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BOGART 19 (BeOurGuestARTist)

Das Gießener Mitmachmagazin für Creative - Aktuelles und Zeitloses aus Kunst, Kultur und Comic

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POPCORNER<br />

Museum für Kindheits- und Jugendwerke<br />

bedeutender Künstler in Halle/Westfalen:<br />

Andy Warhol (2 Jahre) mit<br />

Schmetterling auf dem Kopf<br />

"Warhols Ölgemälde – sprechen wir nicht darüber.<br />

Aber seine Grafik ist einfach umwerfend.<br />

Da ist er der König", gerät Museumsleiterin Ursula<br />

Blaschke ins Schwärmen. Die jetzt erneut<br />

verlängerte Ausstellung zeigt den amerikanischen<br />

Meister der Serie in seinen berühmtesten<br />

Werken – und sie zeigt Warhols (<strong>19</strong>28-<strong>19</strong>87)<br />

kindliche Seite, wo seine Wurzeln liegen und<br />

wo es "psychologische Spiegelungen" gibt.<br />

Einen Anstoß für seine Weltsicht sieht Ursula<br />

Blaschke in der Frömmigkeit von Warhols Mutter.<br />

Diese habe die bitterarme Familie, die aus<br />

einem Dorf in den Karpaten ausgewandert ist,<br />

in Amerika ernährt, indem sie Papierblumen gefaltet habe. Diese verkaufte sie als Gestecke – jeweils<br />

in einer Weißblech-Dose ohne Banderole: "Weil das den Blumen eine ganz andere Wertigkeit<br />

gab, mussten die armen Kinder jeden Tag Tomatensuppe essen."<br />

"Wild Raspberries" (Wilde Preiselbeeren) heißt das <strong>19</strong>59 entstandene Kochbuch, das Warhol<br />

gemeinsam mit der Designerin Suzie Frankfurt gemacht hat, aus dem witzige Einzelblätter gezeigt<br />

werden. Womöglich aus seiner Kinderhand stammt eine Zeichnung, das den kleinen Andy<br />

mit zwei Jahren zeigt. Er trägt einen Schmetterling, das Symbol der Seele, auf dem Kopf. Um im<br />

mütterlich verfassten Text fragt er, ob der Betrachter mitfl iegen möchte. Dieses frühe Erlebnis –<br />

ob wirklich erlebt, oder nur erdacht – zeigt seine große Phantasie. Er glaubt, durch die Hilfe der<br />

Schmetterlinge auch fliegen zu können. Hier zeigt sich schon so früh seine Urbegabung, die ihn<br />

später zu einem großen Künstler macht. – Der Schmetterling begleitet ihn, ob im Siebdruckverfahren<br />

oder auf Geschenkpapier, ein Leben lang!<br />

Schon ganz früh entdeckte Warhol Technik des "Drop and Dripping", eine Methode, die seine<br />

späteren Siebdrucke vorwegnahm: Er kopierte mit Tinte und Tusche gezeichnete Motive von Engeln,<br />

Putten, Schmetterlingen oder Katzen mit einem Blatt Löschpapier kopiert und übertrug sie<br />

auf ein neues Blatt. – (Kirchplatz 3, 33790 Halle / Infos: www.museum-halle.de)<br />

Mit freundlicher Genehmigung des WESTFALEN-BLATTes, Klaudia Genuit-Thiessen<br />

Ursula Blaschke mit dem Plakat zur Ausstellung.<br />

Es zeigt eine <strong>19</strong>57 entstandene Lithographie<br />

"Frau auf einem Hahn reitend" aus<br />

dem Volksmärchen "Hans mein Igel" der<br />

Grimm-Sammlung. Foto: Klaudia Genuit-Thiessen<br />

Als Augenschmaus<br />

präsentiert<br />

und als Gaumenschmaus<br />

zur<br />

Vernissage analog<br />

serviert: Die<br />

Safran-Marzipan-<br />

Aprikosen-Torte<br />

aus der Warhol-<br />

Konditorei.<br />

Wie nahe sich John Lennon, Andy Warhol<br />

und Yoko Ono waren, zeigt das Foto<br />

"The transfer of power".<br />

Das Cover von John Lennons "Walls and Bridges"<br />

(<strong>19</strong>74) zeigt, wie der Elfjährige seinen FC Liverpool beobachtete.<br />

Das Booklet enthält weitere Kindheitswerke.<br />

Parallelität der Ereignisse:<br />

Die in <strong>BOGART</strong> in dieser und in vorherigen Ausgaben<br />

immer gern aufgezeigten musischen Vielfachbegabungen<br />

bekannter und talentierter Künstler repräsentieren<br />

hier auch zwei internationale Pop-Artisten<br />

in den gleichzeitig laufenden Ausstellungen.<br />

John Lennon (<strong>19</strong>40-<strong>19</strong>80) begann bereits als kleiner<br />

Junge zu zeichnen, lange bevor er eine Gitarre hatte.<br />

Er besuchte drei Jahre das renommierte Liverpool<br />

Art Institute (<strong>19</strong>57-<strong>19</strong>60), bevor er ein „Beatle“ wurde.<br />

Lennons primäre Medien waren Strichzeichnungen,<br />

Cartoons, Kritzeleien, die er mit Kugelschreiber,<br />

Bleistift oder japanischer Sumi Tinte schuf.<br />

Das Hochzeitshaus (Osterstr. 2, 31785 Hameln) zeigt<br />

noch bis 30. März 2014<br />

THE ART OF JOHN LENNON<br />

mit der der Sammler Michael-Andreas Wahle, derzeit<br />

durch Europa tourt.<br />

(johnlennonausstellung.de)<br />

18 Bogart<br />

Das Mitmachmagazin

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