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Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />
Hauptstadt kommt, ist das unglaublich<br />
aufregend! Wir würden das Weiße Haus<br />
sehen, das Capitol, das Lincoln Memorial<br />
und so weiter. Diese ganzen beeindruckenden<br />
Gebäude, die wir eigentlich<br />
nur von Bildern und aus dem Fernsehen<br />
kennen. Einige von unserer Gruppe waren<br />
auch extrem aufgeregt und gespannt auf<br />
den Theaterbesuch im Fords Theatre,<br />
dem Theater in dem Abraham Lincoln<br />
erschossen wurde.<br />
Dementsprechend waren wir ziemlich enttäuscht,<br />
als sich herauskristallisierte, dass<br />
wir vieles, was wir uns vorgenommen<br />
hatten, nicht würden machen können.<br />
Wir konnten nicht ins Capitol hinein, die<br />
Memorials konnten wir uns nur aus einer<br />
gewissen Entfernung anschauen (das hat<br />
uns um die Möglichkeit gebracht, den<br />
Stern zu sehen, der den Ort markiert, an<br />
welchem Martin Luther King die bekannte<br />
Rede »I have a dream« gehalten hat,<br />
in der National Mall war kein einziges<br />
Museum geöffnet und erst wurde uns nur<br />
die Führung durchs Theater gestrichen,<br />
später dann auch die Vorführung. Das war<br />
ziemlich enttäuschend und auch frustrierend.<br />
Wie oft bekommt man schon die<br />
Gelegenheit, nach Washington D.C. zu<br />
fahren? Und dann ist man einmal dort und<br />
kann sich so gut wie nichts anschauen!<br />
Nichtsdestotrotz haben wir viel gemacht<br />
in Washington und eben viel improvisiert.<br />
Und aufgrund der Umstände hatten wir<br />
auch mehr Zeit shoppen zu gehen, als<br />
ursprünglich geplant war (was vor allem<br />
den Mädchen zugutekam und den Kreditkarten<br />
zum Verhängnis wurde). Natürlich<br />
hätten wir uns gewünscht, mehr sehen zu<br />
können und es war die wirklich denkbar<br />
schlechteste Zeit, um nach Washington zu<br />
reisen, aber wir haben das beste daraus<br />
gemacht und hatten unseren Spaß.<br />
Und manchmal hat Improvisieren auch<br />
richtige Vorteile! Denn an dem freien<br />
Abend, an dem die Theateraufführung<br />
stattfinden sollte, hatte ein Teil unserer<br />
Gruppe die Möglichkeit, zu einem Vortag<br />
von Obamas Redenschreiber in der Georgetown<br />
University zu gehen. Und das war<br />
mit das Beste, was wir aus Washington<br />
mitgenommen haben!<br />
Isabell Rothe, Leonard Janho,<br />
Landgraf-Ludwigs-Gymnasium<br />
Wenige Arbeiter, große Maschinen<br />
Einer der großen Haupterwerbszweige von Wisconsin ist noch immer die Landwirtschaft.<br />
Die Entwicklung zu immer größeren Farmen und Maschinen ließ sich auch auf<br />
der Farm meines Austauschpartners beobachten.<br />
Hier wurden mit nur zwei Personen und<br />
für hessische Verhältnisse riesigen Maschinen<br />
800 Hektar Land bewirtschaftet.<br />
Angebaut wurde dort – typisch amerikanisch<br />
– hauptsächlich Mais, aber auch<br />
Weizen und Soja. Die Maschinen stammten<br />
alle von dem amerikanischen Hersteller<br />
John Deere. Neben dem Ackerbau<br />
wurde auch noch eine Schweinemast<br />
mit 200 Schweinen und eine Bullenzucht<br />
betrieben. Die Ernte wurde in großen Silos<br />
gelagert und dann verfüttert oder verkauft.<br />
Die Farmen um Beaver Dam lagen alle<br />
außerhalb der Stadt und nie wie oft in<br />
Hessen mitten im Dorf. Da alles so weit<br />
verstreut war, wurden die Schüler auch<br />
direkt an der Haustür vom Schulbus<br />
abgeholt.<br />
Trotz der enormen Arbeit, die mit der<br />
Bewirtschaftung von 800 Hektar Land<br />
verbunden ist, war es dennoch möglich,<br />
am Wochenende mit der ganzen Familie<br />
Ausflüge zu unternehmen. Zu gemeinsamen<br />
Abendessen kam es trotzdem fast<br />
nie, da der Vater oft noch bis spät in den<br />
Abend arbeiten musste. Mein Austauschpartner<br />
hatte aber kaum bzw. keine Pflichten<br />
auf der Farm und musste so gut wie<br />
nicht mithelfen. Dadurch habe ich auch,<br />
bis auf eine Fahrt auf dem Mähdrescher,<br />
eher wenig von den Arbeiten und dem<br />
Alltag auf der Farm mitbekommen.<br />
Alexander Johannes Wagner,<br />
Landgraf-Ludwigs-Gymnasium<br />
Für hessische Verhältnisse riesige Maschinen werden auf der Farm in Wisconsin<br />
für die Arbeit eingesetzt.<br />
Foto: Alexander Johannes Wagner<br />
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