Erdbebensicherheit von bestehenden ... - IngWare GmbH
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12 Erdbeben Kapitel 2<br />
(BWK I bis BWK III) vorgenommen. Rechnerisch wird der unterschiedliche Schutzgrad mit<br />
dem Bedeutungsfaktor γf berücksichtigt. Ein BWK I weist ein γf <strong>von</strong> 1.0 auf, was auf eine<br />
Wiederkehrperiode <strong>von</strong> 475 Jahren hindeutet. Ein Gebäude der Bauwerksklasse BWK III<br />
hingegen wird mit einem Bedeutungsfaktor γf <strong>von</strong> 1.4 bemessen und sollte somit einem Erdbeben,<br />
wie es alle 1‘200 Jahre stattfindet, standhalten. Die Entstehung und Bedeutung der<br />
Wiederkehrperiode wird im Kapitel 5.3 näher erläutert.<br />
2.6.4 Modale Masse<br />
An die Beschleunigung agd tragen nicht alle modalen Massen einen signifikanten Beitrag bei.<br />
Darum schreibt die Norm SIA 261 vor, dass so viele modale Massen berücksichtigt werden<br />
müssen, bis ihre Summe mindestens 90 % der realen Masse entsprechen. Dies kann über die<br />
Anzahl der Eigenschwingungen gesteuert werden.<br />
2.6.5 Exzentrizität<br />
Da die Ersatzkräfte beim Antwortspektrenverfahren an den Knoten des Finite-Element-<br />
Netzes angesetzt werden, wird so die Exzentrizität infolge asymmetrischen Grundriss berücksichtigt.<br />
Nebst der Exzentrizität aus asymmetrischem Grundriss muss aber auch die<br />
Torsion infolge zufälliger Exzentrizität berücksichtig werden. Diese wird z.B. durch Bauungenauigkeiten,<br />
Unterlagsböden mit variabler Stärke und durch nicht gleichmässige Verteilung<br />
der Nutzlasten verursacht. Gemäss der Norm SIA 261 muss die zufällige Exzentrizität<br />
als 5 % der Gebäudebreite in beide Richtungen angesetzt werden [2, S. 20].<br />
2.6.6 Nachweis der Tragsicherheit / Gebrauchstauglichkeit<br />
Die Erdbebeneinwirkung ist als aussergewöhnliche Einwirkung zu betrachten. Für den<br />
Nachweis der Tragsicherheit sind grundsätzlich die charakteristischen Werte der ständigen<br />
Einwirkung Gk, die quasiständigen Werte der veränderlichen Einwirkungen ψ2 ∗ Qk sowie<br />
die dazugehörigen Erdbebenlasten AEd zu berücksichtigen. Für die Tragsicherheit gilt:<br />
ψ ∗ <br />
Die Gebrauchstauglichkeit ist grundsätzlich nur für Gebäude der Bauwerksklasse III nachzuweisen.<br />
Dabei kann die Erdbebeneinwirkung gegenüber dem Nachweis der Tragsicherheit<br />
um die Hälfte reduziert werden. Für die Gebrauchstauglichkeit gilt demnach:<br />
0.5 ∗ ψ ∗ <br />
Mit dieser Einwirkung muss für den Gebrauchstauglichkeitsnachweis muss der Stockwerksdrift<br />
d nachgewiesen werden. Der Drift ist die seitliche Auslenkung pro Stockwerk