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44 titel » Bremer Transparenz<br />

Das von der Freien und Hansestadt Bremen<br />

2006 verabschiedete Informationsfreiheitsgesetz<br />

war nicht das erste seiner Art: Seit 1998<br />

hatten immer mehr Bundesländer Gesetze erlassen,<br />

die ihren Bürgern nach US-Vorbild einen einfacheren<br />

Zugriff auf staatliche Daten ermöglichten.<br />

Aber das Informationsfreiheitsgesetz in Bremen war<br />

<strong>and</strong>ers als die damaligen Regelungen in Berlin, Br<strong>and</strong>enburg<br />

oder Nordrhein-Westfalen: Es sah die aktive<br />

Veröffentlichung von Gesetzen, Verträgen und<br />

Statistiken über das <strong>Internet</strong> vor. Bremen hatte ein<br />

zentrales Informationsregister geschaffen, in dem<br />

Bürger, Unternehmen und Initiativen einfach und<br />

unbürokratisch nach den Daten suchen konnten,<br />

die sie interessierten. Das war, sagt Isabella Schicktanz,<br />

ein gewollter Kulturbruch: »SPD und CDU<br />

hatten beschlossen, dass die Verwaltung sich den<br />

Bürgern öffnen muss. Viele hatten damit ein Problem.<br />

Sie hatten das Gefühl, dass da jem<strong>and</strong> an »ihre«<br />

Daten will. Mittlerweile hat sich das Problem von<br />

selbst aufgelöst. Viele Mitarbeiter gehen heute über<br />

das zentrale Informationsregister, wenn sie etwas<br />

suchen, und nicht mehr über das Intranet, über dass<br />

sie ja auch an alle Informationen kommen könnten.«<br />

Schicktanz arbeitet für die Abteilung »Zentra-<br />

les IT-Management und E-Government« im Haus der<br />

Senatorin für Finanzen. In <strong>and</strong>eren Bundesländern<br />

wäre das das Finanzministerium. Wer das Haus am<br />

Rudolf-Hilferding-Platz betritt, ahnt, warum es den<br />

Bremern vielleicht einfacher als <strong>and</strong>eren Bundesländern<br />

fiel, sich zu öffnen. In dem Haus ist auch<br />

das Finanzamt untergebracht, auf den Fluren und<br />

Gängen begegnet man den Bürgern auf dem Weg<br />

zu Finanzbeamten, kein Pförtner will am Eingang<br />

wissen, wohin man will und warum. Vor dem Haus<br />

wirbt das »Lacantina« um Gäste. Die Kantine steht<br />

allen Bürgern offen, ist ab 7 Uhr geöffnet und liegt<br />

sechsten Stock – in derselben Etage hat die Senatorin<br />

ihr Büro. Man erreicht es, indem man durch die<br />

Kantine geht. In <strong>and</strong>eren Bundesländern sind Ministerien<br />

Festungen staatlicher Macht, in Bremen offene<br />

Häuser.<br />

Alles für den Bürger<br />

Doch Transparenz war nicht der einzige Grund,<br />

warum Bremen seit fast zehn Jahren seine Daten<br />

offenlegt. »Wir hoffen auch Geld zu sparen. Bürger,<br />

die sich vor einem Behördengang darüber informieren<br />

können, welche Unterlagen sie brauchen,<br />

können schneller bedient werden und sind auch<br />

»Unser Bundesl<strong>and</strong> bietet seinen<br />

Bürgerinnen und Bürgern eine<br />

Vielzahl von Möglichkeiten des<br />

Informationszugangs.«<br />

Thomas Röwekamp, CDU<br />

Bildquelle: CDU Bürgerschaftsfraktion Bremen

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