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log-in » High-Tech für Läufer<br />
Magnete halten<br />
das Fußknöchelb<strong>and</strong><br />
am smarten<br />
Socken, während es<br />
Daten an Mobilgerät<br />
und Cloud<br />
liefert.<br />
weise informiert er den Läufer bei einer falschen<br />
Fußstellung, einer einseitigen Belastung oder<br />
warnt bei Erschöpfungszuständen und Überlastungen.<br />
Ein vergleichbares Messgerät gibt es bislang<br />
noch nicht.«<br />
Die Runsafer-App wertet die ermittelten Daten<br />
mithilfe spezieller Algorithmen in Sekundenschnelle<br />
aus und gibt dem Sportler dann detaillierte Rückmeldungen<br />
über seine Trainingsleistung. Wenn<br />
Haltungsfehler oder gar läuferisches Fehlverhalten<br />
festgestellt werden, schlägt die App auch Änderungen<br />
im Bewegungsablauf oder für das Training vor:<br />
den Fuß <strong>and</strong>ers abzurollen als bisher, langsamer zu<br />
laufen, einen <strong>and</strong>eren Untergrund zu wählen oder<br />
bei Überlastung auch, das Training zu beenden. Das<br />
System wird in die Schuhsohlen integriert, in die es<br />
sich mühelos einlegen und auch wieder herausnehmen<br />
lässt. Zum Aufladen<br />
wird das Schuhpaar dann<br />
einfach auf das mitgelieferte<br />
Ladegerät gestellt. Die Messwerte<br />
selbst werden während des Laufens vom Smartphone<br />
in das Runsafer-Portal übertragen, wo sie nachbearbeitet,<br />
ausgewertet und visualisiert werden.<br />
Basierend auf diesen Daten lassen sich dann maßgeschneiderte<br />
Trainingspläne mit personalisierten,<br />
ständig aktualisierten Leistungszielen erstellen.<br />
Prototypen des Runsafer-Laufschuhs lagen im<br />
Dezember 2013 bereits vor, bis Anfang 2015 soll<br />
der Hightech-Schuh in den H<strong>and</strong>el kommen. Der<br />
spanische Hersteller von Sportschuhen und -kleidung<br />
New Millenium Sports SL, einer der Runsafer-Projektpartner,<br />
soll ihn auf den Markt bringen.<br />
Aktuell arbeitet das Forscherteam an noch winzigeren<br />
Ausführungen von Sensorik und Mikroelektronik,<br />
was aufgrund der hohen Ansprüche an das<br />
Ergebnis eine große Herausforderung ist, denn der<br />
Runsafer soll nicht nur leicht und stabil, sondern<br />
auch wasserdicht werden.<br />
Fesselnd: Bluetooth-Smartsocken<br />
Nicht im Schuh, sondern direkt am Fuß funktioniert<br />
das mit Sensoren ausgestattete »Sensoria<br />
Smart Sock System«. Hier werden Textilsensoren<br />
per Magnet mit einem elektronischen Knöchelring<br />
verbunden. Damit lässt sich zum Beispiel die Belastung<br />
und die Verteilung des Drucks auf die Fußsohle<br />
messen, woraufhin die ermittelten Daten drahtlos<br />
zum Mobilgerät und von dort in die Cloud übertragen<br />
werden. Dort erfolgt dann eine detaillierte<br />
Analyse und ein Feedback zum Laufverhalten des<br />
Anwenders, das in Echtzeit und unmittelbar mit<br />
konkreten Anweisungen über eine Smartwatch<br />
oder Smartphone-Anwendung an den Läufer übermittelt<br />
wird. Das »Care Team« verarbeitet außerdem<br />
die Daten und soll später zumindest <strong>the</strong>oretisch in<br />
der Lage sein, genau konfigurierbare Alerts an den<br />
Patienten, seine Familienmitglieder oder sogar die<br />
Krankenkasse zu senden, wenn bestimmte Faktoren<br />
zusammentreffen.<br />
Von Patienten spricht man bei Heapsylon, weil man<br />
nicht nur den Fitnessmarkt sieht, sondern sich auch<br />
ganz konkret als Anbieter von Healthcare-Produkten<br />
versteht: Die smarten Socken helfen nicht nur<br />
Joggern, sondern beispielsweise auch Menschen<br />
mit peripherer Neuropathie, wie sie oft bei Diabetikern<br />
auftritt und von traumatischen Verletzungen,<br />
Infektionen oder metabolischen Problemen herrühren<br />
kann.<br />
Mit dem Sensoria-Sockensystem kann die pflegende<br />
Person oder Einrichtung Daten darüber sammeln<br />
und so eine zielgerichtete Pflege ermöglichen.<br />
Während ein reiner Beschleunigungsmesser falsche<br />
Messungen ausgeben wird, wenn er vom Anwender<br />
fallengelassen wird, stellt die Kombination von<br />
Beschleunigungsmesser mit Fußsohlenmessung<br />
sicher, dass keine falschpositiven Werte gemessen<br />
werden, wenn das Messgerät fehlen oder ausfallen<br />
sollte, und die Ergebnisse somit nicht verfälscht<br />
werden. Diese Kombination liefert außerdem<br />
verlässlichere Daten über die Ursachen von Stürzen<br />
und kann dazu beitragen, Eskalationen im Pflegeaufw<strong>and</strong><br />
zu vermeiden, indem Ursachen frühzeitig<br />
festgestellt werden und eine Verhaltensanpassung<br />
wie zum Beispiel die Nutzung eines Rollators oder<br />
der Besuch beim Sport<strong>the</strong>rapeuten empfohlen wird.