Jahresbericht - Jugendwohlfahrt
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Mobbing- und Gewaltpräventionsstelle der KiJA OÖ<br />
Gewalt und Mobbing unter Kindern und Jugendlichen<br />
und die offenbar steigende Gewaltbereitschaft Heranwachsender<br />
ist ein Thema, mit dem sich die Kinder- und<br />
Jugendanwaltschaft OÖ verstärkt auseinandersetzt,<br />
auch mit dem Wissen, dass eine gesunde Sozialentwicklung<br />
von Kindern und Jugendlichen keineswegs automatisch<br />
gelingt. Deshalb hat die Kinder- und Jugendanwaltschaft<br />
ihre gewaltpräventive Tätigkeit an Schulen<br />
in einer eigenen „Mobbing- und Gewaltpräventionsstelle“<br />
zusammengeführt.<br />
Damit stellte die KiJA das breiteste Angebot für Gewaltprävention<br />
in Oberösterreichs Schulen bereit. Im Berichtszeitraum<br />
2010/11 wurden rund 550 Workshops<br />
und Konfliktklärungen in Schulklassen, 1760 Einzelfallberatungen,<br />
60 Vorträge und 30 Lehrer/-innenfortbildungen<br />
abgehalten bzw. durchgeführt.<br />
Kinder- und<br />
Jugendanwaltschaft OÖ.<br />
Die Kinder- und Jugendanwaltschaft OÖ (KiJA) ist eine<br />
weisungsfreie Einrichtung des Landes Oberösterreich,<br />
die sich als Ombudsstelle für die Rechte der Kinder<br />
und Jugendlichen im gesamten Bundesland einsetzt.<br />
Organisatorisch ist die KiJA landesintern der Abteilung<br />
<strong>Jugendwohlfahrt</strong> zugeordnet. In fachlicher Hinsicht ist<br />
die Kinder- und Jugendanwältin jedoch weisungsfrei.<br />
Die Befugnisse und Aufgaben der KiJA sind im §10 Oö.<br />
<strong>Jugendwohlfahrt</strong>sgesetz 1991 festgeschrieben.<br />
Mit Juni 2010 wurde der KiJA OÖ zusätzlich die Aufgabe<br />
übertragen, als „Unabhängige Opferschutzstelle des<br />
Landes für ehemalige Heim- und Pflegekinder, die in Einrichtungen<br />
des Landes Gewalt und Missbrauch erfahren<br />
haben“, zu fungieren.<br />
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Das Angebot der Mobbing- und<br />
Gewaltpräventionsstelle umfasst<br />
• Schulebene (Großgruppenveranstaltungen,<br />
schulbegleitende Projekte, Schulentwicklung,<br />
Elternabende ...)<br />
• Klassenebene (Workshops, Konflikttage,<br />
Informationsveranstaltungen ...)<br />
• Individuelle Ebene (Einzelfallberatungen,<br />
Peergroups ...) sowie<br />
• Fortbildungen (offene und schulinterne Lehrer/<br />
-innenfortbildungen, Referenten/-innentätigkeiten ...)<br />
20 Jahre aktiv für die Rechte<br />
und den Schutz junger Menschen<br />
Mit aktuell jährlich rund 4.000 Einzelfallhilfen hat sich diese<br />
Leistung seit dem Jahr 1992 mehr als verzehnfacht.<br />
Etabliert haben sich die zahlreichen Veranstaltungen, so<br />
werden z.B. bei der KiJA Regionaltour in jedem zweiten<br />
Schuljahr an die 16.000 junge Menschen in den Bezirken<br />
persönlich erreicht. Die Erweiterung von spezialisierten<br />
Hilfen bei Mobbing und Gewalt an Schulen durch eine<br />
eigene Präventionsstelle hat sich bestens bewährt: rund<br />
300 Schulworkshops werden jährlich durchgeführt. Mit<br />
mehr als 60 Vorträgen und Fortbildungen leisten die<br />
Mitarbeiter/-innen der KiJA auch wichtige Bewusstseinsund<br />
Vernetzungsarbeit, und ergänzt wird das Angebot<br />
durch jährlich rund 4.000 individuelle Informationsleistungen<br />
(z.B. Auskünfte zum Jugendschutzgesetz) und<br />
zielgruppenspezifische Publikationen in einer Gesamtauflagenstärke<br />
von 200.000 Exemplaren pro Jahr.<br />
Bei den qualifizierten kinderrechtlichen Beratungen und<br />
Begleitungen geht es häufig um die Situation von Kindern<br />
getrennter Eltern, gefolgt vom Thema Mobbing und<br />
Gewalt an Schulen sowie um familiäre Gewalt und sexuellen<br />
Missbrauch. Zunehmend eingefordert wird die<br />
Vermittlungs- und Ombudstätigkeit bei Beschwerden<br />
über <strong>Jugendwohlfahrt</strong>s-, Schul- oder Gerichtsmaßnahmen.<br />
Eine gute Kooperation mit öffentlichen und privaten<br />
Einrichtungen ermöglicht meist Interventionen mit breit<br />
mitgetragenen Lösungen.<br />
Sprachrohr &<br />
Interessenvertretung<br />
Nachhaltige Prävention<br />
sichert frühzeitige Hilfe<br />
Um Kinder auf schwierige Lebenssituationen vorzubereiteten<br />
und Eskalationen bei familiären Krisen zu vermeiden,<br />
bedarf es nachhaltiger Informations- und Präventionsarbeit,<br />
die Kontinuität und Qualität erfordert. Vieles<br />
wurde in den vergangenen Jahren erreicht:<br />
• Seit 2004 erscheint dreimal jährlich die Kinderrechtezeitung<br />
OÖ „Alles, was Recht ist“, sie wird in einer<br />
Auflage von jeweils 50.000 Stück kostenlos an alle<br />
Schüler/-innen verteilt.<br />
• Die Arbeit der KiJA - Mobbing- und Gewaltpräventionsstelle<br />
setzt auf verschiedenen Ebenen an: Neben<br />
individuellen Beratungen, Workshops, Fortbildungen,<br />
Vorträgen und vielem anderen wird seit diesem<br />
Schuljahr an einigen Schulen mit „respect@school“<br />
ein umfassendes zertifiziertes Gewaltpräventionsprogramm<br />
umgesetzt.<br />
Mehr Informationen auf: www.kija-ooe.at<br />
Beratung<br />
& Hilfe<br />
• Die Veranstaltungen von „KiJA on Tour“ haben sich<br />
zu Fixpunkten in den Schulen etabliert. Zielgruppenspezifisch<br />
werden unter fachlicher Anleitung der KiJA<br />
gemeinsam mit bewährten Künstler/-innen eigene<br />
Stücke geschrieben und auf die Bühne gebracht.<br />
Es kann bereits auf acht Eigenproduktionen verwiesen<br />
werden, das Stück „Selber Schuld“ wurde auch<br />
mit dem Österreichischen Präventionspreis ausgezeichnet.<br />
Schwerpunktthemen<br />
& Projekte<br />
Prävention &<br />
Information