Jahresbericht - Jugendwohlfahrt

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Beratung und Hilfe in belasteten
Familiensituationen
Kinder, Jugendliche und Familien befinden sich mitunter
in Situationen, die für sie problematisch und belastend
sind und auch so erlebt werden. Auch wenn eine manifeste
Gefährdung des Kindeswohls noch nicht gegeben
ist, ist fachliche Hilfestellung „von außen“ oft erforderlich,
um Lösungswege zu ebnen, Handlungsalternativen gegenüber
festgefahrenen Verhaltensmustern anzubieten
und die eigenen Ressourcen zu aktivieren.
Die sehr verschiedenen Angebote in diesem Bereich antworten
auf mannigfaltige Problemlagen. Sie haben aber
gemeinsam, dass sie von Kindern, Jugendlichen und
Familien wahrgenommen wurden, die sich Hilfe abholen
können, weil sie ein Problembewusstsein oder auch einen
Leidensdruck entwickelt haben, die sie zum Handeln
führten. Die Anbahnung für ein bestimmtes Hilfsangebot
Kinderschutzzentren
In Oberösterreich arbeiten sechs Kinderschutzzentren
im Auftrag der Jugendwohlfahrt. Zentrale Aufgaben der
Kinderschutzzentren sind die Hilfestellung in Fällen von
Missbrauch, Misshandlung oder Vernachlässigung von
Kindern sowie Präventionsarbeit. Der Tätigkeitsschwerpunkt
liegt zum einen in der konkreten Arbeit mit Betroffenen
(Beratung, Psychotherapie), zum anderen in der
Unterstützung von Helfer/-innen (wie z.B. Lehrer/-innen,
Kindergärtner/-innen,..) sowie in der Information und
Fortbildung von Multiplikatoren/-innen.
In einem mehrjährigen Projekt zur Qualitätssicherung
wurde ein gemeinsames Verständnis zwischen den Kinderschutzzentren
und dem öffentlichen Jugendwohlfahrtsträger
über die jeweiligen Aufgaben und über die
Qualität und Wirtschaftlichkeit der Leistungserbringung
entwickelt. Im Rahmen dieses Projekts wurden die verschiedenen
Leistungen, die von Kinderschutzzentren erbracht
werden, analysiert und nach deren Bedeutung für
die Kinderschutzarbeit bewertet und geordnet.
Auf diese Weise wurden Kernleistungsbereiche (wie zB
Auskunft, Information und Beratung, Therapie, Prozessbegleitung,
Unterstützung des Helfersystems) unterscheidbar
von Systemleistungen (zB Öffentlichkeitsarbeit
oder Mitwirkung an der Ausbildung spezifischer Berufungsgruppen)
oder vom erweiterten Leistungsbereich,
zu dem zB Präventionsprojekte zählen.
kann dabei über die Jugendwohlfahrt erfolgen – wenn
sie die erste Ansprechstelle war. Es gibt aber in diesem
Bereich auch viele, die sich selbst direkt an die konkreten
Anbieter dieser Leistungen wenden, zB Jugendliche, die
eine Notschlafstelle aufsuchen.
Zu den typischen Angeboten gehören die Leistungen der
Familien- und Erziehungsberatung sowie die Angebote
im Kinderschutzbereich, wie sie bei Gewaltgefährdung
oder sexuellem Missbrauch von Kinderschutzzentren
gegeben werden können. Begleitete Wohnmöglichkeiten
im Sinne einer Notschlafstelle für Jugendliche oder von
Mutter-Kind-Häusern sind weitere Angebote in diesem
Bereich.
Derzeit betreiben 7 Träger 6 Kinderschutzzentren
sowie eine Beratungs-/Therapieeinrichtung.
Als verbindliche Grundlage für die Zusammenarbeit wird
die Qualitätsrichtlinie für die wirkungsorientierte Steuerung
der Leistungen in den oö. Kinderschutzzentren mit
Jahresbeginn 2013 in Kraft gesetzt.
Die Kinderschutzzentren befinden sich an folgenden
Standorten:
Die Kinderschutzzentren in OÖ
Kinderschutzzentrum Bad Ischl
Kreuzplatz 7, 4820 Bad Ischl
Kinderschutzzentrum Innviertel
Berggasse 17, 5280 Braunau
Kinderschutzzentrum Linz
Kommunalstraße 2, 4020 Linz
Kinderschutzzentrum Tandem Wels,
Pfarrgasse 8, 4600 Wels
Kinderschutzzentrum Vöcklabruck
Impuls-Familienberatung
Stelzhamerstraße 17, 4840 Vöcklabruck
Kinderschutzzentrum Wigwam Steyr,
Leopold-Werndl-Straße 46a, 4400 Steyr
Verein Balance
Theatergasse 9, 4810 Gmunden
Familientherapeutische Erholungsaktion
Seit 1998 werden durch einen freien Jugendwohlfahrtsträger
im Auftrag und in enger Zusammenarbeit mit der
Jugendwohlfahrt „familientherapeutische Erholungsaktionen“
durchgeführt.
Begleitetes Wohnen
UFO-Notschlafstelle
Die Notschlafstelle ist eine betreute Schutzzone für akut
obdachlose Jugendliche / junge Erwachsene zwischen
14 und 21 Jahren, die
• Unterstützung durch die Jugendwohlfahrt benötigen,
aber Angebote der Erziehungshilfe nicht annehmen
können,
• im Rahmen der Vollen Erziehung in Einrichtungen der
Jugendwohlfahrt betreut werden und sich vorübergehend
nicht dort aufhalten,
• seit einiger Zeit „auf der Straße“ leben
Ziel von UFO ist es, dass die Jugendlichen / jungen Erwachsenen
einen Schlafplatz für die Nacht haben, die
Möglichkeit zur hygienischen Grundversorgung bekommen,
sich mit anderen Jugendlichen treffen können, angemessen
unterstützt werden, um adäquate, dauerhafte
1 Träger führte 2 Turnusse für 12 Familien mit 66
Kindern durch.
Mit diesen Erholungsaktionen wird jenen Familien ein Unterstützungsangebot
gemacht, die einen therapeutisch
betreuten Urlaub benötigen. Ziel ist es, die Elemente
Erholung und Erleben mit therapeutischer Beratung und
Betreuung zu verbinden. Es werden Familien angesprochen,
bei denen bereits ein Kontakt mit der Jugendwohlfahrt
besteht und die bereit sind, ihre Lebenssituation
zum Positiven hin zu verändern und dazu im Vorfeld wie
auch in der Nachbereitung der Erholungsaktion mit den
zuständigen Sozialarbeiter/-innen der Jugendwohlfahrt
aktiv zusammenarbeiten.
In der Jugendnotschlafstelle UFO, Hauptstraße
60, 4040 Linz, stehen 10 Betten und 6 Zusatzbetten
zur Verfügung.
Wohn- und Lebensbedingungen zu finden und die Möglichkeit
erhalten, ihre Lebenssituationen neu zu ordnen.
Durch Beratung und Betreuung wird den Jugendlichen /
jungen Erwachsenen geholfen, Selbstwert aufzubauen,
Verantwortung zu übernehmen und Entscheidungen zu
treffen, damit sie ihren Platz in der Gesellschaft (wieder)
finden.
In Zusammenarbeit mit der ARGE-Trödlerladen wird den
Jugendlichen und jungen Erwachsenen auch ein Arbeitstraining
(stundenweise) angeboten, sodass es ihnen
möglich ist, ein geringfügiges Einkommen zu erzielen.
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