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internet magazin 2014 » 03<br />

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Feighery. »Aber Sie müssen kein Experte mehr sein,<br />

um die Daten zu verstehen und nutzen.«<br />

Über einen Kontakt bei der Weltbank hatte Feighery<br />

von dem Hackathon erfahren. Die Veranstaltung<br />

gab ihm und seinem Team die Chance, mit<br />

Programmierern in Kontakt zu kommen. Anfangs<br />

sei er skeptisch gewesen, weil Hackathons zwar oft<br />

ein großartiger Ort seien, Ideen auszutauschen,<br />

die wenigsten davon aber anschließend in die Tat<br />

umgesetzt werden, erzählt Feighery. John Kluge<br />

habe es verst<strong>and</strong>en, die Tech-Gemeinde einzubinden<br />

und am Ball zu bleiben.<br />

Rund 1.000 verschiedene Organisationen und lokale<br />

Regierungen haben die App inzwischen heruntergeladen,<br />

mWater arbeitet mit Gruppen in Ug<strong>and</strong>a,<br />

Tansania und Ru<strong>and</strong>a. Bald soll auch Äthiopien per<br />

App die Wasserqualität bestimmen. Spätestens im<br />

Frühling wollen John Feighery und seine Frau sich<br />

dem Projekt in Vollzeit widmen.<br />

Dann soll mSewage neue Funktionen bekommen<br />

und in mehr Sprachen erhältlich sein. Auch weitere<br />

Tests und eine engere Zusammenarbeit mit<br />

Organisationen vor Ort und der Gesundheitsbranche<br />

sind geplant. »Anfangs hatten viele Zweifel, ob<br />

es uns einJahr später immer noch gibt«, erzählt<br />

Feighery. »Es ist ein gutes Gefühl, dass wir durchgehalten<br />

haben.«<br />

Auch die <strong>and</strong>eren Gewinner sind inzwischen in<br />

der Feldphase. »Taarifa« ist ein Dienst, mit dem<br />

die Einwohner in Entwicklungsländern Behörden<br />

und Organisationen per H<strong>and</strong>y alarmieren können,<br />

wenn die öffentlichen Toiletten nicht funktionieren.<br />

»Toilight« hilft, die nächstgelegene Toilette zu<br />

finden und verhindert so, dass Trinkwasserquellen<br />

als Ersatztoilette verwendet werden.<br />

Feiertag für die Toilette<br />

Mobiltelefone seien eine große Chance, meint Kluge.<br />

»Über sie können wir die Menschen vor Ort wirklich<br />

erreichen.« Die Geräte könnten helfen, Aufklärung<br />

zu leisten und das Verhalten zu ändern, so der Tech-<br />

Klempner. Es gebe zwar auch tolle Hardwarelösungen.<br />

Aber die kosteten dann 10.000 Dollar pro Stück<br />

und seien aufwändig in der Produktion. »In den<br />

Slums von Mumbai kommen Sie damit nicht weit.«<br />

Es gehe ihm darum, Toiletten zu etwas »Coolem«<br />

zu machen, das auch nach dem Hackathon noch<br />

neue Talente anziehe, erzählt der Unternehmer. Im<br />

November veranstaltete Kluge mit Unterstützung<br />

der Vereinten Nationen den ersten offiziellen<br />

Die hygienischen<br />

Verhältnisse in<br />

Afrika sind in<br />

vielen Regionen<br />

katastrophal. Das<br />

wollen die Toilet<br />

Hackers ändern.

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