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Planungshilfe Energiesparendes Bauen (10.0 MB)

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ungsflächen von Faserdämmstoff- oder Luftschichten<br />

einerseits und Dampfsperr- oder<br />

Betonschichten andererseits).<br />

Die Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl mit<br />

der Schichtdicke des entsprechenden Bauteils multipliziert<br />

ergibt die wasserdampfdiffusionsäquivalente<br />

Luftschichtdicke s d<br />

.<br />

Bauteile mit einer diffusionsäquivalenten Bauschichtdicke<br />

von s d<br />

> 100 m werden als Dampfsperren<br />

bezeichnet. Baupraktisch sind jedoch<br />

erhebliche Sicherheitszuschläge anzunehmen, um<br />

eine in der Konstruktion wirksame Dampfsperre<br />

zu erhalten. Dampfsperren sind aber nur bei erhöhtem<br />

Feuchteanfall notwendig.<br />

Als „Dampfbremsschicht“ gilt im Allgemeinen<br />

schon eine Schicht mit einem s d<br />

> 2 m.<br />

Für die allgemeine Beurteilung sind folgende Kriterien<br />

zu beachten:<br />

• bei mehrschichtigen Wänden sollen von innen<br />

nach außen der Wärmedurchlasswiderstand R<br />

zunehmen und Diffusionswiderstand µ·s<br />

abnehmen,<br />

• homogene Wände sind diffusionstechnisch<br />

problemlos,<br />

• äußere Schutzanstriche oder Imprägnierungen<br />

gegen Niederschlagsdurchfeuchtung dürfen die<br />

Wasserdampfdiffusion durch die Außenwandkonstruktion<br />

nicht unterbinden,<br />

• bei diffusionsoffenen Leichtbauwänden ist auf<br />

jeden Fall eine Dampfbremse an der Innenseite<br />

erforderlich.<br />

Anforderungen zur Vermeidung kritischer Oberflächenfeuchte<br />

sind in DIN 4108-2:2001-03 (6.2)<br />

aufgeführt. Planungs- und Ausführungsbeispiele<br />

werden in DIN 4108:1998–08, Bbl. 2 angegeben.<br />

Für Außenwände und Dächer, die dem Mindestwärmeschutz<br />

nach DIN 4108-2:2001–03 und einer<br />

luftdichten Ausführung nach DIN 4108-7:2001–08<br />

entsprechen, wird kein rechnerischer Nachweis der<br />

Tauwassermenge gefordert.<br />

Normen<br />

• DIN 4108–2:2001–03<br />

Wärmeschutz und Energie-Einsparung in<br />

Gebäuden – Teil 2: Mindestanforderungen an<br />

den Wärmeschutz<br />

• DIN 4108 Beiblatt 2:1998–08<br />

Wärmeschutz und Energie-Einsparung in<br />

Gebäuden – Wärmebrücken – Planungs- und<br />

Ausführungsbeispiele<br />

• DIN 4108–7:2001–08<br />

Wärmeschutz und Energie-Einsparung in<br />

Gebäuden – Teil 7: Luftdichtheit von Gebäuden,<br />

Anforderungen, Planungs- und Ausführungsempfehlungen<br />

sowie -beispiele<br />

1.3 Luftdichtigkeit<br />

Die Gebäudeexponiertheit und die Dichtheit der<br />

Konstruktion gewinnen für den Energiebedarf<br />

eines Gebäudes immer mehr an Bedeutung.<br />

Die mehr oder weniger bewegte Außenluft erzeugt<br />

gegenüber den annähernd konstanten Verhältnissen<br />

im Gebäudeinneren Luftdruckdifferenzen.<br />

Dem Druckgefälle folgend strömt Luft durch Öffnungen<br />

und Fugen der Gebäudehülle wie Fenster,<br />

Türen und Lüftungsanlagen bzw. undichte Fugen<br />

der Außenhaut. Während der Heizperiode ergibt<br />

sich dadurch nicht nur ein erheblicher Wärmeverlust.<br />

Die feuchtwarme Raumluft gibt auf dem Weg<br />

von innen nach außen bei Abkühlung überschüssige<br />

Anteile an Luftfeuchtigkeit in Form von Tauwasser<br />

in die Bauteile ab.<br />

Bei undichten Fugen in der Konstruktion führt<br />

dieses zu teilweise bestandsgefährdenden Bauschäden,<br />

insbesondere bei leichten Bauteilen wie z. B.<br />

gedämmten Steildächern.<br />

Obwohl u. a. in DIN 4108–2:2001–03 schon seit<br />

langem verankert ist, dass „Fugen in der wärmeübertragenden<br />

Umfassungsfläche entsprechend dem<br />

Stand der Technik dauerhaft und lufttundurchlässig<br />

abgedichtet sein müssen, ist dieser Forderung<br />

in der baupraktischen Umsetzung bisher viel zu<br />

wenig Bedeutung geschenkt worden. Verschärfte<br />

Anforderungen an die Luftdichtigkeit von Konstruktionen<br />

werden in der Energieeinsparverordnung<br />

neu gestellt.<br />

Nach § 5 EnEV ist bei der Erstellung von Fugenabdichtungen<br />

der Stand der Technik einzuhalten. In<br />

Anhang 4 Nr. 1 / 2 werden Richtwerte vorgegeben.<br />

Durch ein Luftdichtigkeitskonzept muss ein<br />

Gebäude gegen unkontrollierte Lüftungswärmeverluste<br />

schon in der Planungsphase geschützt<br />

werden.<br />

E Bauphysikalische Begriffe und Zusammenhänge<br />

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