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Itertal Express September/Oktober 2013 - Itertalklinik Seniorenzentrum

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Das Paar wanderte nach der Frühmesse am nächsten Tag zurück nach<br />

Eilendorf. Eva war so stolz auf ihren schönen Ehemann. Wie fesch er<br />

aussah in Bundhosen und den selbst gestrickten Sportstrümpfen. Sie<br />

sangen Wanderlieder, sie freuten sich an der Natur.<br />

Das Wandern ist des Müllers Lust......<br />

Ein Besuch bei der Hebamme war die einzige Vorbereitung auf die<br />

anstehende Hausgeburt. Im November 1940 wurde Richard geboren. Ein<br />

schönes Kind. Es glich dem Vater. Die junge Mutter bettete den Säugling<br />

in liebevoll ausgesuchte Kissen, kleidete ihn in bestickte Windeln und<br />

zartesten Jäckchen. Ein Kind im Krieg geboren, aber noch unbehelligt vom<br />

Elend, was sich da anbahnte.<br />

Wenn Eva im Jahr 1940 noch keinerlei Einschränkungen spürte, so<br />

überschlugen sich 1941 die schlechten Nachrichten.<br />

Das Kindchen von Karl und Else starb an Lungenentzündung. Die Frauen<br />

der Familie waren erschüttert.<br />

Immer mehr Männer wurden eingezogen. Man erfuhr wo gekämpft wurde,<br />

Mattjös Musiksendungen wurden von Propagandareden Hitlers und<br />

Göbbels unterbrochen. Die beiden waren verwirrt und verängstigt.<br />

Gab es denn überhaupt jüdische Familien in Eilendorf? Was tuschelte<br />

man da hinter der Hand? Von Arbeitslagern?<br />

Der Tod des Bruders Wilhelm traf Eva hart, ein junger Vater und<br />

Ehemann war gefallen.<br />

Aber nicht genug: auch bei Mattjö kam die Todesnachricht seines Bruders<br />

Peter an. Auch hier in dieser Familie stand jetzt eine Schwägerin mit zwei<br />

Kindern als Kriegerwitwe da.<br />

Die Familie bot Trost. Man weinte und betete zusammen.<br />

Gegrüßet seist Du Maria, der schmerzhafte Rosenkranz....die Perlen liefen<br />

unentwegt durch die Hände.<br />

Mitten in dem Leben sind wir vom Tod umfangen....<br />

Seite 17

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