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Planungshilfe Energiesparendes Bauen (10.0 MB)

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Bei nicht veränderlichen Kostengrößen ergeben<br />

sich Geraden. Es müssen zwei Rechengänge je<br />

Energieträger mit unterschiedlichen Heizölpreisannahmen<br />

durchgeführt werden.<br />

Die letztendliche Entscheidung ist jedoch nicht nur<br />

vom kritischen Heizölpreis (Schnittpunkt der<br />

Geraden) sondern z. B. auch von Umweltschutzkriterien<br />

abhängig.<br />

Beispiele für Berechnungen im Bereich<br />

Hochbau und Technische Gebäudeausrüstung<br />

An praxisgerechten Beispielen des Hochbaus und<br />

der Technischen Gebäudeausrüstung wird die<br />

Wirtschaftlichkeitsberechnung für verschiedene<br />

bauliche und technische Maßnahmen dargestellt.<br />

Die Beispiele aus dem Bereich Hochbau zeigen,<br />

dass neben den erforderlichen „Sowieso“-Kosten<br />

zur Instandhaltung, Instandsetzung bzw. Bauschadensbehebung<br />

auch Mehrkosten für Energieeinsparmaßnahmen<br />

noch wirtschaftlich sind, wenn sie<br />

über die allgemeinen Vorschriften (EnEV 2002)<br />

hinausgehen. Die Beispiele erläutern lediglich das<br />

Berechnungsverfahren und sind nicht auf andere<br />

Objekte übertragbar. Jeder Fall ist individuell zu<br />

berechnen.<br />

Für die Nutzungsdauer sowie für die Kosten der<br />

Instandhaltung und Wartung der einzelnen Maßnahmen<br />

wurden Ansätze aus dem „Leitfaden<br />

Nachhaltiges <strong>Bauen</strong>“ 4 , sowie aus der VDI-Richtlinie<br />

2067 5 entnommen.<br />

Auf Grund eigener länderspezifischer Erfahrungen<br />

können hiervon abweichende, bzw. dort nicht aufgeführte<br />

Ansätze eingesetzt werden. Die Ansätze<br />

für die Nominalzinsen als Kreditzinsen sind bei<br />

den Kreditreferaten der Finanzministerien oder<br />

Finanzbehörden zu erfragen.<br />

Energieeinsparmaßnahmen an bestehenden<br />

Gebäuden<br />

Die Wirtschaftlichkeit von Energieeinsparmaßnahmen<br />

an bestehenden Gebäuden lässt sich allgemein<br />

durch das Verhältnis von Ertrag zu Aufwand darstellen.<br />

Der Ertrag ist die Energiekosteneinsparung (∆K E<br />

)<br />

und der Aufwand ist die zu tätigende Investition.<br />

Jährliche Gesamtkosten [€/a]<br />

1500000<br />

1000000<br />

500000<br />

0<br />

Die Investition wird in den folgenden Beispielen<br />

mit der Annuitätenmethode als jährlicher Kapitaldienst<br />

(Kd) mit der Einheit [€/a] berechnet. Er<br />

besteht aus den Kostenanteilen für Zinsen und Tilgung,<br />

für eine Investition, die getätigt wird<br />

(Berechnung siehe unten). Die Wirtschaftlichkeit<br />

wird definiert als:<br />

Wirtschaftlichkeit =<br />

Ertrag<br />

Aufwand<br />

≥ 1<br />

Beispiel 1: Wirtschaftlichkeitsberechnung<br />

für eine Außenwand mit<br />

Wärmedämmverbundsystem<br />

(WDVS)<br />

Der Außenputz eines Schulgebäudes muss erneuert<br />

werden. Die Vorbereitung des Untergrundes gilt<br />

als Bauunterhaltungsmaßnahme und wird nicht<br />

berücksichtigt. Es wird untersucht, ob ein WDV-<br />

System mit 8 cm Wärmedämmung wirtschaftlich<br />

ist. Die Erneuerung des Außenputzes entfällt dabei<br />

und ist infolgedessen von den Kosten abzuziehen.<br />

Verbesserung:<br />

U alt<br />

= 1,75 W/m 2 K<br />

- U neu<br />

= 0,31 W/m 2 K<br />

∆U = 1,44 W/m 2 K<br />

Heizöl<br />

Fernwärme<br />

0,1 0,2 0,3 0,4 0,5 0,6 0,7 0,8 0,9 1<br />

Heizölpreis [€/l]<br />

Abb. 95 Sensitivitätsanalyse der Versorgung mit den Energieträgern<br />

Heizöl oder Fernwärme am Beispiel der Heizölpreisentwicklung<br />

4<br />

Hrsg. Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen, Jan. 2001<br />

5<br />

Verein Deutscher Ingenieure, Teil 1, Fassung von Dezember 1983<br />

E Bauphysikalische Begriffe und Zusammenhänge<br />

225

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