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internet magazin 2014 » 03<br />
89<br />
Feighery. »Aber Sie müssen kein Experte mehr sein,<br />
um die Daten zu verstehen und nutzen.«<br />
Über einen Kontakt bei der Weltbank hatte Feighery<br />
von dem Hackathon erfahren. Die Veranstaltung<br />
gab ihm und seinem Team die Chance, mit<br />
Programmierern in Kontakt zu kommen. Anfangs<br />
sei er skeptisch gewesen, weil Hackathons zwar oft<br />
ein großartiger Ort seien, Ideen auszutauschen,<br />
die wenigsten davon aber anschließend in die Tat<br />
umgesetzt werden, erzählt Feighery. John Kluge<br />
habe es verst<strong>and</strong>en, die Tech-Gemeinde einzubinden<br />
und am Ball zu bleiben.<br />
Rund 1.000 verschiedene Organisationen und lokale<br />
Regierungen haben die App inzwischen heruntergeladen,<br />
mWater arbeitet mit Gruppen in Ug<strong>and</strong>a,<br />
Tansania und Ru<strong>and</strong>a. Bald soll auch Äthiopien per<br />
App die Wasserqualität bestimmen. Spätestens im<br />
Frühling wollen John Feighery und seine Frau sich<br />
dem Projekt in Vollzeit widmen.<br />
Dann soll mSewage neue Funktionen bekommen<br />
und in mehr Sprachen erhältlich sein. Auch weitere<br />
Tests und eine engere Zusammenarbeit mit<br />
Organisationen vor Ort und der Gesundheitsbranche<br />
sind geplant. »Anfangs hatten viele Zweifel, ob<br />
es uns einJahr später immer noch gibt«, erzählt<br />
Feighery. »Es ist ein gutes Gefühl, dass wir durchgehalten<br />
haben.«<br />
Auch die <strong>and</strong>eren Gewinner sind inzwischen in<br />
der Feldphase. »Taarifa« ist ein Dienst, mit dem<br />
die Einwohner in Entwicklungsländern Behörden<br />
und Organisationen per H<strong>and</strong>y alarmieren können,<br />
wenn die öffentlichen Toiletten nicht funktionieren.<br />
»Toilight« hilft, die nächstgelegene Toilette zu<br />
finden und verhindert so, dass Trinkwasserquellen<br />
als Ersatztoilette verwendet werden.<br />
Feiertag für die Toilette<br />
Mobiltelefone seien eine große Chance, meint Kluge.<br />
»Über sie können wir die Menschen vor Ort wirklich<br />
erreichen.« Die Geräte könnten helfen, Aufklärung<br />
zu leisten und das Verhalten zu ändern, so der Tech-<br />
Klempner. Es gebe zwar auch tolle Hardwarelösungen.<br />
Aber die kosteten dann 10.000 Dollar pro Stück<br />
und seien aufwändig in der Produktion. »In den<br />
Slums von Mumbai kommen Sie damit nicht weit.«<br />
Es gehe ihm darum, Toiletten zu etwas »Coolem«<br />
zu machen, das auch nach dem Hackathon noch<br />
neue Talente anziehe, erzählt der Unternehmer. Im<br />
November veranstaltete Kluge mit Unterstützung<br />
der Vereinten Nationen den ersten offiziellen<br />
Die hygienischen<br />
Verhältnisse in<br />
Afrika sind in<br />
vielen Regionen<br />
katastrophal. Das<br />
wollen die Toilet<br />
Hackers ändern.