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Internet Magazin Web and the City (Vorschau)

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90 log-out » Entwicklungshilfe mal <strong>and</strong>ers<br />

Toiletten für die<br />

dritte Welt: Von<br />

New York aus<br />

möchte John<br />

Kluge Menschen<br />

in Entwicklungsländern<br />

zu sauberen<br />

Toiletten<br />

verhelfen.<br />

»Celebrate <strong>the</strong> toilet day«, um die Aufmerksamkeit<br />

für das Problem zu erhöhen. Dabei helfen soziale<br />

Netzwerke wie Instagram. Die Teilnehmer hätten<br />

ganze Geburtstagspartys für ihre Toiletten geschmissen<br />

und die Bilder ins Netz gestellt, erzählt Kluge.<br />

Im vergangenen Jahr hat seine Organisation, die<br />

fünf feste Mitarbeiter und über hundert freiwillige<br />

Helfer beschäftigt, damit begonnen, neben der<br />

Tech-Gemeinde auch die »analoge Community«<br />

an Bord zu holen. Toilet Hackers arbeitet mit Designern,<br />

Architekten und Klempnern zusammen.<br />

Eines der ersten Ergebnisse der Kooperation: Ein<br />

Programm, bei dem Amerikaner jedes Mal, wenn sie<br />

einen Klempner rufen, mit einem Häkchen auf der<br />

Rechnung ein Toilettentraining in der Dritten Welt<br />

spenden können. Bald soll das Pilotprojekt zu einer<br />

Online-Plattform ausgebaut werden.<br />

Doch der Unternehmer fordert mehr. »Es wäre toll,<br />

wenn jeder in der Tech-Branche ein kleines bisschen<br />

seiner Zeit opfern würde, um soziale Veränderungen<br />

durchzusetzen«, meint Kluge. Die Denker im<br />

Silicon Valley entwickelten zwar großartige Dinge.<br />

»Aber manchmal können sie auch echte Waschlappen<br />

sein.« Wenn die Gründer der Foto-App Snapchat<br />

ein Angebot über drei Milliarden Dollar von<br />

Facebook ablehnten, dann »macht mich das einfach<br />

wütend. Man hätte einen Teil der Ressourcen wirklich<br />

sinnvoll einsetzen können.«<br />

Milliardäre, schrieb Kluge im <strong>Magazin</strong> Forbes,<br />

sollten nicht mehr an ihrem Kontost<strong>and</strong> gemessen<br />

werden, sondern daran, wie vielen Menschen sie<br />

mit ihren Ideen und ihrem Einfluss helfen. Er weiß,<br />

wovon er redet: Als Erbe des Medienmoguls John<br />

Kluge – einst der reichste Mann der USA – müsste<br />

der 30-Jährige eigentlich nicht arbeiten. Doch<br />

nach dem Tod seines Adoptivvaters vor drei Jahren<br />

verpflichtete sich Kluge öffentlich, 95 Prozent des<br />

Vermögens für wohltätige Zwecke einzusetzen. Für<br />

seine Idee trommelt der Philanthropunk, wo immer<br />

er kann. In seinem Apartment in Manhattan veranstaltet<br />

er Fundraising-Partys, auch auf der Ideenkonferenz<br />

Ted forderte er mehr Punk, der Altbewährtes<br />

ausein<strong>and</strong>ernimmt und neu zusammensetzt.<br />

Die Idee, die Welt mit Technologie zu verbessern,<br />

kam ihm während der Arbeit beim East West Institute,<br />

einem »Think <strong>and</strong> do tank« in Washington.<br />

Als Politstratege arbeitete Kluge daran, Kindern<br />

Technologien näherzubringen und Wege zu finden,<br />

das Netz für sie sicherer zu machen. Doch es habe<br />

ihn zunehmend frustriert, wie langsam der Politikbetrieb<br />

sich bewege, erzählt Kluge. Er habe viele<br />

Freunde in der Tech-Szene von New York und San

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