„Die multikulturelle Gesellschaft – Konsequenzen für die Diakonie ...
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Zippert <strong>„Die</strong> <strong>multikulturelle</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>–</strong> <strong>Konsequenzen</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Diakonie</strong>“ (Vortrag <strong>Diakonie</strong> RWL 19.3.2013 15<br />
tendes und dann auch festzulegendes Maß an Loyalität <strong>für</strong> den konfessionellen Träger<br />
und seine religiöse Identität aufbringen.<br />
Es ist <strong>für</strong> alle aus dem Orient stammenden Religionen (Judentum, Christentum, Islam)<br />
eine Frage der unbedingt geschuldeten Gastfreundschaft, ihnen <strong>die</strong>se Möglichkeit<br />
zu gewähren, auch in Räumen von <strong>Diakonie</strong> (und Kirche) ihren Glauben auf ihre<br />
Weise auszudrücken, zu leben und Ansprechpartner in und <strong>für</strong> ihre eigene Religion<br />
vorzufinden. Wem Religion selbst wichtig ist, der wird (bzw. sollte) <strong>für</strong> andere, denen<br />
Religion wichtig ist, so viel Verständnis haben, dass auch sie ihre Religion auszuüben<br />
können, und zwar auch auf der Dienstnehmerseite.<br />
Da<strong>für</strong> braucht es Verständigungen im Vorfeld:<br />
- über <strong>die</strong> Inhalte und Methoden <strong>–</strong> ohne interkulturell-religiöse Kompetenz geht<br />
es nicht, und eine „Gewissensprüfung“ kann es schon gar nicht sein.<br />
- auch über Zeit und Ort (wie häufig?).<br />
- Am tragfähigsten scheinen mir Gespräche, <strong>die</strong> auch Christen selten untereinander<br />
führen, <strong>die</strong> aber <strong>–</strong> in nicht zu starker Dosis <strong>–</strong> allen gut tun, und zwar<br />
über <strong>die</strong> eigenen Motive und <strong>die</strong> daran hängenden Geschichten, <strong>die</strong> eigenen<br />
Ziele <strong>–</strong> vor allem <strong>die</strong> Geschichten, an denen das mal so richtig deutlich wurde,<br />
also so etwas wie „diakonische Now-moments“<br />
- Vielleicht könnten auch Dilemma-Geschichten über heikle Themen, wie Umgang<br />
mit Macht, mit Sexualität (bei Behinderten), mit Drogenmissbrauch interessante<br />
interreligiöse encounter anstoßen. Solche Gespräche auf Mitarbeiterfreizeiten,<br />
Teamtrainings usw. sind pluralismusoffene Formen der Pflege diakonischer<br />
Kultur.<br />
- Dazu braucht es auch Menschen, mit denen das verlässlich möglich ist: Sie<br />
werden mir verzeihen, dass ich neben Pfarrmenschen hier<strong>für</strong> besonders Diakoninnen<br />
und Diakone <strong>für</strong> geeignet halte: nah dran an der Professionalität der<br />
anderen, aber gesprächsfähig in Glaubens- und Nächstenliebedingen.<br />
d. Öffnung des Unternehmensbegriffs<br />
Möglicherweise fällt es Ihnen schwer, sich solche encounter und Kommunikationen in<br />
Ihrem Unternehmen vorzustellen. Solche Kommunikationen sind auch nicht typisch<br />
<strong>für</strong> Unternehmenskommunikation im klassischen Sinn. Für eine „Achse“ ist das viel<br />
zu vieldimensional und unberechenbar. Es setzt vielmehr <strong>–</strong> ganz im evangelischen<br />
Sinn <strong>–</strong> voraus, dass es quasi synodale Strukturen des Austauschs gibt. Oder sozio-