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Alleinerziehende unterstützen - Bundesministerium für Arbeit und ...

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<strong>Alleinerziehende</strong> <strong>unterstützen</strong> – Fachkräfte gewinnen<br />

zent hatten einen betrieblichen oder<br />

schulischen Berufsabschluss <strong>und</strong> weniger<br />

als zwei Prozent eine akademische Aus-<br />

bildung. Das bedeutet, dass die arbeits-<br />

losen <strong>Alleinerziehende</strong>n, die auf Leistun-<br />

gen zur Sicherung des Lebensunterhalts<br />

angewiesen sind, vor vergleichbaren<br />

Bildungsherausforderungen stehen wie<br />

die <strong>Arbeit</strong>slosen in der Gr<strong>und</strong>sicherung<br />

insgesamt. 31<br />

Leistungsberechtigung in der Gr<strong>und</strong>-<br />

sicherung <strong>für</strong> <strong>Arbeit</strong>suchende<br />

R<strong>und</strong> drei von fünf aller Alleinerziehen-<br />

den bestreiten den Lebensunterhalt <strong>für</strong><br />

die Familie ganz überwiegend aus eige-<br />

nem Erwerbseinkommen. Als weitere<br />

Einkommensquellen kommen noch<br />

Einkünfte aus Sozialleistungen wie z. B.<br />

Kindergeld, aber auch Zahlungen von<br />

Angehörigen oder Unterhaltszahlungen<br />

hinzu. Wenn diese vorrangigen Einkünfte<br />

<strong>und</strong> das eigene Einkommen nicht zur<br />

Deckung des Lebensunterhalts ausrei-<br />

chen, dann haben erwerbsfähige Allein-<br />

erziehende Anspruch auf Leistungen<br />

der Gr<strong>und</strong>sicherung <strong>für</strong> <strong>Arbeit</strong>suchende<br />

(Zweites Buch Sozialgesetzbuch – SGB II),<br />

die gleichsam als letztes Netz das sozio-<br />

kulturelle Existenzminimum <strong>und</strong> damit<br />

auch die gesellschaftliche Teilhabe <strong>für</strong><br />

die <strong>Alleinerziehende</strong>n <strong>und</strong> ihre Kinder<br />

sichern.<br />

Im Jahresdurchschnitt 2011 gab es r<strong>und</strong><br />

628.000 <strong>Alleinerziehende</strong>n-Haushalte,<br />

die Leistungen der Gr<strong>und</strong>sicherung <strong>für</strong><br />

<strong>Arbeit</strong>suchende bezogen haben. 32 Gegen-<br />

über dem Vorjahr hat sich die Zahl der<br />

so genannten Bedarfsgemeinschaften<br />

<strong>Alleinerziehende</strong>r <strong>und</strong> der in ihnen<br />

lebenden leistungsberechtigten Perso-<br />

nen jeweils um gut zwei Prozent ver-<br />

ringert – <strong>und</strong> damit stärker als noch<br />

von 2009 auf 2010. Im Verlauf von 2012<br />

sind die Zahlen weiter zurückgegangen:<br />

Ende 2012 gab es r<strong>und</strong> 612.000 Bedarfs-<br />

gemeinschaften von <strong>Alleinerziehende</strong>n<br />

mit minderjährigen Kindern. 33<br />

Die nach dem SGB II leistungsberech-<br />

tigten Familien mit nur einem Elternteil<br />

stellen knapp 40 Prozent aller Alleinerzie-<br />

henden-Haushalte. Damit hat die Hilfe-<br />

quote wegen der abnehmenden Zahl der<br />

Bedarfsgemeinschaften in den letzten Jah-<br />

ren leicht abgenommen. Allerdings ist die<br />

Verweildauer von <strong>Alleinerziehende</strong>n im<br />

Leistungsbezug im Vergleich zu anderen<br />

Bedarfsgemeinschaften weiterhin hoch. 34<br />

Im Dezember 2011 waren über 62 Prozent<br />

der <strong>Alleinerziehende</strong>n-Bedarfsgemein-<br />

schaften bereits 24 Monate oder länger im<br />

Leistungsbezug, während dies <strong>für</strong> Bedarfs-<br />

gemeinschaften von Paaren mit Kindern<br />

zu etwa 58 Prozent <strong>und</strong> <strong>für</strong> Alleinstehen-<br />

de zu r<strong>und</strong> 56 Prozent zutraf. 35 Die Allein-<br />

erziehenden-Bedarfsgemeinschaften mit<br />

mehr als einem Kind weisen besonders<br />

lange Verweildauern auf.<br />

In <strong>Alleinerziehende</strong>n-Bedarfsgemein-<br />

schaften lebten mit r<strong>und</strong> 950.000 Mäd-<br />

chen <strong>und</strong> Jungen die Hälfte aller Kinder,<br />

die zusammen mit ihren Eltern nach dem<br />

SGB II leistungsberechtigt sind. Wie bei<br />

<strong>Alleinerziehende</strong>n im Allgemeinen (siehe<br />

Abschnitt 1.1) überwiegt auch bei den<br />

SGB-II-Bedarfsgemeinschaften der Anteil<br />

31<br />

Gegenüber Müttern in Paar-Bedarfsgemeinschaften haben alleinerziehende Leistungsberechtigte aber insofern eine etwas güns-<br />

tigere Ausgangslage, als mehr von ihnen eine abgeschlossene Berufsausbildung aufweisen <strong>und</strong> auch sonst eher an einer <strong>Arbeit</strong>s-<br />

aufnahme interessiert sind. Vgl. Torsten Lietzmann (2010), Zur Dauer der Bedürftigkeit von Müttern. Dauer des Leistungsbezugs<br />

im SGB II <strong>und</strong> Ausstiegschancen. IAB-Discussion Paper 8/2010, Nürnberg, S. 16.<br />

32<br />

Von der Zahl der Bedarfsgemeinschaften zu unterscheiden sind Angaben auf der Personenebene: <strong>Alleinerziehende</strong> Leistungsbe-<br />

rechtigte, die mindestens ein minderjähriges Kind zu betreuen haben, gab es im Jahresdurchschnitt 2011 r<strong>und</strong> 617.600.<br />

33<br />

Vgl. Statistik der B<strong>und</strong>esagentur <strong>für</strong> <strong>Arbeit</strong>, Datenblatt „Strukturen der <strong>Arbeit</strong>slosigkeit <strong>und</strong> Hilfebedürftigkeit von Alleinerzie-<br />

henden“, veröffentlicht einmal pro Quartal unter http://statistik.arbeitsagentur.de/Navigation/Statistik/Statistik-nach-Themen/<br />

Gr<strong>und</strong>sicherung-fuer-<strong>Arbeit</strong>suchende-SGBII/Ueberblick/Ueberblick-Nav.html.<br />

34<br />

Vgl. dazu auch Torsten Lietzmann (2009), Bedarfsgemeinschaften im SGB II: Warum <strong>Alleinerziehende</strong> es besonders schwer haben.<br />

IAB-Kurzbericht 12/2009.<br />

35<br />

Vgl. Statistik der B<strong>und</strong>esagentur <strong>für</strong> <strong>Arbeit</strong> (2012), Analyse des <strong>Arbeit</strong>smarktes <strong>für</strong> <strong>Alleinerziehende</strong> in Deutschland 2011, Tabelle 5.11.

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