Erdbebensicherheit von bestehenden ... - IngWare GmbH
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28 PushOver-Verfahren Kapitel 6<br />
Bei der zufälligen Exzentrizität werden sowohl Bau- und Modellungenauigkeiten, wie auch<br />
eine ungleichmässige Verteilung der Nutzlasten im Gebäude abgebildet. Dadurch wird ein<br />
zusätzlicher Torsionseffekt abgebildet. Dabei wird zwischen den Zuständen der positiven,<br />
der negativen oder keiner Exzentrizität unterschieden.<br />
6.2 Kapazitätskurve<br />
Die Kapazitätskurve bildet die Grundlage des PushOver-Verfahrens. Dabei wird ein festgelegter<br />
Knoten in konstanten Inkrementen verschoben und daraus die jeweils notwendige<br />
Horizontallast berechnet.<br />
Die Abbildung 6-2 zeigt eine typische Kapazitätskurve (schwarze Linie). Sie besteht aus einer<br />
unregelmässigen Linie. Die Steigung der Kurve stellt die Steifigkeit des Gebäudes dar. Der<br />
zwischenzeitliche Abfall der Kurve bedeutet einen teilweisen Verlust der Steifigkeit. Dies<br />
geschieht durch Plastifizierung oder Versagen einzelner Elemente, wodurch eine weitere<br />
Verschiebung des Gebäudes einsetzt, obwohl die angesetzte Last reduziert wird. Aus der<br />
tatsächlichen Kapazitätskurve wird eine vereinfachte, bilineare Kurve (blaue Linie) errechnet.<br />
Abbildung 6-2<br />
typische Kapazitätskurve mit einer unregelmässigen Linie (schwarz) und der daraus<br />
berechneten bilinearen Kurve (blau) [2, S. 27].<br />
Tritt im mittleren Bereich der Kapazitätskurve ein relativ grosser Lastabfall ein (Abbildung<br />
6-3), deutet dies auf den Wechsel der Stabilisierung <strong>von</strong> der Betonkonstruktion auf das Mauerwerk<br />
hin. Dieser Wechsel findet statt, da die Betonelemente bei kleinen Verformungen<br />
aufgrund ihrer höheren Steifigkeiten den Grossteil der Lasten abtragen, es jedoch bei zunehmender<br />
Verformung zu Plastifizierung oder Versagen der Betonteile kommt, worauf die<br />
Mauerwerkelemente einen zunehmenden Anteil der Horizontallasten übernehmen [24, S. 70<br />
f.].