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Planungshilfe Energiesparendes Bauen (10.0 MB)

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vollständig vermieden werden, sondern darüber<br />

hinaus Energiegewinne von 100 kWh/m²a und mehr<br />

erreicht werden (entspricht 10 l Heizöl pro Jahr und<br />

m² TWD-Fläche). Die Anwendung von TWD-Systemen<br />

beschränkt sich nicht nur auf Neubauten, sondern<br />

ist auch in der Gebäudesanierung denkbar.<br />

Für einen optimalen Wirkungsgrad der TWD ist ein<br />

großer Gesamtenergiedurchlassgrad „g“ und ein kleiner<br />

Wärmedurchgangskoef fi zient „U-Wert“ wichtig.<br />

Einflussfaktoren<br />

Die Verteilung der Wärmeströme hängt ab von:<br />

• der vorhandenen Temperaturdifferenz zwischen<br />

Absorberfläche und den Lufttemperaturen<br />

innen und außen,<br />

• der Dicke und Leitfähigkeit der Dämmschicht,<br />

• der Dicke der Tragwand (Wärmespeicherkapazität).<br />

Berechnung des Energiegewinns<br />

Die erzielbaren solaren Gewinne können mit Hilfe<br />

der Richtlinie des Fachverbandes Transparente<br />

Wärmedämmung e. V. „Bestimmung des solaren<br />

Energiegewinns durch Massivwände mit transparenter<br />

Wärmedämmung“ ermittelt werden. Die<br />

Einbeziehung der Werte in die EN 832: 1998–12 ist<br />

nicht klar definiert, so dass eine Abstimmung mit<br />

der EnEV im Einzelfall notwendig sein wird.<br />

Weitere Informationen unter www.fvtwd.de.<br />

Anwendungsbeispiele<br />

TWD-Elemente können in unterschiedlichster<br />

Kombination mit Bauteilen Verwendung finden,<br />

wobei die für sinnvolle Phasenverschiebung ausschlaggebende<br />

Nutzungsart und die Art der Konstruktion<br />

entscheiden:<br />

• TWD-Elemente mit geringem Abstand vor mitteldicken<br />

Massivwänden der Fassade ergeben<br />

Phasenverschiebungen von 5 bis 6 Stunden,<br />

d. h. Nachmittagswärme für die Abendnutzung,<br />

• TWD-Elemente mit 10 bis 30 cm Abstand vor<br />

Massivwänden und luftschachtbildenden<br />

Trombé-Wänden mit Phasenverschiebungen<br />

von 12 und mehr Stunden, aber mit sofortiger<br />

und langer Warmluftführung und -verteilung,<br />

• TWD-Elemente als Fassadenteil (Raumabschluss)<br />

ohne Wandkonstruktion dahinter. Die<br />

Wärme wird frei in den Raum abgestrahlt und<br />

an massiven Innenwänden (Flurwänden) u. a.<br />

absorbiert und verteilt, geringer Wirkungsgrad.<br />

Die Lichtstreuwirkung des TWD-Materials<br />

trägt zu einer tiefen Raumausleuchtung<br />

ohne Blendung der Nutzer bei, aus energetischer<br />

Sicht besonders unwirtschaftlich,<br />

• Kombination von Trombé-Wänden hinter<br />

TWD-Elementen mit Hohlbauteilen wie<br />

Decken u. ä. zur Ausbildung von kompletten<br />

Hybridsystemen, wobei auch innerhalb der<br />

erwärmten Schachtwände Warmwasser führende<br />

Heizverteilungsleitungen oder -schläuche<br />

angeordnet werden können,<br />

• TWD-Putze auf massiver Wand in Anlehnung<br />

an das Wärmedämm-Verbund-System<br />

(WDVS), fugenlose Integration in das geplante<br />

WDVS, partielle Fassadenbelegung möglich,<br />

keine me cha nische Beschattungsvorrichtung<br />

notwendig, geringerer solarer Wärmegewinn.<br />

Mit ~ 150,- €/m 2 können diese Putze kostengünstig<br />

hergestellt werden.<br />

Erfahrungen mit TWD sind bisher bei Pilot-<br />

An wendungen gemacht worden (Beispiele siehe<br />

<strong>Planungshilfe</strong> „Umweltschutz im Bauwesen“). Es<br />

ist darauf hinzuweisen, dass bei Büroräumen in<br />

der Regel das Wärmeangebot in den Abendstunden<br />

nicht genutzt werden kann.<br />

Weitere Kriterien zur Berücksichtigung von<br />

TWD bei der Planung und beim Bau eines<br />

Gebäudes<br />

Sonnenschutz<br />

Um einer Überhitzung eines Gebäudes in den wärmeren<br />

Jahreszeiten vorzubeugen, sollten entsprechende<br />

Sonnenschutzvorkehrungen getroffen<br />

werden. Hierzu siehe auch Kapitel 2.8: „Sonnenschutz“.<br />

Abb. 8<br />

Eine Fassade mit transparenter Wärmedämmung als Strahlungsheizkörper<br />

B Planung von Neubauten<br />

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