Planungshilfe Energiesparendes Bauen (10.0 MB)
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1. Innenputz vorh.<br />
2. Ziegelmauerwerk vorh.<br />
3. Außenputz vorh.<br />
4. Wärmedämmputz<br />
5. Oberputz<br />
Abb. 26 Wärmedämmputz<br />
kung somit wesentlich schlechter als übliche Wärmedämmmaterialien.<br />
Hierdurch können in aller<br />
Regel die Anforderungen der Energieeinsparverordnung<br />
mit einem äußeren Wärmedämmputz<br />
alleine nicht erfüllt werden. Dies bedeutet, dass entweder<br />
zusätzliche Innendämmungen (z. B. Wärmedämmputz<br />
oder Verbundelemente) erforderlich<br />
sind, um die EnEV einzuhalten oder durch aufwendigere<br />
Dämmmaßnahmen an anderen Bauteilen<br />
und der Nachweisführung im Bilanzverfahren (+<br />
40 % gegenüber Neubauten) die geringere Wärmedämmung<br />
der Außenwände kompensiert wird.<br />
Häufig angewandt werden Wärmedämmputze bei<br />
Baudenkmälern; hier wird die geringere Wärmedämmung<br />
durch eine Ausnahme nach § 16 EnEV<br />
ermöglicht.<br />
Die bauphysikalischen Eigenschaften der Wärmedämmputze<br />
entsprechen bei verbessertem Wärmedurchlasswiderstand<br />
denen herkömmlicher Werkputze<br />
und sind als problemlos zu bezeichnen. Die<br />
Verarbeitung erfolgt nach den allgemein bekannten<br />
Regeln für Putzarbeiten und gestattet neben dem<br />
Ausgleichen unebener Untergründe die Ausbildung<br />
von Profilierungen im Oberputz. Der Einsatz von<br />
Wärmedämmputzen erfolgt daher bevorzugt im<br />
Bereich alter Putzfassaden.<br />
Um eine Durchfeuchtung der feuchtigkeitsempfindlichen<br />
Wärmedämmschicht durch Schlagregen<br />
zu vermeiden, ist der Oberputz besonders sorgfältig<br />
wasserabweisend auszuführen.<br />
Vorteile<br />
• bauphysikalisch günstige Außenanlage der<br />
Wärmedämmschicht,<br />
• dampfdiffusionstechnisch problemlose Schichtenfolge,<br />
• fugenlose Verarbeitung ohne Wärmebrücken<br />
mit Ausgleich unebener Stellen,<br />
• gute Oberflächenfestigkeit,<br />
• keine Verschlechterung des Luftschalldämmmaßes,<br />
• günstiges brandtechnisches Verhalten,<br />
• Möglichkeit der Rekonstruktion vorhandener<br />
Putzprofilierungen.<br />
Nachteile<br />
• geringerer Wärmedurchlasswiderstand gegenüber<br />
reinen Dämmstoffen, wie Polystyrol- oder<br />
Mineralfaserplatten,<br />
• begrenzte Putzdicke (max. 100 mm),<br />
• besondere Sorgfalt bei der Ausführung von<br />
Maßnahmen gegen Durchfeuchtung durch<br />
Schlagregen erforderlich.<br />
3.1.4 Vormauerung/Verblendung<br />
Bei einschaligen Wänden kann durch Hinzufügen<br />
einer zweiten massiven Schale in Form von Mauerscheiben<br />
oder Betonfertigteilen eine äußere Wärmedämmung<br />
in einer Art nachträglicher Kerndämmung<br />
geschaffen werden (siehe Abb. 27).<br />
Ausführungsformen:<br />
• vorhängen von massiven, vorgefertigten Fassadenelementen<br />
vor die auf die Außenwand aufgebrachte<br />
Wärmedämmschicht,<br />
• vorhängen von bereits gedämmten und belüfteten<br />
Sandwich-Schalen (Leichtbauweise),<br />
• vormauern einer Mauerschale (oder mit Hinterlüftung)<br />
vor die nachträglich aufgebrachte<br />
Dämmschicht (Auflagerung und Abfangungen<br />
erforderlich).<br />
Ähnlich wie bei Vorhangfassaden und Verkleidungen<br />
sind in bestimmten Bereichen (Sockel,<br />
Fensterlaibungen, auskragende Balkone und<br />
Dachgesimse usw.) zur Vermeidung von Wärmebrücken<br />
zusätzliche Maßnahmen unter Verwendung<br />
anderer Wärmedämmkonstruktionen erforderlich.<br />
Es ist darauf zu achten, dass die verwandte Konstruktionslösung<br />
über bauaufsichtliche Zulassungen<br />
verfügt (z. Zt. max. 15 cm Abstand der Vormauerschale<br />
zur vorh. Außenwand).<br />
64 C Maßnahmen im Gebäudebestand