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Planungshilfe Energiesparendes Bauen (10.0 MB)

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3. Planungs- und Konstruktionshinweise, Berechnungsbeispiele<br />

Vorbemerkungen<br />

Nachfolgend sind für alle wärmeabgebenden Bauteile<br />

eines Gebäudes Planungs- und Konstruktionshinweise<br />

aufgeführt. Hierbei ist zu beachten:<br />

• die Planungs- und Konstruktionshinweise je<br />

Bauteil erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit;<br />

dies kann auf Grund der großen Zahl<br />

unterschiedlicher Altbaubestände nicht<br />

erreicht werden,<br />

• bei den zeichnerischen Darstellungen handelt<br />

es sich um Schemazeichnungen, nicht um<br />

„Details“ für die Baustelle,<br />

• die Gliederung der Bauteile entspricht weitestgehend<br />

Anhang 3 der Energieeinsparverordnung.<br />

Im Anschluss an die Planungs- und Konstruktionshinweise<br />

je Bauteil sind Bemessungsbeispiele beigefügt,<br />

wobei die dargestellten Konstruktionsbeispiele<br />

die Anforderungen der Energieeinsparverordnung,<br />

Anhang 3, Tabelle 1, erfüllen.<br />

Die Konstruktionslösungen und die Bemessungsbeispiele<br />

beschränken sich auf vorhandene Konstruktionen,<br />

wie sie beginnend bei der Gründerzeit<br />

bis ca. 1980 üblicherweise errichtet wurden. Bei<br />

öffentlichen Gebäuden selten anzutreffende Konstruktionen<br />

wie z. B. Fachwerkaußenwände bleiben<br />

unberücksichtigt; bei derartigen Projekten<br />

sollte ein Bauphysiker hinzugezogen werden.<br />

Ebenfalls werden seltene Konstruktionslösungen<br />

wie z. B. transparente Wärmedämmsysteme oder<br />

sich noch im Experimentierstadium befindende<br />

Materialien wie z. B. Vakuum-Dämmplatten nicht<br />

behandelt.<br />

3.1 Außenwände<br />

Um den Transmissionswärmeverlust der Außenwände<br />

zu verringern, gibt es eine Reihe verschiedener<br />

baulicher Möglichkeiten. Welche Maßnahme<br />

im Einzelfall zu bevorzugen ist, richtet sich nach<br />

der vorhandenen Wandkonstruktion, der Nutzung,<br />

nach bauaufsichtlichen Auflagen, gestalterischen<br />

bzw. denkmalpflegerischen Anforderungen sowie<br />

nach der Wirtschaftlichkeit.<br />

Die in der Praxis am häufigsten angewandten Maßnahmen<br />

sind:<br />

• Wärmedämmung auf der Außenseite als Wärmedämmverbundsystem<br />

(WDVS),<br />

• Wärmedämmung auf der Außenseite mit einer<br />

hinterlüfteten Vorhangfassade/Verkleidung,<br />

• Wärmedämmung auf der Außenseite mit<br />

einem Wärmedämmputz,<br />

• Wärmedämmung auf der Außenseite mit einer<br />

Vormauerung/Verblendschale,<br />

• Wärmedämmung als Kerndämmung durch<br />

Ausfüllen einer vorhandenen Luftschicht bei<br />

zweischaligem Mauerwerk,<br />

• Wärmedämmung auf der Innenseite mit einer<br />

Bekleidung.<br />

Durch zusätzliche Wärmedämmschichten werden<br />

die Temperaturverhältnisse in einer Wandkonstruktion<br />

und damit auch die Bedingungen hinsichtlich<br />

der Dampfdiffusion verändert.<br />

Bei einer homogenen, einschichtigen Wand nimmt<br />

der mögliche Bereich der Temperaturschwankungen<br />

von außen nach innen kontinuierlich ab.<br />

Bei einer Wandkonstruktion mit außenliegender<br />

Wärmedämmschicht sind die Temperaturschwankungen<br />

der tragenden Innenschicht gering, dafür<br />

treten umso größere Temperaturschwankungen in<br />

der vor der Dämmschicht liegenden Außenhaut auf.<br />

Bei einer Wandkonstruktion mit innenliegender<br />

Wärmeschicht treten hingegen große Temperaturschwankungen<br />

in der tragenden Schicht auf, außerdem<br />

können Tauwasserprobleme entstehen. Ein<br />

Vorteil der Innendämmung besteht darin, dass bei<br />

intermittierendem Heizbetrieb die Räume schnell<br />

erwärmt werden.<br />

Wegen der geringen thermischen Beanspruchung<br />

der Tragkonstruktion ist also die Außendämmung<br />

zu bevorzugen, die auch hinsichtlich der Dampfdiffusion<br />

die unproblematischste Lösung darstellt und<br />

zudem auf Grund höherer innerer Oberflächentemperaturen<br />

die Behaglichkeit in den Räumen verbessert.<br />

Das Aufbringen einer Wärmedämmung auf die<br />

Außenseite kann zudem ohne wesentliche Belästigung<br />

der Nutzer vom Gerüst aus durchgeführt<br />

werden. Wärmebrücken können bei entsprechenden<br />

Detaillösungen weitgehend vermieden werden.<br />

Dies erfordert ggf. zusätzliche Maßnahmen, z. B.<br />

das Abschlagen von Putz in Fensterlaibungen, das<br />

Verlängern von Traufen und Ortgängen, die Erneuerung<br />

von Balkonbelägen usw.<br />

C Maßnahmen im Gebäudebestand<br />

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