Thalia Magazin

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THALIA | Zeitzeugen
Literatur
Tanz auf
dem Vulkan
Fesselnd und informativ
Mit seinem neuen Roman versetzt
uns der promovierte Historiker
Heiger Ostertag in die Metropole
Berlin kurz vor dem Ersten Weltkrieg.
Die Stadt sprüht im Jahr 1913 vor Leben.
Zahllose Varietés, Pferderennen und Vernissagen
laden zu Lustbarkeiten ein. Doch über
der Stadt hängen bereits die Schatten der
nahenden Katastrophe. Als der Leiter der Geheimdienstabteilung
einem Mord zum Opfer
fällt, schleusen die Dienste den 23-jährigen
Oberleutnant Wedigo von Wedel inkognito
in die exzentrische Künstlerszene ein.
Agent im Berlin von 1913
Von Wedel stürzt sich in die glitzernde
Halbwelt des schillernden Berlins und macht
schon bald die Bekanntschaft einer verführerischen
Gräfin. Potsdamer Affäre ist ein
fesselnder, atmosphärischer und informativer
Roman – historisch fundiert und dabei
höchst unterhaltsam. Sein Autor Ostertag,
der vor seinen geisteswissenschaftlichen
Studien Luftwaffenoffizier war, versteht es
vortrefflich, die Aufgewühltheit jener Zeit
spürbar zu machen.
ste
„Der Erste Weltkrieg
war der erste totale Krieg.“
Der Historiker Oliver Janz wirft in seinem neuen Buch
„14 – Der große Krieg“ einen ungewohnten Blick auf den
Ersten Weltkrieg und schildert ihn als globales Ereignis, das
auf dem Balkan begann und mit 1918 nicht zu Ende war.
Die Menschheitsgeschichte ist voller Kriege. Was ist das Besondere am Ersten Weltkrieg?
Der Erste Weltkrieg war der erste Krieg, der mit riesigen Wehrpflichtarmeen und industriellen
Waffensystemen geführt wurde. Er war daher auch der erste totale Krieg, in dem
ganze Gesellschaften und Volkswirtschaften in großem Umfang und systematisch für
die Kriegsanstrengungen mobilisiert wurden. Er war überdies der erste wirklich globale
Krieg der Weltgeschichte, allerdings nicht deshalb, weil die europäischen Mächte ihren
Konflikt auch außerhalb Europas austrugen, sondern weil in großem Umfang souveräne
außereuropäische Staaten beteiligt waren, allen voran die USA. Der Krieg wurde letztlich
durch den unterschiedlichen Zugang der beteiligten Mächte zu den globalen Märkten
und Finanzzentren entschieden.
War der Erste Weltkrieg 1918 wirklich zu Ende?
Im Westen endete der Krieg mit dem Waffenstillstand vom November 1918 und dem
Friedensvertrag von Versailles vom Juni 1919. In Osteuropa und im Nahen und Mittleren
Osten jedoch, wo der Krieg schon bis Ende 1918 mehr Opfer gefordert hatte als im Westen,
ging der Krieg unmittelbar in Revolution, Bürgerkrieg und zahlreiche weitere Kriege
und gewaltsame Konflikte über.
Was ist der größte Mythos über den Ersten Weltkrieg?
Es gibt viele Thesen über den Ersten Weltkrieg, die man als Mythen oder Legenden
bezeichnen kann, weil sie komplexe Sachverhalte entstellen oder unzulässig vereinfachen.
Manche enthalten durchaus einen Kern oder Rest von Wahrheit. Dazu zählt vor
allem die These von der Alleinschuld Deutschlands und Österreich-Ungarns am Ersten
Weltkrieg. Sie ist deshalb so wichtig, weil sie zur Grundlage des Versailler Vertrags wurde
und in Deutschland so nachhaltige Verbitterung auslöste. Noch unhaltbarer ist die
ebenfalls sehr verbreitete These, die beteiligten Mächte seien in den Krieg, ohne es zu
wollen, „hineingeschlittert“.
Oliver Janz ist Leiter des Expertennetzwerks
zur Doku-Drama-Reihe
„14 – Tagebücher des Ersten Weltkriegs“
von ARTE, ARD und ORF, die
im Frühjahr 2014 ausgestrahlt wird.
Heiger Ostertag
Potsdamer Affäre
344 Seiten, € 11,99
ISBN 978-3-8392-1450-3
eBook, € 9,99
ISBN 978-3-8392-4212-4
Gmeiner
Oliver Janz
14 – Der große Krieg
415 Seiten, € 24,99
ISBN 978-3-593-39589-0
eBook, € 20,99
ISBN 978-3-593-42063-9
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