzeptabler Prozessdauer erzielt werden können.<br />

5.2.2.1 Strukturelle Instabilitäten beim Wachstum heteroepitaktischer<br />

Diamantschichten im Dickenbereich von 0.1-1 mm<br />

Wie in Kapitel 5.1 beschrieben, werden mit Hilfe eines Nukleationsschritts die epitaktischen Diamantkeime,<br />

die für das Wachstum von heteroepitaktischen Diamantschichten auf Ir/YSZ/Si notwendig<br />

sind, erzeugt. Nach erfolgreicher Synthese dieser Nukleationsschicht kann mit dem eigentlichen<br />

Wachstum von Diamant begonnen werden. Dabei wird ein kurzer Anwachsschritt (einige 100 nm)<br />

nach der Nukleation bei moderatem Druck (∼40 mbar) verwendet, um die Diamantkeime beim<br />

Einfahren des Prozesses zu höheren Drücken (∼150−200 mbar) nicht zu zerstören.<br />

Diese mehrere 100 nm dicken Diamantschichten dienen dann als Substrate für das weitere Wachstum<br />

von Schichten bis zu mehreren 100 µm Dicke bei erhöhtem Prozessgasdruck und erhöhter<br />

Temperatur, um entsprechende Wachstumsraten und damit Schichtdicken realisieren zu können.<br />

Wird N 2 zum Prozessgas hinzugefügt, kann die Wachstumsrate noch deutlich gesteigert werden<br />

[Lia09].<br />

Stabiles epitaktisches Wachstum ist dabei über eine Dicke von bis zu mehreren 100 µm möglich.<br />

Allerdings zeigen sich bei vielen Parametersätzen auch fundamentale strukturelle Probleme.<br />

Abbildung 5.18 gibt eine Übersicht über die häufigsten beobachteten Phänomene. Man beobachtet<br />

Rissbildung, Abplatzen der Diamantschicht (inkl. Iridium), Brechen der 3 mm dicken Substrate und<br />

Verbiegung der Diamantschichten. In Abbildung 5.18 c) ist diese Verbiegung sehr deutlich an einer<br />

freistehenden Diamantschicht zu sehen.<br />

Die obigen experimentellen Befunde legen eine detaillierte Analyse der Spannungszustände in<br />

diesen Schichten nahe. Dabei muss beachtet werden, dass Spannungen in der Schicht und Verbiegung<br />

der Proben miteinander verknüpft sind.

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