PDF 3.6 MB - jkrieger.de
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2 Grundlagen <strong>de</strong>r Bildverarbeitung<br />
zu beachten, dass Gleitkommarechnungen viel langsamer sind, als Integer-Rechnungen. Spätestens bei<br />
<strong>de</strong>r Fourier-Transformation wird man aber nicht mehr um Gleitkomma-Bil<strong>de</strong>r herumkommen, die dann<br />
evtl. auch noch komplex (g(⃗x) ∈ C) sein müssen.<br />
In vielen Bildverarbeitungssystemen sind spezielle Operationen implementiert, die als Sättigungsarithmetik<br />
bezeichnet wer<strong>de</strong>n. Dabei ergibt 0−n = 0 und 255+n = 255, n ∈ N. Die Ergebnisse können also<br />
nicht größer als die obere und kleiner als die untere Schranke <strong>de</strong>s Wertebereiches eines Pixels wer<strong>de</strong>n.<br />
Altervativ kann man auch Moduloarithmetik verwen<strong>de</strong>n, bei <strong>de</strong>r etwa a + m b := (a + b) mod 256<br />
gilt. Überschreitet das Ergebnis <strong>de</strong>n Wertebereich, so wird es von unten in <strong>de</strong>n Wertebereich projiziert.<br />
So ist etwa 240 + m 30 = 270 mod 256 = 14. Dies führt aber dazu, dass überlaufen<strong>de</strong> Rechnungen, die<br />
eigentlich zu sehr „hellen“ Werten führen sollten auf „dunkle“ Werte abgebil<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />
2.3 Gamma-Korrektur<br />
Das menschliche Auge hat ein logarithmisches Helligkeitsempfin<strong>de</strong>n. Dies be<strong>de</strong>utet, dass kleine Unterschie<strong>de</strong><br />
bei niedrigen Intensitäten schwächer wahrgenommen wer<strong>de</strong>n, als kleine Unterschie<strong>de</strong> bei hohen<br />
Intensitäten. Die meisten Kameras haben aber eine lineare Charakteristik, sodass evtl. eine Korrektur<br />
nötig ist. Diese erfolgt so:<br />
g(⃗x) → [ g(⃗x) ] γ<br />
Durch Variation <strong>de</strong>s γ-Wertes kann man somit <strong>de</strong>n Kontrastumfang (Fähigkeit, Intensitätsunterschie<strong>de</strong><br />
wahrzunehmen) erhöhen. Für eine lineare Darstellung wählt man γ = 1.<br />
2.4 Farbbil<strong>de</strong>r<br />
Behan<strong>de</strong>lt man Farbbil<strong>de</strong>r, so muss <strong>de</strong>r Farbwert an einem Bildpunkt dargestellt wer<strong>de</strong>n. Dazu gibt es<br />
verschie<strong>de</strong>ne Farbsysteme. Einige gebräuchliche sind:<br />
• RGB: Je<strong>de</strong> Farbe wird durch additive Mischung aus <strong>de</strong>n Farben rot, grün und blau zusammengesetzt.<br />
Zu je<strong>de</strong>m Bildpunkt wird also ein 3-Tupel (r, g, b) gespeichert. Die Werte können üblicherweise<br />
im Bereich zwischen 0 und 255 (ein Byte je Wert), o<strong>de</strong>r [0..1] liegen. Die Werte geben dabei<br />
die Intensität <strong>de</strong>r jeweiligen Grundfarbe an. So erhält man beispielsweise die Farben in Abb. 2.1.<br />
schwarz<br />
(0,0,0)<br />
weiß<br />
(255,255,255)<br />
rot<br />
(255,0,0)<br />
grün<br />
blau<br />
(0,255,0)<br />
(0,0,255)<br />
cyan<br />
(0,255,255)<br />
gelb<br />
(255,255,0)<br />
magenta<br />
(255,0,255)<br />
grau 50%<br />
(127,127,127)<br />
rot 50%<br />
(127,0,0)<br />
grün<br />
(0,127,0)<br />
blau<br />
(0,0,127)<br />
Abb. 2.1: Beispiele für RGB-Farben<br />
Übliche BIldschirme und Grafikkarten für PCs basieren auf diesem Farbmo<strong>de</strong>ll.<br />
• HSB: Hier wer<strong>de</strong>n ebenfalls drei Werte abgespeichert. Der erste Wert h gibt die Farbe an (Winkel<br />
im Frabkreis), wobei 360 <strong>de</strong>r Farbe rot entspricht, 120 ist grün und 240 blau. Die restlichen Farben<br />
liegen dazwischen, etwa gelb bei 60 und magenta bei 300. Der zweite Wert s gibt die Sättigung<br />
und <strong>de</strong>r dritte Wert b die Helligkeit <strong>de</strong>r Farbe an.<br />
• CMYK: Dieses Mo<strong>de</strong>ll wird im Offset-Druck eingesetzt, wo man Bil<strong>de</strong>r aus <strong>de</strong>n Farben Cyan<br />
(c), Magenta (m), gelb (y) und schwarz (k) zusammensetzt. Viele Bildbearbeitugsprogramm<br />
unterstützen dieses Farbformat nicht. Es wird aber auch von „normalen“ Tintenstrahl- und Laser-<br />
Farbdruckern eingesetzt.<br />
c○ 2006 by Jan Krieger (http://www.<strong>jkrieger</strong>.<strong>de</strong>/) – 10 –