Jahresbericht - Jugendwohlfahrt
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1.500<br />
1.200<br />
900<br />
600<br />
18<br />
Typisches Beispiel für Hilfen zur<br />
Alltagsbewältigung ist AMSEL 1 –<br />
Ambulantes System für Familienentlastung:<br />
AMSEL ist ein Sozialer Dienst von <strong>Jugendwohlfahrt</strong> und<br />
Sozialhilfeverband Kirchdorf. Das Angebot richtet sich<br />
an Familien, die bei der Betreuung und Versorgung ihrer<br />
Kinder Unterstützung brauchen. Zwischen der <strong>Jugendwohlfahrt</strong><br />
und der betroffenen Familie wird eine verbindliche<br />
Vereinbarung geschlossen. Die Unterstützung selbst<br />
wird im Auftrag der <strong>Jugendwohlfahrt</strong> durch erfahrene<br />
Betreuer/-innen geleistet. Für die Familie ist die Betreuung<br />
kostenlos, die Kosten trägt der Sozialhilfeverband.<br />
Diese ambulante Betreuung von Familien soll in erster Linie<br />
durch praktische Unterstützung im Alltag Defizite ausgleichen,<br />
damit die Kinder in der Familie bleiben können,<br />
d.h. es sollen die Grundbedürfnisse der Kinder in den<br />
Familien gesichert werden. Die Unterstützung orientiert<br />
sich an der individuellen Familiensituation. Amsel bietet<br />
z.B. Unterstützung bei Haushaltsführung, Tagesplanung,<br />
Freizeitgestaltung, schulische Unterstützung (Hausaufgaben,<br />
Lernen), Säuglingspflege, Hygiene und Pflege<br />
allgemein, Umgang mit Behörden, usw.. Die Betreuer/<br />
-innen zeigen in ihrer Arbeit mit den Familienmitgliedern<br />
positive Handlungsmöglichkeiten auf.<br />
1<br />
Ähnliche Soziale Dienste werden auch in anderen oö. Bezirken angeboten.<br />
0<br />
300<br />
Kleinkinder und Säuglinge werden fast immer in einer<br />
Pflegefamilie untergebracht, im Jahr 2011 waren das 604<br />
Kinder. Wenn eine Unterbringung in einer Pflegefamilie<br />
nicht möglich ist, wird 2008 ein entsprechender Platz in einer<br />
2009<br />
2010<br />
Kinderdorffamilie gesucht. Das persönliche 2011 Beziehungsangebot<br />
und die Öffnung der familiären Ressourcen der<br />
Pflegepersonen durch die Aufnahme eines Pflegekindes<br />
sind von besonderem Wert für das Aufwachsen kleinerer<br />
Kinder. Dabei sind die Anforderungen an die Pflegepersonen<br />
kontinuierlich gestiegen. Zur besonderen Förderung,<br />
700<br />
die ein Kind benötigt, das oft in frühen Phasen seiner<br />
600<br />
Kindheit 500 besondere Belastungen erfahren hat, kommt<br />
400<br />
auch die große Herausforderung, mit dem Pflegekind wie<br />
300<br />
mit einem eigenen Kind zu leben und gleichzeitig den<br />
Respekt und den Kontakt zu seiner Herkunftsfamilie zu<br />
wahren.<br />
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />
200<br />
100<br />
0<br />
Etwas ältere Kinder und Jugendliche werden in sozialpädagogischen<br />
Einrichtungen untergebracht, das sind familienähnliche<br />
Wohngruppen mit ca. 9 Kindern. Manchmal<br />
sind mehrere Wohngruppen in einer Einrichtung zusammengefasst.<br />
Meist wird Rund-um-die-Uhr-Betreuung<br />
durch sozial-pädagogisches Fachpersonal geboten. Ziel<br />
ist, durch persönliche Betreuung – möglichst in Kooperation<br />
mit der Herkunftsfamilie – einen guten Rahmen zu<br />
bieten, um die Kinder in ihrer persönlichen sozialen Entwicklung<br />
zu unterstützen und zu fördern. Mit 31.12.2011<br />
wohnten 858 Minderjährige im Rahmen einer Maßnahme<br />
der Vollen Erziehung in einer stationären Einrichtung.<br />
19<br />
Sozialpädagogische Familienbetreuung richtet sich an<br />
Familien, die stark belastet sind. Hier müssen komplexe<br />
Problemlagen bearbeitet werden, die den Einsatz von<br />
sozialpädagogischem Fachpersonal notwendig machen.<br />
Auch hier wird zwischen der <strong>Jugendwohlfahrt</strong> und der<br />
Familie eine verbindliche Vereinbarung geschlossen.<br />
Volle Erziehung<br />
3.000<br />
2.500<br />
2.000<br />
Nicht alle Problemlagen können durch mobile Betreuung<br />
1.500<br />
900<br />
aufgefangen werden. Wenn die familiären Ressourcen<br />
1.000<br />
600<br />
und Kompetenzen nicht ausreichend gestützt werden<br />
500<br />
können, ist eine Fremdunterbringung der richtige und 300<br />
0<br />
beste Weg zur Wahrung der Entwicklungschancen. Ist<br />
0<br />
2001 2002 2003 also 2004 ein 2005 Verbleib 2006<br />
von Kindern und Jugendlichen bei ihren<br />
2001<br />
2007<br />
2002<br />
2008<br />
2003<br />
Erziehungsberechtigten nicht 2004<br />
2009möglich, so gewährleistet<br />
2005<br />
2010<br />
2006 2007<br />
2011<br />
die <strong>Jugendwohlfahrt</strong> Versorgung, Betreuung und Erziehung.<br />
Entwicklung Volle Erziehung<br />
0<br />
500<br />
Im Rahmen einer sozialpädagogischen Familienbetreuung<br />
wird intensive soziale Arbeit und sozialpädagogische<br />
Betreuung geleistet. Hier reicht es nicht, ein Familiensystem<br />
zu entlasten, sondern es müssen Veränderungsprozesse<br />
initiiert und begleitet werden, um der Kindeswohlgefährdung<br />
zu begegnen. Sozialpädagogische<br />
3.000<br />
Familienhilfe 2.500bietet z.B. Krisenintervention, Unterstützung<br />
bei 2.000 der Bewältigung innerfamiliärer Konflikte, koordiniert<br />
1.500 Helfersysteme und arbeitet ressourcenorientiert<br />
an 1.000 der Entwicklung des Familiensystems. Grundsätzlich<br />
wird die gesamte Familie betreut, je nach Problemstellung<br />
können aber Schwerpunkte gesetzt werden, z.B.<br />
in der Arbeit mit den Erziehungsberechtigten oder mit<br />
einzelnen Kindern oder Jugendlichen. Über den Verlauf<br />
2008<br />
2009<br />
werden halbjährlich Entwicklungsberichte 2010 erstellt, um die<br />
2011<br />
Ziele individuell anzupassen.<br />
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />
1.200<br />
1.500<br />
Mit 31.12.2011 befanden sich 1.462 Kinder und Jugendliche<br />
in einer Maßnahme der Vollen Erziehung; etwa 40 %<br />
von ihnen leben in einer Pflegefamilie. Seit einigen Jahren<br />
sind die Maßnahmen der Vollen Erziehung im Ansteigen<br />
begriffen – das aber bei sinkenden Geburtenraten.<br />
2008<br />
2009<br />
2010<br />
Kinder und Jugendliche in Pflegefamilien<br />
2011<br />
Kinder und Jugendliche<br />
0<br />
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />
0<br />
200<br />
5.000<br />
400<br />
10.000<br />
Kinder und Jugendliche 2008in<br />
2009<br />
2010<br />
sozialpädagogischen Einrichtungen<br />
600<br />
800<br />
1.000<br />
2011<br />
Die <strong>Jugendwohlfahrt</strong> 25.000 prüft auch die Möglichkeit einer<br />
Rückführung 20.000 in die Herkunftsfamilie und bietet den Erziehungsberechtigten<br />
15.000<br />
die dafür nötige Unterstützung.<br />
Ist eine Rückführung nicht möglich, werden die Kinder/<br />
Jugendlichen bis zur Volljährigkeit (in einigen Fällen auch<br />
darüber hinaus) betreut. Die <strong>Jugendwohlfahrt</strong> begleitet<br />
sie durch angemessene Nachbetreuung auch auf dem<br />
Weg in die Selbstständigkeit.<br />
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />
2008<br />
2008<br />
2009<br />
2009<br />
2010<br />
2011<br />
Volle Erziehung – Art der Fremdunterbringung<br />
in Pflegefamilien in OÖ<br />
40,4 %<br />
in sonstigen<br />
Einrichtungen<br />
3,7 %<br />
stationäre Einrichtungen<br />
außerhalb OÖ<br />
8,3 %<br />
in Pflegefamilien außerhalb OÖ<br />
0,9 %<br />
Einzelwohnbetreuung in OÖ<br />
4,5 %<br />
in stationären<br />
Einrichtungen in OÖ<br />
42,1 %<br />
In der Regel sind für diese Kinder 2010 die Sozialarbeiter/-innen<br />
der Aufgabengruppen <strong>Jugendwohlfahrt</strong> an<br />
2011<br />
Bezirkshauptmannschaften<br />
und Magistraten verantwortlich. Das<br />
Oö. <strong>Jugendwohlfahrt</strong>sgesetz sieht vor, dass bei besonders<br />
intensiven sozialpädagogischen Maßnahmen die<br />
Fallführung von spezialisierten Sozialarbeiter/-innen des<br />
Landes übernommen wird. Das betraf 100 Jugendliche<br />
und 50 junge Erwachsene im Jahr 2011.<br />
Mit der Betreuung dieser Kinder und Jugendlichen hat<br />
die <strong>Jugendwohlfahrt</strong> eine Reihe von Pflegeeltern und<br />
Freien <strong>Jugendwohlfahrt</strong>strägern beauftragt.<br />
600<br />
Kinder und Jugendliche<br />
300<br />
0<br />
900<br />
1.200<br />
1.500<br />
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
Kinder und Jugendliche<br />
Kapazitäten in der Vollen Erziehung<br />
Pflegefamilien<br />
Sozialpädagogische Betreuung<br />
in familienähnlichen Strukturen<br />
Vollversorgungs-Wohngruppen<br />
383 Pflegefamilien mit 604 Pflegekindern<br />
14 Kinderdorffamilien mit 70 Plätzen<br />
60 Gruppen mit 542 Plätzen<br />
2008<br />
2009<br />
2010<br />
2011<br />
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />
1.000<br />
2008<br />
2009<br />
2010<br />
2011<br />
Wohngruppen Mutter und Kind<br />
Sozialpädagogische Intensivbetreuung<br />
2 Gruppen mit 12 Plätzen<br />
7 Gruppen + 1 Wohnungsverbund mit 70 Plätzen<br />
95 Einzelwohnbetreuungen<br />
800<br />
600<br />
700<br />
600<br />
500<br />
200<br />
400