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Erdbebensicherheit von bestehenden ... - IngWare GmbH

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20 Übersicht Berechnungsverfahren Kapitel 3<br />

sicherheit des gesamten Gebäudes, ohne jedes einzelne Bauteil betrachten zu müssen. Allerdings<br />

dürfen die Verfahren nur dann angewendet werden, wenn alle tragenden Bauteile und<br />

deren Verbindungen verformungsfähig sind. Gemäss dem Merkblatt SIA 2018 2.2 sind Bauteile<br />

verformungsfähig, wenn sie ein stabiles zyklisch-plastisches Verformungsverhalten<br />

aufweisen und ein sprödes Versagen ausgeschlossen werden kann. Das PushOver-<br />

Verfahren, das Kapazitätsspektrenverfahren und das Direct Displacement Verfahren zählen<br />

zu den verformungsbasierten Verfahren. Verformungsbasierten Verfahren werden vorwiegend<br />

für den Nachweis <strong>von</strong> <strong>bestehenden</strong> Gebäuden eingesetzt [2, S. 9].<br />

3.2.1 PushOver-Verfahren<br />

Das PushOver-Verfahren kann linear oder nichtlinear durchgeführt werden. Die nichtlineare<br />

Berechnung ist vor allem für die realistische Betrachtung <strong>von</strong> Mauerwerksbauten sinnvoll.<br />

So kann beispielsweise ein Zugausschluss im Mauerwerk oder Rissbildung berücksichtigt<br />

werden [4, S. 72].<br />

Beim PushOver-Verfahren wird ein Kontrollknoten in konstanten Inkrementen verschoben<br />

und die dazu notwendige totale Horizontallast ermittelt. Die Verteilung der Last basiert dabei<br />

auf der Massenverteilung oder auf der linearisierten ersten Eigenform, wie dies beim<br />

Ersatzkraftverfahren der Fall ist. Die Verschiebung des Kontrollknotens und damit die Berechnung<br />

der totalen Ersatzlast wird weitergeführt bis zum Kollaps des Gebäudes. Das daraus<br />

resultierende PushOver-Diagramm stellt den Zusammenhang zwischen der totalen Horizontallast<br />

(Kraft) und der Verschiebung (des Kontrollknotens) dar. Um die <strong>Erdbebensicherheit</strong><br />

beurteilen zu können wird die, während eines Bebens, maximal auftretende Verschiebung<br />

mit der Verschiebung beim Einsturz verglichen [2, S. 11].<br />

3.2.2 Kapazitätsspektrenverfahren<br />

Das Kapazitätsspektrenverfahren ist eine Weiterentwicklung des PushOver-Verfahrens. Dabei<br />

kann die maximal auftretende Verschiebung des Gebäudes unter Erdbebeneinwirkung<br />

aufgrund des Kapazitätsspektrums noch genauer bestimmt werden als dies beim PushOver-<br />

Verfahren der Fall ist [2, S. 11]. Das duktile Tragverhalten, auf welches das Verfahren zielt,<br />

bedingt eine spezielle konstruktive Ausbildung. Diese garantiert die Duktilität der tragenden<br />

Bauteile eines Tragwerks [12, S. 35].<br />

3.2.3 Direct Displacement Verfahren<br />

Das Direct Displacement Verfahren ist zwar ein verformungsbasiertes Berechnungsverfahren,<br />

beruht aber auf der Annahme eines linearen Ersatzsystems. Weil dadurch keine nichtlineare<br />

Berechnung durchgeführt werden muss, kann die Rechengeschwindigkeit erheblich<br />

gesteigert werden [2, S. 11].

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