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Alleinerziehende unterstützen - Bundesministerium für Arbeit und ...

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<strong>Alleinerziehende</strong> <strong>unterstützen</strong> – Fachkräfte gewinnen<br />

fast 24 Prozent deutlich höher als bei denje-<br />

nigen, die in Paarfamilien leben (dort sind<br />

es nur 16,5 Prozent). Das bedeutet, dass sie<br />

entweder keinen Abschluss haben oder<br />

über einen Hauptschulabschluss oder ähn-<br />

lichen Abschluss verfügen, aber über<br />

keinen berufsqualifizierenden Abschluss.<br />

Das zeigt die Notwendigkeit, <strong>für</strong> diese<br />

Teilgruppe auch in der arbeitsmarktpo-<br />

litischen Förderung das Nachholen des<br />

Hauptschulabschlusses zu ermöglichen<br />

sowie die Ausbildung – häufig in Form<br />

der Teilzeitausbildung – zu fördern.<br />

Dabei ist zu beachten, dass ein nied-<br />

rigerer Bildungsstand <strong>und</strong> mangelnde<br />

<strong>Arbeit</strong>smarktnähe zwei Seiten derselben<br />

Medaille sind: Unter den alleinerziehen-<br />

den Müttern, die weder erwerbstätig sind<br />

noch eine <strong>Arbeit</strong> suchen, ist die Gruppe<br />

mit einem nur niedrigen Bildungsstand<br />

am größten. Ihr Anteil betrug im Jahr 2011<br />

nach Angaben des Mikrozensus knapp<br />

48 Prozent. Unter den Müttern in Paarhaus-<br />

halten waren mit 31,5 Prozent hingegen<br />

deutlich weniger Niedrigqualifizierte. Der-<br />

artige Bildungsunterschiede zwischen den<br />

<strong>Alleinerziehende</strong>n <strong>und</strong> Müttern in Paar-<br />

familien treten dagegen bei den Erwerbs-<br />

tätigen nur in einem geringen Maße auf.<br />

Junge <strong>Alleinerziehende</strong> – mit Schwierig-<br />

keiten beim Übergang in den <strong>Arbeit</strong>smarkt<br />

<strong>Alleinerziehende</strong>, die einer Erstqualifi-<br />

zierung oder anderer Formen von beruf-<br />

lichen Einstiegshilfen bedürfen, stellen<br />

nur die Minderheit der Elternteile ohne<br />

Partner im Haushalt. Die daraus resultie-<br />

renden Herausforderungen sind jedoch<br />

komplex <strong>und</strong> anspruchsvoll. 16<br />

Eine aktuelle – noch unveröffent-<br />

lichte – Untersuchung des Instituts <strong>für</strong><br />

Angewandte Wirtschaftsforschung<br />

(IAW) Tübingen im Auftrag des B<strong>und</strong>es-<br />

ministeriums <strong>für</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> Soziales,<br />

bei der die <strong>Arbeit</strong>smarktbeteiligung <strong>und</strong><br />

die sozioökonomische Situation junger<br />

Eltern, insbesondere von jungen Müt-<br />

tern 17 , näher analysiert werden, weist em-<br />

pirisch nach, dass junge <strong>Alleinerziehende</strong><br />

deutlich seltener einen Schul- oder Berufs-<br />

abschluss besitzen als andere junge<br />

Mütter, die nicht alleinerziehend sind.<br />

Dennoch sind alleinerziehende junge<br />

Mütter insgesamt genauso häufig in Voll-<br />

zeit beschäftigt wie Mütter in Paarfami-<br />

lien – beide Gruppen allerdings nur mit<br />

dem sehr niedrigen Anteil von 15 Prozent.<br />

Dahinter verbergen sich aber deutliche<br />

Unterschiede je nach Alter des jüngsten<br />

Kindes: Bei kleinen Kindern sind alleiner-<br />

ziehende junge Mütter signifikant seltener<br />

vollzeitbeschäftigt. Erst nach Schuleintritt<br />

des jüngsten Kindes (Alter des Kindes zwi-<br />

schen sieben <strong>und</strong> zwölf Jahren) sind sie<br />

häufiger in Vollzeit als die anderen jungen<br />

Mütter mit Partnern im Haushalt. 18<br />

Generell sind junge Mütter zunächst<br />

einmal seltener als Mütter erwerbstätig,<br />

die bei Geburt ihres ersten Kindes schon<br />

älter waren. 19 Dies gilt in besonderem<br />

Maße <strong>für</strong> alleinerziehende junge Mütter.<br />

Werden in statistischen Analysen ver-<br />

schiedene Einflussfaktoren wie Alter<br />

des jüngsten Kindes <strong>und</strong> vor allem Bil-<br />

dung simultan mit berücksichtigt, so<br />

verschwindet der Unterschied in der<br />

Erwerbsbeteiligung zwischen jüngeren<br />

<strong>und</strong> älteren Müttern. Ein Effekt bleibt<br />

16<br />

Vgl. Claus Reis (2011), Alleingelassen? <strong>Arbeit</strong>slose junge <strong>Alleinerziehende</strong> <strong>und</strong> die Notwendigkeit vernetzter Hilfeangebote.<br />

In: BZgA FORUM, Nr. 1, S. 11 ff.<br />

17<br />

„Junge Mütter“ werden hierbei nach dem Alter der Mutter bei Erstgeburt abgegrenzt: Wenn die Mutter bei Geburt des ersten<br />

Kindes unter 27 Jahre alt war, wird sie in den Analysen auf Basis des Mikrozensus, des SOEP <strong>und</strong> des Datensatzes „Familien in<br />

Deutschland“ (FiD) als jung klassifiziert gegenüber Müttern im älteren Lebensalter bei Erstgeburt.<br />

18<br />

Vgl. Bernhard Boockmann u. a. (2013), <strong>Arbeit</strong>smarktübergänge junger Eltern – Einflussfaktoren <strong>und</strong> Rahmenbedingungen unter<br />

besonderer Berücksichtigung der Familienform, BMAS-Forschungsbericht, Berlin (im Erscheinen).<br />

19<br />

In dem genannten Forschungsvorhaben sind dies Frauen, die bei Geburt des ersten Kindes mindestens 27 Jahre alt waren.

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