Thalia Magazin
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THALIA | Zeitzeugen<br />
Geschichte<br />
Der Erste Weltkrieg<br />
Eine der größten europäischen Katastrophen im Spiegel<br />
der Geschichtsschreibung und Literatur<br />
Am 28. Juni 1914 ist es glühend heiß in Sarajewo. Der österreichische<br />
Thronfolger Franz Ferdinand besucht die Stadt im Süden der<br />
Doppelmonarchie Österreich-Ungarn. Die die Ränder der Straße<br />
säumenden Menschen grüßen den Erzherzog, der im offenen Wagen<br />
steht. Plötzlich springt ein Mann aus der Menge und schießt.<br />
Franz Ferdinand stirbt an den Folgen seiner Verletzungen. Wie<br />
ein Lauffeuer verbreitet sich die Nachricht vom Attentat in ganz<br />
Europa und wirft Fragen auf: Handelt es sich um ein Ereignis, das<br />
vor allem den Balkan betreffen wird? Beginnen nun die Erbfolgekämpfe<br />
in der Donaumonarchie? War der Täter ein Einzelner oder<br />
ist er Teil einer weitreichenderen Strategie?<br />
Dass die Welt bald Zeugin des bis dazumal grausamsten europäischen<br />
Kriegs werden würde, ahnen in diesen Tagen nur wenige.<br />
Heute, 100 Jahre nach dem Beginn des Ersten Weltkriegs, der die<br />
Menschheit in vier Jahre der Gewalt stürzen sollte und ein ganzes<br />
Jahrhundert prägen würde, sehen die Historiker und Literaten klarer.<br />
Das <strong>Thalia</strong> <strong>Magazin</strong> nimmt das Gedenkjahr zum Anlass, die interessantesten<br />
Lektüren rund um den „Großen Krieg“ vorzustellen.<br />
Literatur<br />
Ein wahres Kunstwerk<br />
Sehr schöne, textkritische Sonderausgabe mit klugem Nachwort<br />
Erich Maria Remarque<br />
Es ist keine Übertreibung, wenn<br />
man auch heute noch – 85 Jahre<br />
nach seinem Erscheinen – den<br />
Standpunkt vertritt, Erich Maria Remarques<br />
Im Westen nichts Neues müsse gewissermaßen<br />
von jedem jungen Menschen<br />
gelesen werden. Dieses Stück Literatur ist<br />
der bedeutendste Roman über den Ersten<br />
Weltkrieg und zugleich auch der anschaulichste.<br />
Nie wieder gab es ein Werk, das ein<br />
vergleichbar zeitlos gültiges Bild der Schrecken<br />
des modernen Kriegs zeichnete.<br />
Anrührend und empörend<br />
Diese bibliophile, völlig neu gestaltete Sonderausgabe<br />
des Werks, die nun erstmals in<br />
einer textkritisch durchgesehenen Fassung<br />
und begleitet von einem Nachwort Thomas<br />
F. Schneiders, des Leiters des Remarque-<br />
Friedenszentrums der Universität Osnabrück,<br />
erscheint, kann aber auch ein schöner Anlass<br />
für jeden Literaturfreund sein, dieses fesselnde<br />
Buch noch einmal zu erkunden. Die<br />
Geschichte des 19-jährigen Paul Bäumer,<br />
der als ahnungsloser Kriegsfreiwilliger von<br />
der Schulbank an die Front kommt und anstatt<br />
der erhofften Kriegsbegeisterung und<br />
eines kurzen Abenteuers die ganze Brutalität<br />
des Gemetzels und das sinnlose Sterben<br />
seiner Kameraden erlebt, ist anrührend und<br />
empörend zugleich.<br />
Klassiker der Weltliteratur<br />
Remarque erlangte durch seine Abrechnung<br />
mit dem Krieg 1929 schlagartig Weltruhm.<br />
Fesselnd und aus nächster Nähe schildert<br />
der 1898 in Osnabrück geborene Sohn eines<br />
Buchbinders in seinem Roman, wie die einfachen<br />
Soldaten kämpften und um ihr Leben<br />
bangten. Wie sie unter Hunger litten und<br />
unter den Schrecken der modernen Kriegsführung,<br />
die mittels Giftgas, Granaten und neu<br />
erfundener Maschinengewehre für leichenbedeckte<br />
Schlachtfelder und Schützengräben<br />
sorgten. Dieses Buch ist ein Klassiker der<br />
Weltliteratur, oder, um es mit Stefan Zweig<br />
zu sagen: „Ein vollkommenes Kunstwerk und<br />
unzweifelhafte Wahrheit.“<br />
ste<br />
Erich Maria Remarque<br />
Im Westen nichts Neues<br />
368 Seiten, € 15,00<br />
ISBN 978-3-462-04581-9<br />
eBook, € 8,99<br />
ISBN 978-3-462-30553-1<br />
Kiepenheuer & Witsch<br />
Foto: © Erich Maria Remarque-Friedenszentrum Osnabrück