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„Die multikulturelle Gesellschaft – Konsequenzen für die Diakonie ...

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Zippert <strong>„Die</strong> <strong>multikulturelle</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>–</strong> <strong>Konsequenzen</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Diakonie</strong>“ (Vortrag <strong>Diakonie</strong> RWL 19.3.2013 16<br />

logisch gesagt: Dass sich Menschen im Unternehmen nicht nur systembedingt und<br />

systemspezifisch in den drei Rollen als Vorgesetzter, Untergebener und Kunde begegnen,<br />

sondern auch als Bruder und Schwester, Mitbürgerin oder Mitmensch, und<br />

zwar über alle sonst bestehenden Grenzen hinweg und auch in den unternehmensspezifischen<br />

Rollen. Das dürfte übrigens in der Sache eines der stärksten Argumente<br />

gegen eine einseitige ökonomische Interpretation diakonischen Handelns sein.<br />

Unter Gemeinwesenbedingungen wird das m.E. früher oder später sowieso nötig<br />

werden. Mit allen Menschen guten Willens zu kooperieren (und zwar auch außerhalb<br />

der Unternehmung), das dürfte nun nicht mehr so ängstigen. Solche Menschen einzustellen,<br />

sich auf sie einzustellen und sich mit ihnen oder mit Unternehmen anderer<br />

weltanschaulicher Prägung im doppelten Wortsinn „zu vertragen“, das scheint mir in<br />

Zukunft unvermeidbar zu sein. Deshalb sollte man es fröhlich rechtzeitig angehen.<br />

Wer so auftritt, entgeht dem früher oder später erwartbaren Austrocknen in einem<br />

vermeintlich rein protestantischen Milieu, denn er wird Menschen guten Willens finden,<br />

<strong>die</strong> mehr als nur loyal mitarbeiten und ziemlich wahrscheinlich sogar <strong>die</strong> protestantische<br />

Diskussionskultur auch in der <strong>Diakonie</strong> neu beleben werden: Muslimische<br />

Schülerinnen diakonischer Altenpflegeschulen schaffen es schon heute hier und da,<br />

ihre deutschen Mitschülerinnen vom Tabu der religiösen Rede zu befreien.<br />

Wie sich unter <strong>die</strong>sen Bedingungen Identitäten ändern oder <strong>die</strong>se unterschiedlichen<br />

Rollen und ihre sehr unterschiedlichen Inszenierungen überlagern, stören oder stützen,<br />

das könnte ein spannendes Forschungsthema der Zukunft sein (…).

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