Jahresbericht - Jugendwohlfahrt

Stärkung der Kompetenz von Eltern
in Fragen der Erziehung
Erholung und Entlastung von Familien
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Die ersten Lebensjahre sind für die Entwicklung eines
Kindes ganz entscheidend. Die Elternrolle verlangt ein
großes Maß an Verantwortung und ist eine Herausforderung,
die manchmal gar nicht so einfach zu meistern
ist. Eltern von heute können kaum mehr auf die Ressourcen
einer Großfamilie zurückgreifen und haben oft
nur theoretisches Wissen über den Umgang mit Babys
und Kleinkindern. Allein dadurch kann der Alltag mit dem
Nachwuchs zu einer nicht zu unterschätzenden Belastung
führen.
Die Jugendwohlfahrt hat eine Reihe von Angeboten, die
allen Eltern frei zugänglich sind und ihnen die Möglichkeit
bietet, Sicherheit in der Erziehung zu gewinnen sowie
Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch und Anregungen
zur Alltagsbewältigung zu finden.
Eine Auszeit vom Familienalltag zu nehmen, um neue
Kräfte zu schöpfen, auch das kann ein unterstützendes
Angebot der Jugendwohlfahrt sein. Etwa, wenn Kinder,
Jugendliche und Erziehungspersonen in belasteten
Familiensituationen mangels finanzieller Möglichkeiten
sonst keinen Zugang zur notwendigen Erholung und
kurzfristigen Entlastung haben.
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Eltern-/Mutterberatung / IGLU-Beratungsstellen
Elternbildung
Die Eltern-/Mutterberatung ist die Möglichkeit der Jugendwohlfahrt,
bereits unmittelbar nach der Geburt
Eltern zu unterstützen, Sicherheit im Umgang mit dem
Baby zu gewinnen. Ziel ist, das Auftreten von Belastungssituationen
zu verringern bzw. belastete Eltern bei
der Bewältigung ihres Baby-Alltags frühzeitig zu unterstützen.
Denn eine frühe sichere Bindung zwischen Eltern
und Kind ist der beste Schutzfaktor für das spätere
Leben und für gesundheitliches Wohlbefinden.
Die Eltern-/Mutterberatungen werden von den Aufgabengruppen
Jugendwohlfahrt an den 15 Bezirkshauptmannschaften
und 3 Statutarstädten betrieben. Es gibt ein
Netz mit 216 Standorten, dazu kommen noch 5 Kompetenzzentren
für den frühkindlichen Bereich (= IGLUs), die
einen erweiterten Leistungsumfang (Eltern-/Mutterberatung,
Spielstube, Elterntreff, Babytreff, Psychologische
Beratung, sozialarbeiterische Beratung) anbieten.
Die interdisziplinäre Zusammenarbeit der verschiedenen
Beratungsdienste (Sozialarbeit, Psychologie, Medizin,
Still- und Ernährungsberatung) ermöglicht es Eltern, an
einer Stelle ein umfassendes Beratungsangebot in Anspruch
zu nehmen. Künftig soll die gesamte Eltern-/Mutterberatung
verstärkt nach diesem erprobten Modell sozialprophylaktisch
ausgerichtet und für Eltern mit Kindern
bis zum 3. Lebensjahr angeboten werden.
Die 216 Eltern-/Mutterberatungsstellen und 5
IGLU-Stellen bieten jedes Monat rund 350 Eltern-/Mutterberatungs-Termine
an. Das erweiterte
Angebot der IGLU-Stellen bietet außerdem jede
Woche die Möglichkeit, Spielstuben, Elterntreffs
und Babytreffs zu besuchen. Zusätzlich gibt es die
Möglichkeit zur psychologischen und sozialarbeiterischen
Beratung.
Elternbildungsangebote können alle nützen, die sich am
Erziehungsprozess eines Kindes beteiligen und die ihre
Kompetenzen erweitern wollen. Durch die Inanspruchnahme
des Angebots gewinnen sie neues Wissen und
Sicherheit für den Erziehungsalltag. Die Jugendwohlfahrt
als Auftraggeber achtet darauf, dass qualifizierte, anerkannte
Fachkräfte diese Bildungsangebote übernehmen.
Der Themenbogen deckt das gesamte Kindheits- und
Jugendalter ab. Einschlägige Themen sind z.B. Erziehung,
Schule/Eltern, Gesundheit/Ernährung, kindliche
Entwicklung, Verhaltensauffälligkeiten, Persönlichkeitsentwicklung,
Kommunikation/Konfliktlösung.
3 Anbieter führten 2011 446 Vorträge und Seminare
sowie 190 mehrwöchige Workshops in zahlreichen
oö. Gemeinden durch.
Eltern-Kind-Zentren
Eltern-Kind-Zentren sind familienergänzende Angebote,
die Eltern in ihrer Rolle unterstützen bzw. sie darauf
vorbereiten, und die soziale Kontakte zu Gleichaltrigen
ermöglichen. Die Jugendwohlfahrt fördert gemäß der
vereinbarten Qualitätsrichtlinie den offenen Zentrumsbetrieb,
Spielgruppen, Vorträge für Eltern, Angebote rund
um die Geburt sowie Kurse für Kinder und Eltern. Im
Rahmen dieser Angebote können sich Eltern auch gegenseitig
unterstützen, indem Sie sich über kleinere Alltagsprobleme
austauschen.
Die Angebote der IGLU-Beratungsstellen sind auch im
Internet abrufbar.
Eltern-Kind-Zentren können auch eine Schnittstelle zur
Weitervermittlung sein, wenn professionelle Unterstützungsangebote
wie Rechtsberatung, soziale oder psychologische
Beratung benötigt werden.
Die Angebote sind, meist gegen einen Kostenbeitrag, für
alle interessierten Eltern frei zugänglich.
Eltern-Kind-Zentren werden hauptsächlich von
Gemeinden, Vereinen und privaten Initiativen betrieben.
Es gibt 96 Standorte.
Zuschuss zum Familienurlaub
Für Mehrkindfamilien, bei denen das Urlaubsbudget
knapp bemessen ist, besteht die Möglichkeit, bei der Jugendwohlfahrt
den Landeszuschuss zum Familienurlaub
zu beantragen. Unterstützt werden Familien (Lebensgemeinschaften,
Alleinerziehende) mit mindestens drei
Kindern bzw. zwei Kindern, wenn für ein Kind erhöhte
Familienbeihilfe bezogen wird - sofern das Familieneinkommen
eine gewisse Obergrenze nicht überschreitet.
2011 wurden 358 Mehrkind-Familien von der
Jugendwohlfahrt mit einem Zuschuss von durchschnittlich
€ 300 unterstützt.