Planungshilfe Energiesparendes Bauen (10.0 MB)
Planungshilfe Energiesparendes Bauen (10.0 MB)
Planungshilfe Energiesparendes Bauen (10.0 MB)
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Ge neh mi gungs verfahren, verbunden mit Einsprüchen<br />
und zusätzlichen Auflagen, vor allem aus<br />
Gründen des Landschafts- und Naturschutzes<br />
sowie wegen wach sen der Widerstände in der Bevölke<br />
rung eher un wahr schein lich.<br />
2.5 Windkraft<br />
Mitte 1995 waren in Deutschland 840 Megawatt<br />
installiert. Ende 2001 betrug die installierte Leistung<br />
bereits 8.000 Megawatt. Die Kosten der<br />
Windkraftanlagen sind in den vergangenen Jahren<br />
im Verhältnis der Leistungsgröße gesunken und<br />
betragen bei Großanlagen ca. 767 Euro pro kW.<br />
Nach dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG)<br />
wird die kWh mit durchschnittlich 8,85 Cent<br />
(Stand 2002) vergütet.<br />
Auch im Binnenland sind oftmals bessere Standortbedingungen<br />
anzutreffen, als ursprünglich<br />
erwartet. So hat beispielsweise Nordrhein-Westfalen<br />
1995 nach den beiden Küstenländern Schleswig-Holstein<br />
und Niedersachsen Platz 3 in bezug<br />
auf die installierte Windenergieanlagenleistung<br />
erreicht. Potenzialabschätzungen weisen auch für<br />
andere Binnenstandorte wie z. B. der Schwäbischen<br />
Alb oder anderen Mittelgebirgen gute Möglichkeiten<br />
einer kostengünstigen Windstromversorgung<br />
aus (siehe Abb. 82).<br />
2.6 Biomasse<br />
Die nachwachsende Biomasse ist – rein rechnerisch<br />
gesehen – in der Lage, den derzeitigen Primärenergiebedarf<br />
der Welt etwa mehrfach zu<br />
decken. Allein die beiden sich flächenmäßig nicht<br />
ausschließenden Methoden der Forstwirtschaft und<br />
der Strohverwertung in der Landwirtschaft weisen<br />
ein Gesamtpotenzial aus, dass mehr als das 4-fache<br />
des derzeitigen Primärenergieverbrauchs darstellt.<br />
Abb. 82 Gebiete mit technisch nutzbaren Windgeschwindigkeiten<br />
in Deutschland<br />
Biogas entsteht durch anaerobe Gärung organischer<br />
Abfallstoffe unter Luftabschluss und wird aus Kläranlagen,<br />
landwirtschaftlichen Betrieben und Mülldeponien<br />
und in der Ernährungsindustrie gewonnen.<br />
Biogas enthält hauptsächlich Methan als brennb<br />
aren Bestandteil (siehe Abb. 83, nächste Seite).<br />
Das für die Biogasproduktion verwendete organische<br />
Material benötigte für seine Entstehung Kohlendioxid,<br />
das durch Fotosynthese aus der Luft<br />
gewonnen und in den Pflanzen gebunden wurde.<br />
Das bei der anaeroben Gärung entstehende Biogas<br />
hat als Verbrennungsprodukt wiederum Kohlendioxid,<br />
so dass es sich hier bezüglich des Treibhauseffektes<br />
um einen umweltneutralen kurzfristigen<br />
Kreislauf handelt.<br />
Biogas kann direkt als Brenngas oder als Treibstoff<br />
für Verbrennungsmotoren, z. B. von Blockheizkraftwerken,<br />
eingesetzt werden, enthält aber häufig<br />
große Anteile S und N 2<br />
. Die Erzeugung von<br />
Wärme und elektrischem Strom ist damit möglich.<br />
Zur Nutzung sind Wärme- und Stromabnehmer in<br />
der Nähe oder spezielle Faulgasleitungen zu den<br />
Gasverbrauchern erforderlich.<br />
Aus diesen Gründen ist bisher der Anteil an der<br />
Energieerzeugung gering. In vielen Fällen wird nur<br />
der Eigenbedarf gedeckt, der allerdings recht hoch<br />
sein kann. Für Kläranlagen, die sowohl hohen<br />
Strom- als auch Wärmebedarf haben, bietet sich<br />
die Installation eines Blockheizkraftwerks mit<br />
diesem Gas an.<br />
Mülldeponie:<br />
Die Methangasproduktion beginnt etwa 2 Jahre<br />
nach Abschluss eines Deponieabschnitts intensiv,<br />
hält etwa 20 Jahre an und ergibt in dieser Zeit ca.<br />
120 m³ Gas/t Müll.<br />
136 D Anlagentechnische Maßnahmen