Thalia Magazin

THALIA | Zeitzeugen 51
Neue Perspektiven
Christopher Clark, Uwe Nettelbeck und Sean McMeekin leuchten die Geschichte
des Ersten Weltkriegs noch einmal völlig neu aus
Fesselndes
Hörerlebnis
Kampf im
Hochgebirge
Unbekannte
Depeschen
Frank Arnolds Stimme muss man
einfach wie gebannt lauschen. Der
erfahrene Schauspieler und Rundfunksprecher
macht Christopher Clarks Bestseller
Die Schlafwandler über den Ersten Weltkrieg
zum fesselnden Hörerlebnis. Das bahnbrechende
Werk revidiert mehrere für sicher
gehaltene Forschungsergebnisse: Lange Zeit
galt es als ausgemacht, dass das deutsche
Kaiserreich wegen seiner Großmachtträume
die Hauptverantwortung am Ausbruch
des Kriegs trug. Doch Clark kommt zu einer
anderen Einschätzung. Minutiös beschreibt
der renommierte Historiker die Interessen der
wichtigsten politischen Akteure in den europäischen
Metropolen und zeichnet das Bild
einer komplexen Welt, in der gegenseitiges
Misstrauen, Fehleinschätzungen, Überheblichkeit,
Expansionspläne und nationalistische
Bestrebungen zu einer Situation führten, in
der ein Funke genügte, den Krieg auszulösen.
Dieses Hörbuch ist eine der wichtigsten
Neuerscheinungen zum 100. Jahrestag des
Ausbruchs des Ersten Weltkriegs.
Der Erste Weltkrieg spielte sich an
vielen düsteren Schauplätzen ab.
Eines der schrecklichsten Kapitel jedoch
wurde in einer der majestätischsten und
schönsten Landschaften Europas geschrieben:
In den Dolomiten lagen sich zwischen
1915 und 1918 Italiener und Österreicher
gegenüber. Sie töteten sich gegenseitig mit
Schusswaffen, Sprengstoff, Bajonetten und,
ja, Morgensternen. Sie starben in Lawinen, bei
Abstürzen oder durch Erfrieren. Sie bestiegen
zuvor als unzugänglich geltende Berge, nur
um sich gegenseitig herunterzuschießen.
Sie durchbohrten den Marmolata-Gletscher,
nur um im ewigen Eis Waffen zu lagern. Sie
sprengten Felsen und entstellten die Landschaft
für immer. Über dieses groteske Drama
hat Uwe Nettelbeck ein schmales, geschliffen
formuliertes Stück dokumentarischer Literatur
verfasst. Nettelbecks Werk Der Dolomitenkrieg
wird begleitet von einem sehr sachkundigen
Nachwort von Detlev Claussen, Professor
für Gesellschaftstheorie und Soziologie an
der Leibniz Universität Hannover.
Der US-amerikanische Historiker Sean
McMeekin forscht bereits seit Langem
über den Ersten Weltkrieg. Bei Recherchen
u. a. in Berlin stieß der Autor mehrerer
hochgelobter Bücher auf bisher unbekannte
Aktennotizen und Depeschen. So gelingt es
ihm, mit Juli 1914 – Der Countdown in den
Krieg zu beweisen, dass es vor allem russische
und französische Interessen waren, die die Welt
in die Katastrophe stürzten. McMeekin hat die
entscheidenden Wochen zwischen Juni und
August 1914 minutiös dokumentiert und erzählt
sie spannend wie einen Thriller. Dabei zeigt
sich, dass es neben dem österreichischen Außenminister
von Berchtold und dem deutschen
Reichskanzler Bethmann Hollweg vor allem der
russische Außenminister Sasonow sowie der
französische Präsident Poincaré waren, die aus
der Ermordung des österreichischen Thronfolgers
Franz Ferdinand Kapital zu schlagen
suchten. „Juli 1914“ macht auf erschütternde
Weise anschaulich, wie eine kleine Gruppe
von Männern innerhalb weniger Wochen den
Verlauf des 20. Jahrhunderts prägten.
* unverbindliche Preisempfehlung
Christopher Clark
Die Schlafwandler
Gelesen von Frank Arnold
4 mp3-CDs, € 29,99*
ISBN 978-3-8371-2329-6
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Uwe Nettelbeck
Der Dolomitenkrieg
136 Seiten, € 20,00
ISBN 978-3-937834-71-9
Berenberg
Sean McMeekin
Juli 1914 – Der Countdown in den Krieg
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Europa Verlag