Alleinerziehende unterstützen - Bundesministerium für Arbeit und ...
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<strong>Alleinerziehende</strong> <strong>unterstützen</strong> – Fachkräfte gewinnen<br />
Um aber das schwierige Geschäft<br />
der Jobcenter zu verdeutlichen, sei auf<br />
folgende monatliche Zahlen hingewie-<br />
sen: Im Jahr 2012 gingen pro Monat im<br />
Durchschnitt insgesamt r<strong>und</strong> 40.000<br />
zuvor im SGB II arbeitslose Alleinerzie-<br />
hende (Frauen <strong>und</strong> Männer) aus der<br />
<strong>Arbeit</strong>slosigkeit heraus. Das entsprach<br />
einer durchschnittlichen monatlichen<br />
Abgangsrate von 17 Prozent, bezogen<br />
auf den <strong>Arbeit</strong>slosenbestand des jewei-<br />
ligen Vormonats. Dieser Wert erscheint<br />
niedrig, liegt aber tatsächlich keine zwei<br />
Prozentpunkte unter der Abgangsrate <strong>für</strong><br />
alle SGB-II-<strong>Arbeit</strong>slosen. Betrachtet man<br />
hingegen nur die registrierten Abgänge<br />
aus der <strong>Arbeit</strong>slosigkeit in den ersten<br />
<strong>Arbeit</strong>smarkt, (d. h. ohne den Abgang in<br />
arbeitsmarktpolitische Maßnahmen oder<br />
in einen anderen Status), so reduziert sich<br />
die Zahl der monatlichen Abgänge im<br />
Jahresdurchschnitt 2012 auf nur r<strong>und</strong><br />
6.500, was einer durchschnittlichen<br />
monatlichen Abgangsrate von gerade<br />
einmal drei Prozent entspricht. 61<br />
Beauftragte <strong>für</strong> Chancengleichheit<br />
am <strong>Arbeit</strong>smarkt (BCA): aktiv <strong>für</strong> Allein-<br />
erziehende<br />
Einen wichtigen Antrieb da<strong>für</strong>, dass die<br />
Jobcenter die Belange der Alleinerziehen-<br />
den stärker in den Blick nehmen, haben<br />
in der Praxis die Beauftragten <strong>für</strong> Chan-<br />
cengleichheit am <strong>Arbeit</strong>smarkt (BCA)<br />
gegeben. Die Funktion der oder des BCA<br />
in jedem SGB-II-Jobcenter wurde ab dem<br />
1. Januar 2011 gesetzlich eingeführt, sie<br />
war zuvor nur im Rechtskreis SGB III in<br />
den Agenturen <strong>für</strong> <strong>Arbeit</strong> etabliert.<br />
Die Beauftragte unterstützt die Ge-<br />
schäftsführung <strong>und</strong> die Fachkräfte „ihres“<br />
Jobcenters bei der Entwicklung von Inte-<br />
grationsstrategien, die dem Leitprinzip<br />
der Gleichstellung von Frauen <strong>und</strong><br />
Männern ebenso verpflichtet sind wie<br />
dem gesetzlichen Auftrag der Frauen-<br />
förderung <strong>und</strong> der Förderung der Ver-<br />
einbarkeit von Familie <strong>und</strong> Beruf.<br />
Als Ansprechpartner <strong>für</strong> familienun-<br />
terstützende Beratungs- <strong>und</strong> Dienst-<br />
leistungseinrichtungen besteht die Rolle<br />
der Beauftragten vor allem auch darin,<br />
Transparenz über bestehende Angebote<br />
<strong>für</strong> Familien mit Kindern herzustellen<br />
<strong>und</strong> auf eine bedarfsgerechte Bereitstel-<br />
lung entsprechender Leistungen hin-<br />
zuwirken. Wie die zuvor erwähnte qua-<br />
litative Befragung der 48 gemeinsamen<br />
Einrichtungen, aber auch die Erfahrun-<br />
gen aus BMAS-Förderprogrammen (siehe<br />
Abschnitt 3.3) gezeigt haben, sind die<br />
BCA besonders wichtig bei der flankie-<br />
renden Unterstützung <strong>und</strong> Förderung<br />
von <strong>Alleinerziehende</strong>n in den Jobcentern.<br />
Zu den wichtigsten Zielen der Netz-<br />
werkarbeit <strong>für</strong> <strong>Alleinerziehende</strong> gehört<br />
die Erschließung zusätzlicher Kinderbe-<br />
treuungsangebote, die häufig nur durch<br />
eine enge <strong>und</strong> dauerhafte Zusammen-<br />
arbeit mehrerer lokaler Akteure gelingt.<br />
Eine wichtige Rolle spielen dabei die<br />
Lokalen Bündnisse <strong>für</strong> Familie, in denen<br />
auch immer mehr Jobcenter <strong>und</strong> Agen-<br />
turen <strong>für</strong> <strong>Arbeit</strong> aktiv mitarbeiten.<br />
<strong>Alleinerziehende</strong> in der<br />
<strong>Arbeit</strong>sförderung stark vertreten<br />
<strong>Arbeit</strong>suchende bzw. arbeitslose Alleiner-<br />
ziehende kommen über die <strong>Arbeit</strong>s- <strong>und</strong><br />
Ausbildungsvermittlung, aber auch mit<br />
Hilfe von arbeitsmarktpolitischen Maß-<br />
nahmen (zurück) in Erwerbstätigkeit. Das<br />
Ausmaß an Aktivierung, Qualifizierung<br />
<strong>und</strong> sonstiger Förderung kann zum einen<br />
daran gemessen werden, wie viele Allein-<br />
61<br />
Die entsprechenden Monatswerte <strong>für</strong> April 2013 zeigen kein anderes Bild: Im April betrug der Abgang aus der SGB-II-<strong>Arbeit</strong>slosigkeit<br />
40.000 <strong>Alleinerziehende</strong> bzw. der Abgang in den ersten <strong>Arbeit</strong>smarkt 6.300 <strong>Alleinerziehende</strong>. Die entsprechenden Abgangsraten<br />
betrugen 16,2 bzw. 2,6 Prozent.